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DIW-Präsident: Athen benötigt deutlich über zehn Milliarden

Berlin (dpa) - Das pleitebedrohte Griechenland benötigt nach Einschätzung des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) mehr als zehn Milliarden Euro zusätzliche Hilfen in den nächsten Jahren.

„Die Griechen werden auch nach 2015 noch Hilfen benötigen, die deutlich über die bisher vom IWF geschätzten zehn Milliarden Euro hinausgehen“, sagte DIW-Präsident Marcel Fratzscher der „Bild“-Zeitung (Samstag). Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble versicherte, einen weiteren Schuldenschnitt für das Euro-Krisenland werde es nicht geben.

Der CDU-Politiker wies damit Spekulationen der Opposition zurück, ein Schuldenschnitt für Athen sei für die Zeit nach der Bundestagswahl geplant. „Solches Gerede war und ist Unsinn“, sagte Schäuble der „Wirtschaftswoche“. „Ich sage auch gerne jetzt noch einmal: Nichts wurde auf "nach der Wahl" verschoben“, versicherte der Minister. Er habe aber in der Vergangenheit darauf hingewiesen, dass „wahrscheinlich Mitte 2014“ Gespräche zu führen seien, ob nach Auslaufen des aktuellen Hilfsprogramms Ende 2014 eine Anschlussfinanzierung nötig sei und welche. „Wenn, würde diese aber nur einen Bruchteil der bisherigen Programme ausmachen.“

DIW-Präsident Fratzscher erklärte, die genaue Höhe des nächsten Hilfspakets werde sich danach richten, wie die Umschuldung gestaltet werde oder ob es einen Schuldenschnitt gebe.

Schäuble betonte zudem, eine gemeinsame Haftung für Staatsschulden durch Euro-Bonds werde es nicht geben. Das wäre die sicherste Methode, um vom Weg der bisherigen Konsolidierungs- und Sanierungspolitik der Mitgliedstaaten abzuweichen, erklärte Schäuble. „Schließlich neigt eine demokratische Politik immer zu einem bequemen Weg, das ist nun einmal so. Und Euro-Bonds wären eine Einladung dazu.“

Ökonomen des Zentrums für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) sehen in der Euro-Schuldenkrise weiterhin das größte Risiko für die deutsche Wirtschaft. „Die Verschuldungskrise ist keineswegs überwunden“, schreiben ZEW-Wissenschaftler in einem elfseitigen Papier, aus dem „Handelsblatt Online“ am Sonntag zitierte. Zwar habe sich die deutsche Wirtschaft in den letzten Jahren überraschend positiv entwickelt — es sei jedoch „keineswegs gewährleistet“, dass sich diese Entwicklung fortsetze.