Devisen: Euro steigt vorübergehend über 1,43 US-Dollar - Starke Wachstumszahlen

FRANKFURT (dpa-AFX) - Starke Wachstumszahlen aus Deutschland und Frankreichhaben den Euro am Freitag deutlich beflügelt. In der Spitze stiegdie Gemeinschaftswährung nach einer Talfahrt an den Vortagen auf 1,4339US-Dollar. Das waren knapp eineinhalb Cent mehr als im frühen Handel.

NachGewinnmitnahmen fiel der Euro bis zum späten Nachmittag aber wieder auf 1,4240Dollar zurück. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs gegenMittag auf 1,4280 (Donnerstag: 1,4153) Dollar festgesetzt. Der Dollar kostetedamit 0,7003 (0,7066) Euro.

Händler führten den kräftigen Kurssprung am Vormittag auf sehr robusteWachstumszahlen insbesondere aus Deutschland und Frankreich zurück. So war diedeutsche Wirtschaft im ersten Quartal so stark wie selten zuvor gewachsen. Diezweitgrößte Euro-Wirtschaft Frankreich war nur etwas schwächer gewachsen. Zudemkonnten Wachstumszahlen aus finanzschwachen Euro-Ländern wie Griechenlandüberzeugen. Für Deutschland hoben viele Ökonomen ihre Wachstumsprognosen nachden Zahlen deutlich an. Nach einem Rekordwachstum von 3,7 Prozent im vergangenenJahr scheint nun 2011 ein Zuwachs von rund drei Prozent erreichbar.

"Es bleibt abzuwarten, ob es sich bei den Euro-Gewinnen nur um einZwischenhoch handelt", sagte Devisenexperte Thomas Amend von HSBC Trinkhaus. Fürdie weitere Entwicklung des Euro sei vor allem entscheidend, welche konkretenLösungsansätze zur Griechenlandkrise gefunden würden. Anfang kommender Wochetreffen sich die Euro-Finanzminister in Brüssel. Thema wird auch der zusätzlicheFinanzbedarfs Griechenlands sein.

Zu anderen wichtigen Währungen hatte die EZB die Referenzkurse für einenEuro auf 0,87795 (0,87015) britische Pfund, 115,32 (114,54) japanische Yen und1,2667 (1,2584) Schweizer Franken festgelegt. Der Preis für eine Feinunze (31,1Gramm) Gold wurde in London am Nachmittag mit 1.505,75 (1.489,50) Dollar gefixt.Ein Kilogramm Gold kostete 33.440,00 (33.230,00) Euro.