Devisen: Euro unter Druck - Sorgen um Frankreich und Spanien
FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Euro ist am Dienstag leicht unterDruck geraten. In Frankreich fiel das Geschäftsklima auf den tiefsten Stand seitdrei Jahren und in Spanien stürzt die Wirtschaft weiter ab. Die europäischeGemeinschaftswährung wurde gegen Mittag mit 1,3028 US-Dollar gehandelt.
Imasiatischen Handel war der Euro zeitweise noch bis auf 1,3075 Dollar gestiegen.Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs am Montag auf 1,3063(Freitag: 1,3035) Dollar festgesetzt.
Trotz massiver Unterstützung, die die EZB am Anleihemarkt in Aussichtstellt, bleibt der Konjunkturausblick im Euroraum trüb. In Frankreich, derzweitgrößten Volkswirtschaft der Währungszone, ist die Stimmung der Unternehmerso schlecht wie seit über drei Jahren nicht mehr. Der Geschäftsklimaindikatorsei im Oktober von 90 Punkten im Vormonat auf 85 Punkte gefallen, teilte dieStatistikbehörde Insee mit. Dies ist der niedrigste Stand seit August 2009.
Spaniens krisengeschüttelte Wirtschaft setzt ihre Talfahrt unterdessen fort:Laut Angaben der Zentralbank ist das Bruttoinlandsprodukt im dritten Quartal um0,4 Prozent gesunken. Das geht aus dem jüngsten Monatsbericht der Währungshüterhervor, der am Dienstag veröffentlicht wurde. Im Vergleich zum Vorjahreszeitraumbeziffert die Notenbank den Rückgang auf 1,7 Prozent.
Die anhaltende Rezession fordert auch bei der Neuverschuldung ihren Tribut:Wie die spanische Tageszeitung "El Confidencial" am Dienstag berichtete, hat dieRegierung in Madrid die EU informiert, dass das Defizit 2012 bei 7,3 Prozent desBruttoinlandsprodukt (BIP) liegen werde. Das vereinbarte Maximalziel von 6,3Prozent würde damit deutlich verfehlt. Trotz der finsteren wirtschaftlichenAussichten konnte sich Spanien am Vormittag problemlos frische Mittel amGeldmarkt besorgen. Eine Versteigerung von Kurzläufern mit sechs- unddreimonatiger Laufzeit spülte 3,53 Milliarden Euro in die Staatskasse/hbr/jsl