Die Kehrseite

Der deutsche Arbeitsmarkt schreibt eine beispiellose Erfolgsgeschichte. Schon im Mai könnte die Zahl der Erwerbslosen unter die Drei-Millionen-Marke sinken. „Der Aufwärtstrend ist nicht zu stoppen“, tönt Bundeswirtschaftsminister Rainer Brüderle.

Doch das ist nur die eine Seite der Medaille.

Fakt ist, dass viele Firmen händeringend Mitarbeiter suchen — doch in erster Linie hoch qualifizierte Fachkräfte. Damit geht der Aufschwung an denen vorbei, die schon länger arbeitslos, die älter oder eben nicht so gut ausgebildet sind. In ihren Ohren klingen die Erfolgsmeldungen wie blanker Hohn. Und die Bundesregierung hat bislang keine Idee, wie sie die Zweiklassen-Gesellschaft am Arbeitsmarkt aufbrechen will.