Devisen: Euro sinkt im US-Handel unter 1,32 US-Dollar
NEW YORK (dpa-AFX) - Der Euro ist am Freitag unter die Marke von1,32 US-Dollar gefallen. Als Belastung sahen Experten den Stillstand imUS-Haushaltsstreit. Dazu kämen die Diskussion um einen Schuldenschnitt desangeschlagenen Eurozonen-Mitglieds Zypern und der Rücktritt des italienischenRegierungschefs Mario Monti.
Zuletzt kostete der Euro in New Yorker Handel1,3174 Dollar. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs zuvornoch auf 1,3209 (Donnerstag: 1,3246) Dollar festgesetzt.
US-Präsident Barack Obama und die Republikaner müssen bis zum 31. Dezembereinen Kompromiss finden. Sonst droht im neuen Jahr die sogenannte Fiskalklippe:Steuererhöhungen gepaart mit automatischen Ausgabenkürzungen. Derrepublikanische Verhandlungsführer John Boehner wollte im Abgeordnetenhaus übereinen eigenen Plan zu Steuererhöhungen für Reiche abstimmen lassen, hatte dasaber abblasen müssen, weil er im eigenen Lager keine Mehrheit dafür gefundenhatte. Die republikanischen Abgeordneten gingen in die Weihnachtsferien. Boehnersagte, sie würden aber zurückkehren, wenn es nötig sei. Die Republikaner würdenden Dialog fortsetzen, um eine Lösung zu finden.
Und auch die europäische Schuldenkrise machte wieder neueNegativ-Schlagzeilen: Bei der Rettung des angeschlagenen Eurostaats Zypernzeichnet sich keine einfache Lösung ab. Der scheidende Eurogruppen-ChefJean-Claude Juncker und Zyperns Präsident Dimitris Christofias lehnten einenSchuldenschnitt für das Land ab, während die Bundesregierung keine Positionbeziehen wollte. Derweil kam der Rücktritt von Monti nicht unerwartet: Deritalienische Regierungschef hatte schon vor zwei Wochen angekündigt, dass er nurnoch das Budget 2013 durchbringen und dann abtreten wolle, weil er für seineReformpolitik keine Unterstützung mehr im Parlament habe. Am Freitagabend war esdann soweit.