Devisen: Eurokurs gerät stark unter Druck - US-Wahl stützt nur vorübergehend

NEW YORK (dpa-AFX) - Der Eurokurs hat am Mittwoch nur kurz vomWahlausgang in den USA profitiert und ist zuletzt stark unter Druck geraten. Dieeuropäische Gemeinschaftswährung kostete 1,2766 US-Dollar.

Zuvor hatte sie mit1,2737 Dollar den tiefsten Stand seit zwei Monaten erreicht. Vor Eröffnung deseuropäischen Börsenhandels war der Euro noch zeitweise bis auf 1,2876 Dollargestiegen. Die Europäische Zentralbank (EZB) setzte den Referenzkurs auf 1,2746(Dienstag: 1,2800) Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,7846 (0,7813) Euro.

"Im asiatischen und frühen europäischen Handel hatte der Euro noch von demeindeutigen Wahlsieg von Barack Obama bei den Präsidentschaftswahlenprofitiert", sagte Stephan Rieke, Devisenexperte bei der BHF-Bank. Vor allem diesteigenden Aktienmärkte hätten den Euro mit nach oben gezogen. Eine längereHängepartie sei mit dem klaren Wahlergebnis vermieden worden, sagte Rieke. DerEuro geriet jedoch um die Mittagszeit stark unter Druck, als auch die US-Anlegeran den Markt zurückkehrten. "Einige Investoren hatten sich offenbar Hoffnungenauf Steuersenkungen durch Mitt Romney und auf eine insgesamtwirtschaftsfreundlichere Politik zum Beispiel bei Umweltfragen gemacht", sagteRieke.

Für Unsicherheit sorgt zudem die im griechischen Parlaments anstehendeAbstimmung im Parlament über das 13,5 Milliarden Euro schwere Sparpaket. DieEntscheidung soll am Abend getroffen werden. "Der Devisenmarkt erwartet trotzder Abweichler im Regierungslager eine Zustimmung, da sie für den VerbleibGriechenlands in der Eurozone überlebenswichtig ist", sagte Rieke. Der Eurokurskönnte in den kommenden Tagen laut Rieke weiter unter Druck geraten, da er ausseiner Handelsspanne der vergangenen Woche ausgebrochen sei. Entscheidend bleibefür die Kursentwicklung jedoch die Lage an den Aktienmärkten.