Devisen: Euro unter Druck - Deutschland im Krisenstrudel
FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Kurs des Euro ist am Mittwoch erstmalsseit zwei Handelstagen wieder unter die Marke von 1,24 US-Dollar abgerutscht.Schwache Konjunkturdaten aus der Eurozone brachten die Gemeinschaftswährungunter Druck.
Am späten Nachmittag wurde der Euro bei 1,2343 Dollar gehandelt unddamit etwa einen Cent tiefer als am Vortag. Die Europäische Zentralbank (EZB)hatte den Referenzkurs gegen Mittag auf 1,2336 (Dienstag: 1,2436) Dollarfestgesetzt.
In Deutschland war die Gesamtproduktion im Juni auf Monatssicht um 0,9Prozent und damit stärker als erwartet gefallen. Die deutsche Wirtschaft fahre"mit angezogener Handbremse", kommentierte Rainer Sartoris vom Bankhaus HSBCTrinkaus, nachdem bereits am Vortag die Industrieaufträge krisenbedingteBremsspuren aufgewiesen hatten. Commerzbank-Analystin Ulrike Rondorf geht voneiner weiter schrumpfenden Wirtschaftsleistung im dritten Quartal aus.
Auch die zweitgrößte Euro-Volkswirtschaft Frankreich kämpft mit denAuswirkungen der Krise: Die französische Nationalbank rechnet für das dritteQuartal 2012 mit einem Rückgang des Bruttoinlandsprodukts um 0,1 Prozent. Imschwer angeschlagenen Euroland Spanien bricht unterdessen dieIndustrieproduktion weiter weg: Das spanische Statistikamt meldete am Mittwocheinen Juni-Rückgang von 6,3 Prozent zum Vorjahr. Die konjunkturelle Schwäche imWährungsraum dürfe den Euro weiter belasten, sagten Händler.
Zu anderen wichtigen Währungen hatte die EZB die Referenzkurse für einenEuro auf 0,78880 (0,79340) britische Pfund , 96,68 (97,58) japanischeYen und 1,2012 (1,2015) Schweizer Franken festgelegt. InLondon wurde der Preis für die Feinunze Gold am Nachmittag mit 1.613,25(Vortag:1.611,00) Dollar gefixt. Ein Kilogramm Gold kostete 41.090,00(41.160,00) Euro.