dpa-Nachrichtenüberblick Wirtschaft
Autozulieferer Leoni mutmaßlich um Millionensumme betrogen
Nürnberg (dpa) - Der Autozulieferer Leoni ist nach eigenen Angaben Opfer eines millionenschweren Betrugs geworden. Unter Verwendung gefälschter Dokumente und Identitäten sowie unter Nutzung elektronischer Kommunikationswege seien Gelder des Unternehmens auf Zielkonten im Ausland transferiert worden, teilte das im MDax notierte Unternehmen am Dienstag überraschend mit. Der Schaden belaufe sich auf einen Abfluss an liquiden Mitteln von insgesamt rund 40 Millionen Euro. Ein Sprecher wollte sich auf Nachfrage wegen laufender Ermittlungen nicht zu weiteren Details äußern. Aus dem Firmenumfeld hieß es, jemand habe sich gegenüber Mitarbeitern des Hauses als Leoni-Mitarbeiter ausgegeben und behauptet, „besondere Befugnisse zu haben“. Auf diese Weise habe er „bestimmte Geschäftsvorgänge vorbereiten“ lassen. Das Besondere sei dabei nicht das Vorgehen der Betrüger an sich, „sondern die Höhe des Schadens“, hieß es.
Regierung rechnet mit wachsender Arbeitslosigkeit durch Migration
Berlin/Nürnberg (dpa) - Deutschland muss nach den Prognosen der Regierung in den nächsten Jahren mit wachsender Arbeitslosigkeit durch den Andrang von Flüchtlingen rechnen. Diese Entwicklung sei schon in der Frühjahrsprojektion vom April vorausgesetzt worden und daher nicht überraschend, stellte ein Sprecher des Bundesfinanzministeriums am Dienstag auf Nachfrage der Deutschen Presse-Agentur in Berlin klar. Überdies wächst auch die Zahl der Flüchtlinge, die inzwischen einen Job haben, wie Bundesagenturzahlen zeigen. Hintergrund der Debatte über steigende Flüchtlingsarbeitslosigkeit ist ein Bericht der „Bild“-Zeitung (Dienstag), wonach die Zahl der Erwerbslosen 2017 erstmals seit vier Jahren im Durchschnitt steigen wird - um rund 110 000 auf dann 2,86 Millionen. Der Grund sei die „starke Migration“, schreibt das Blatt unter Berufung auf Zahlen aus dem Finanzministerium.
Seegüterumschlag im Hamburger Hafen stabilisiert sich
Hamburg (dpa) - Der Seegüterumschlag im Hamburger Hafen hat sich stabilisiert. Zwar verzeichnete dieser im ersten Halbjahr 2016 verglichen mit dem Vorjahreszeitraum einen leichten Rückgang um 0,9 Prozent auf 70,2 Millionen Tonnen, teilte Marketing-Vorstand Axel Mattern am Dienstag mit. Im zweiten Quartal steht aber im Vergleich zum Vorjahr ein Plus von 0,7 Prozent zu Buche. Der Containerumschlag ging von Januar bis Juni um 1,2 Prozent auf 4,5 Millionen Standardcontainer (TEU) zurück. Dies sei vor allem durch weniger Weitertransporte zu und von Häfen in Polen und Schweden zu erklären, teilte das Hafenmanagement mit. Diese würden verstärkt direkt von größeren Containerschiffen angelaufen. Dagegen sei der im Vorjahr verzeichnete Einbruch im Containerverkehr mit China und Russland inzwischen nahezu gestoppt worden.
Nach Abgasskandal: Verein streicht Rangliste für saubere Autos
Berlin (dpa) - Als Konsequenz aus dem VW-Abgasskandal verzichtet der Verkehrsclub Deutschland (VCD) in diesem Jahr erstmals auf eine Rangliste der umweltfreundlichsten Autos. Für die seit 1989 jährlich erstellte Auto-Umweltliste seien gesicherte Daten über Verbrauch und Abgase nötig. „Das ist zurzeit nicht verlässlich möglich“, sagte VCD-Vorstandsmitglied Wasilis von Rauch am Dienstag in Berlin. „Wir können deshalb keine uneingeschränkte Empfehlung aussprechen.“ Der VCD verlangte von allen Herstellern, realistische Verbrauchs- und Abgaswerte anzugeben. „Die Autos müssen sie nicht nur im Labor, sondern auch auf der Straße einhalten“, sagte der verkehrspolitische Sprecher des VCD, Gerd Lottsiepen. Die Bundesregierung dürfe jetzt nicht länger zuschauen. „Sie muss klare Vorgaben machen und intensiv kontrollieren“, forderte der Experte.
Anleger nehmen nach Dax-Rekordlauf Gewinne mit
Frankfurt/Main (dpa) - Am deutschen Aktienmarkt haben die Anleger nach dem zuletzt guten Lauf Kasse gemacht. Gute Konjunkturdaten hatten den Leitindex Dax am Dienstag nur kurz beflügelt. Am frühen Nachmittag stand ein Minus von 0,72 Prozent auf 10 661,89 Punkte zu Buche. Der MDax der mittelgroßen Unternehmen fiel zuletzt um 0,69 Prozent auf 21 700,36 Punkte, und für den Technologiewerte-Index TecDax ging es um 0,94 Prozent auf 1730,39 Zähler nach unten. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 büßte rund 1 Prozent ein. Am Rentenmarkt stieg die Umlaufrendite von minus 0,24 Prozent am Vortag auf minus 0,22 Prozent. Der Kurs des Euro notierte zuletzt bei 1,1281 US-Dollar. Ein Dollar kostete damit 0,8864 Euro. Die Europäische Zentralbank hatte den Referenzkurs am Montag auf 1,1180 Dollar festgesetzt. Der Dollar hatte damit 0,8945 Euro gekostet.