Devisen: Euro setzt Erholungskurs fort - ZEW und Geldmarktauktionen stützen
FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Euro hat sich am Dienstag weiter vonseinen Verlusten infolge des Rating-Rundumschlags durch Standard & Poor's (S&P)erholt. Die europäische Gemeinschaftswährung kletterte zeitweise über die Markevon 1,28 Dollar.
Händler machten den überraschend starken Anstieg des ZEW-Indexsowie geglückte Geldmarktauktionen verantwortlich. Im Mittagshandel wurde derEuro mit 1,2790 US-Dollar gehandelt, nachdem er im asiatischen Handel noch unterder Marke von 1,27 US-Dollar notiert hatte. Die Europäische Zentralbank (EZB)hatte den Referenzkurs am Vortag noch auf 1,2669 (Freitag: 1,2771) Dollarfestgesetzt.
Der unerwartet starke Anstieg des ZEW-Index sorgte für einenStimmungsaufschwung am Devisenmarkt, von dem der Euro profitieren konnte. DieKonjunkturerwartungen waren um 32,2 Punkte auf minus 21,6 Zähler geklettert. Vondpa-AFX befragte Volkswirte hatten mit einer wesentlich schwächeren Aufhellungvon minus 53,8 auf minus 48,4 Punkte gerechnet. Bereits im Dezember hatte sichdie Stimmung erstmals seit langem verbessert. Die Lagebeurteilung stieg leichtum 1,6 Punkte auf 28,4 Zähler.
Zusätzliche Auftrieb brachte der Gemeinschaftswährung eine mit Spannungerwartete Geldmarktauktion des EFSF. Nach neun Ländern der Eurozone hatte S&P amMontagabend auch den Euro-Krisenfonds herabgestuft. Analysten zufolge war dieVersteigerung ein voller Erfolg: Der EFSF brachte Sechsmonatspapiere im Umfangvon 1,5 Milliarden Euro zum günstigen Zins von 0,266 Prozent bei Anlegern unter.Das große Euro-Krisenland Spanien hatte zuvor ebenfalls einen sehr überzeugendenAuftritt am Primärmarkt hingelegt und fast fünf Milliarden Euro zu deutlichgesunkenen Zinsen aufgenommen.