Frühlingsstimmung in der deutschen Wirtschaft

Die großen deutschen Konzerne trotzen den Krisen. Die Gewinne steigen kräftig.

Düsseldorf. Gestärkt durch ihre Privatkunden-Tochter Postbank ist die Deutsche Bank auf Rekordkurs. Im ersten Quartal erzielte sie drei Milliarden Euro Vorsteuergewinn (plus acht Prozent). Konzernchef Josef Ackermann: „Wir sind zuversichtlich, dass wir unser ehrgeiziges Gewinnziel für 2011 von zehn Milliarden Euro vor Steuern erreichen werden.“

Der Bayer-Konzern profitiert vom Chemie-Boom. Der Konzern hob die Prognose für 2011 an. „Grund hierfür ist, dass wir bei Crop-Science einen besseren Geschäftsverlauf erwarten“, sagte Vorstandschef Marijn Dekkers. Im ersten Quartal wuchs der Gewinn um 8,4 Prozent auf 684 Millionen Euro. Der Umsatz legte um 13 Prozent auf 9,415 Milliarden Euro zu.

Europas größter Softwarehersteller SAP hat trotz Gewinnanstieg die Erwartungen enttäuscht. Experten hatten vor allem beim Ergebnis mit deutlich besseren Werten gerechnet. Unter dem Strich stand ein Nettogewinn von 403 Millionen Euro (plus vier Prozent). „Wir sehen ein sehr gesundes Wachstum“, so Firmenchef Jim Hagemann Snabe.

Der Pharma- und Chemiekonzern Merck hat Rekorde erzielt. Die Erlöse stiegen im Quartal um 22,1 Prozent auf 2,563 Milliarden Euro. Der Gewinn kletterte um 80 Prozent auf 341,1 Millionen Euro. Für das Gesamtjahr rechnet Vorstandschef Karl-Ludwig Kley bei den Erlösen mit einem Plus von bis zu 15 Prozent auf gut zehn Milliarden Euro.

Der beste Jahresstart seit 2008 gibt der Deutschen Börse Rückenwind für die Fusionspläne mit dem New Yorker Börsenkonzern Nyse. Es soll der weltgrößte Börsenbetreiber entstehen. Der Überschuss stieg um 36 Prozent auf 212,8 Millionen Euro, sagte Vorstandschef Reto Francioni. Die Erlöse kletterten um acht Prozent auf 558,6 Millionen. dpa