Die Bilder-Blase
Kunst war nie nur eine hehre Angelegenheit, sondern immer auch eine Sache des Geldes. Schon allein deshalb, weil sich nicht jeder einen Rubens oder Rembrandt leisten konnte. Jahrhundertelang zahlte die Kirche für Heiligenbilder und Bibelszenen, später ließen Könige und Fürsten prestige-fördernde Porträts und Jagdszenen vom angesagten Hofmaler fertigen.
Heutzutage hat der Geldadel den Markt an sich gerissen und bläht ihn auf. Gerhard Richter, bis vor kurzem teuerster Künstler der Welt, findet die Preise für seine Bilder „absurd“. Der Handel mit bildender Kunst ist so überhitzt wie die Tulpenmanie im 16. Jahrhundert. Doch da nur auf Namen spekuliert und nicht mehr nach Gehalt gekauft wird — Damien Hirsts Selbstvermarktung ist ein Beispiel —, kann diese Blase genauso schnell platzen wie bei Immobilien und Aktien.