Devisen: Montis Reformankündigungen lassen Euro-Kurs ins Plus drehen
FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Euro hat am Donnerstag nach starken Schwankungen Kursgewinne verzeichnet. Vor allem die Aussagen des neuen italienischen Regierungschefs Mario Monti hätten die Stimmung an den Devisenmärkten gehoben, sagten Experten.
Nachdem die Gemeinschaftswährung am frühen Nachmittag noch unter die Marke von 1,3440 US-Dollar gerutscht war, drehte sie deutlich ins Plus und wurde zuletzt bei 1,3525 Dollar gehandelt. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs am Mittag auf 1,3480 (Mittwoch: 1,3484) Dollar festgesetzt.
"Die Investoren haben positiv auf die Ankündigungen der neuen italienischen Regierung reagiert", sagte Christian Apelt, Devisen-Experte der Landesbank Hessen-Thüringen (Helaba). Der neue italienische Premierminister Monti hatte in einer Regierungserklärung unter anderem strenge Haushaltsdisziplin versprochen. Helaba-Analyst Apelt erwartet jedoch keinen nachhaltigen Effekt an den Devisenmärkten. "Aufgrund der nach wie vor hohen Risiken durch die Schuldenkrise ist weiterhin mit Abwärtsdruck beim Euro zu rechnen."
Am Donnerstagvormittag war der Euro noch stark unter Druck geraten. Nachdem sich Spanien und Frankreich bei Anleihe-Auktionen nur zu deutlich erhöhten Kosten hatten refinanzieren können, schossen die Renditen und Risikoaufschläge zwischenzeitlich nach oben. Neben den beruhigenden Monti-Aussagen sorgten im weiteren Handelsverlauf unerwartet gute US-Immobilien- und Arbeitsmarktdaten für steigende Risikofreude an den Finanzmärkten, von der auch der Euro profitieren konnte.
Zu anderen wichtigen Währungen hatte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,85400 (0,85430) britische Pfund , 103,76 (103,77) japanische Yen und 1,2387 (1,2384) Schweizer Franken festgelegt. Der Preis für eine Feinunze Gold wurde in London am Nachmittag mit 1742.50 (Vortag: 1.756,00) Dollar gefixt. Ein Kilogramm Gold kostete 41.240,00 (41.560,00) Euro.