Devisen: Euro zurück unter 1,26 US-Dollar - ISM-Daten, Gipfel-Euphorie ebbt ab

NEW YORK (dpa-AFX) - Der Euro ist am Montag mit Kursverlusten indie neue Handelswoche gegangen und im Zuge dessen wieder unter die Marke von1,26 US-Dollar zurückgefallen. Zuletzt stand die Gemeinschaftswährung in NewYork bei 1,2584 Dollar.

Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurszuvor auf 1,2593 (Freitag: 1,2590) Dollar festgesetzt. Nach dem BrüsselerEU-Gipfel zur Schuldenkrise war der Kurs am Freitag noch um mehr als zwei Centauf knapp unter 1,27 Dollar geklettert. Nun aber hätten globale Konjunkturdatenden Euro wieder unter Druck gebracht, hieß es aus dem Handel.

Während aus Asien zum Teil auch ermutigende Signale wie etwa aus Japankamen, hatten Frühindikatoren aus China und den USA die Aussichten für dieWeltkonjunktur wieder eingetrübt. In den beiden größten Volkswirtschaften derWelt hatten die Einkaufsmanagerindizes ebenso weiter nachgegeben wie in dengroßen Euro-Krisenländern Spanien und Italien. Negativer Höhepunkt ist dabei dieStimmung in der US-Industrie, die zum ersten Mal seit Juli 2009 dieExpansionsschwelle von 50 Punkten unterschritten hat. "Der kräftige Rückgangstellt selbst in Anbetracht der überwiegend schwachen Regionalumfragen eineÜberraschung auf der negativen Seite dar", sagte Ulrich Wortberg, Devisenexperteder Landesbank Hessen-Thüringen (Helaba). Der US-Dollar wird in einem Umfeldhoher Unsicherheit gewöhnlich als sichere Alternative gesucht und hat dahertrotz der schwachen US-Daten gegenüber dem Euro zugelegt.

Zudem scheint die Euphorie nach den Beschlüssen des EU-Spitzentreffens zurSchuldenkrise verflogen. "Von einer Trendwende kann noch nicht gesprochenwerden", so Helaba-Analyst Wortberg. Eine Reihe schlechter Neuigkeiten aus derEurozone dürfte Anlegern rasch wieder ins Gedächtnis gerufen haben, wie kritischdie Lage nach wie vor ist. So ist die spanische Wirtschaft tiefer in dieRezession gerutscht, die Arbeitslosigkeit im Währungsraum ist auf ein neuesRekordhoch geklettert und im französischen Staatshaushalt tun sich große Löcherauf. Die Finanzmärkte setzen nun auf die EZB - eine Senkung des Leitzinses amkommenden Donnerstag gilt bereits als ausgemacht.