Devisen: Eurokurs gefallen - Sorgen um die Konjunktur nehmen zu
FRANKFURT (dpa-AFX) - Angesichts wachsender Konjunktursorgen ist derEurokurs am Donnerstag gefallen. Die europäischeGemeinschaftswährung wurde am späten Nachmittag mit 1,2306 US-Dollar gehandelt.Im frühen Handel hatte der Euro noch knapp unter der Marke von 1,24 Dollarnotiert.
Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs am frühenNachmittag auf 1,2301 (Mittwoch: 1,2336) Dollar festgesetzt. Der Dollar kostetedamit 0,8129 (0,8106) Euro.
"Die wirtschaftliche Schwäche der Eurozone ist wieder stärker in den Blickder Märkte gerückt", sagte Stephan Rieke, Devisenexperte bei der BHF-Bank. Eshandle sich eher um eine allgemeine Skepsis, die nach der positiven Stimmung dervergangenen Tage wieder zurückkehre. So haben die von der EZB befragten Expertenihre Erwartungen für die wirtschaftliche Entwicklung weiter gesenkt. DieHauptgründe für die Abwärtsrevisionen der Prognosen waren dieHaushaltskonsolidierungen in einigen Euro-Ländern und die höhere Unsicherheit imZusammenhang mit der Lösung der Staatsschuldenkrise. Auch derWirtschaftsklimaindikator des Ifo-Instituts für die Eurozone hatte sich wegender Krise im dritten Quartal merklich eingetrübt.
"Diese Meldungen haben sich in das skeptische Gesamtbild eingefügt", sagteRieke. Ansonsten habe es aber wenige fundamentale Nachrichten gegeben. "Zudemist derzeit das politische Geschehen angesichts der Sommerferien etwas in denHintergrund getreten." Daher erhalte der Euro auch kaum Unterstützung durchAussagen von Notenbankern oder Politikern. Spätestens am Ende des Monats dürftendie Akteure der Eurozone wieder stärker in den Fokus geraten, erwartet Rieke.
Zu anderen wichtigen Währungen hatte die EZB die Referenzkurse für einenEuro auf 0,78710 (0,78880) britische Pfund , 96,53 (96,68) japanischeYen und 1,2010 (1,2012) Schweizer Franken festgelegt. In London wurde der Preis für die Feinunze Gold am Nachmittag mit1.615,0 (Vortag: 1.613,25) Dollar gefixt. Ein Kilogramm Gold kostete 41.320,00(41.090,00) Euro.