Dow Jones fällt auf tiefsten Stand seit März

New York (dpa) - Eine ganze Reihe negativer Konjunkturnachrichten hat den Dow-Jones-Index am Mittwoch auf den tiefsten Stand seit fast drei Monaten gedrückt.

Händler erklärten die Verluste an der Wall Street sowohl mit der weiterhin schwelenden Schuldenkrise in Europa als auch mit vielen enttäuschenden Wirtschaftsmeldungen aus den USA.

Der Leitindex Dow Jones Industrial fiel um 1,48 Prozent auf 11 897,27 Punkte und stoppte damit seinen jüngsten Erholungsversuch jäh. Am Dienstag hatte er noch um 1,03 Prozent zugelegt und mit dem Sprung über die psychologisch wichtige Marke von 12 000 Punkten Hoffnungen auf ein Ende der sechswöchigen Verlustserie genährt.

Der breit gefasste S&P-500-Index sank zur Wochenmitte um 1,74 Prozent auf 1265,42 Punkte. An der Technologiebörse Nasdaq ging es für den Composite Index um 1,76 Prozent auf 2631,46 Punkte nach unten und der Nasdaq 100 verlor 1,84 Prozent auf 2209,01 Punkte.

Im Dow litten Finanzwerte sowohl unter dem wieder eingetrübten Konjunkturbild als auch unter einem Warnschuss für französische Großbanken. Wegen der Griechenland-Krise droht die Ratingagentur Moody's, die Kreditwürdigkeit einiger Institute herabzustufen. So fielen etwa die Titel der Bank of America um 2,78 Prozent auf 10,50 US-Dollar. Zudem wurde bekannt, dass die Tochter Merrill Lynch laut einem Pressebericht ins Visier der US-Finanzaufsicht SEC geraten ist.

Ferner verloren die Aktien von JPMorgan 2,21 Prozent auf 40,68 Dollar und die von Travelers 1,89 Prozent auf 57,54 Dollar. Die Titel des Kreditkartenunternehmens American Express verbilligten sich um 1,81 Prozent.

Ebenfalls deutlich im Minus notierten die Aktien von Pfizer, die um 1,85 Prozent auf 20,20 Dollar sanken. In den USA und in Europa ist ein neuer Streit um möglicherweise tödliche Risiken des Atemsprays Spiriva aus dem Hause des Pharmakonzerns entbrannt.

Abseits der großen Indizes büßten die Titel von Ford 2,08 Prozent auf 13,15 Dollar ein. Der Autobauer hatte mitgeteilt, dass unter anderem wegen höherer Rohstoffkosten der Vorsteuergewinn im zweiten Halbjahr wohl niedriger ausfallen werde als der in den ersten sechs Monaten dieses Jahres. Auch der Stahlproduzent Nucor und der Hersteller von Glasflaschen Owens Illinois veröffentlichten einen unerwartet schwachen Ausblick, woraufhin deren Aktien um 2,24 Prozent respektive 13,54 Prozent fielen.

Trotz des schwachen Marktumfeldes jedoch gelang dem Internetradio Pandora ein gelungener Börsenstart. In den ersten Handelsminuten in New York waren die Titel um 63 Prozent auf 26,00 Dollar hoch gesprungen. Bei Ertönen der Schlussglocke verbuchten die Papiere immer noch ein Plus von 8,88 Prozent auf 17,42 Dollar.

Der Euro sank unter dem Druck der griechischen Schuldenkrise auf 1,4179 US-Dollar. Am Rentenmarkt legte die richtungweisende zehnjährige US-Staatsanleihe wegen des schwächelnden Dow Jones um 1 ganzen und 2/32 Punkte zu auf 101 8/32 Punkte. Sie rentierte mit 2,975 Prozent.