Die Euro-Krise flammt wieder auf
Neue Sorgen um Portugal und Griechenland.
Lissabon/Athen. Die trügerische Ruhe an der Euro-Schuldenfront ist vorbei: Portugals Regierung stürzt ins Chaos, Griechenland schreckt durch neue Schuldenschnitt-Diskussionen auf.
Die Bundesregierung drängte Athen zu weiteren Reformschritten und erwartet auch von Portugal, trotz der politischen Erschütterungen Kurs zu halten. An den Finanzmärkten wächst derweil die Nervosität. Am Mittwoch verloren die Kurse an den wichtigsten europäischen Börsen massiv. Auch der Eurokurs fiel zum Dollar deutlich. Die Kurse portugiesischer Staatsanleihen, aber auch von Papieren anderer europäischer Krisenländer wie Italien und Spanien, gerieten massiv unter Druck.
In Lissabon hatten die kurz aufeinanderfolgenden Rücktritte von Finanzminister Vítor Gaspar, Architekt der harten Sparpläne, und von Außenminister Paulo Portas, die Mitte-Rechts-Regierung ins Wanken gebracht. Die Regierungskrise sorgt für Unruhe bei der EU-Kommission. Portugal hängt immer noch am Tropf internationaler Geldgeber. „Die Kommission und ich persönlich verfolgen die Lage mit Sorge“, ließ Behördenchef José Manuel Barroso mitteilen.
Von Griechenland verlangen die Euroländer, die Reformen energischer anzupacken. Dort laufen die Prüfungen der internationalen Geldgeber auf Hochtouren. Es geht um die Vorbedingungen für die Auszahlung einer Kredittranche von 8,1 Milliarden Euro bis Ende Juli. Die Verwaltungsreform und der Stellenabbau im öffentlichen Dienst gehören zu den Kernpunkten, die noch zu lösen sind. „Falls wir die Überprüfung (durch die Troika) nicht abschließen, sehe ich für die nächsten drei Monate keine Auszahlung“, sagte ein hoher EU-Beamter . dpa