dpa-Nachrichtenüberblick Wirtschaft
Studie: Mieten in Deutschland steigen weniger stark als Einkommen
Köln (dpa) - In vielen Regionen Deutschlands können sich die Menschen einer Studie zufolge heute größere Mietwohnungen leisten als noch vor sechs Jahren. Im Schnitt kann ein privater Haushalt heute 94 Quadratmeter mieten, wenn er ein Viertel seines verfügbaren Einkommens dafür einsetzt. Das sind zwei Quadratmeter mehr als noch 2010, so das Ergebnis einer Untersuchung des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) in Köln, die der Deutschen Presse-Agentur vorliegt. Dies geht aus der Gegenüberstellung von Wohnkosten und verfügbarem Einkommen des IW hervor. Die Wohnkosten schließen dabei auch die meisten Nebenkosten für die Wohnung mit ein. Bundesweit seien die Mieten seit dem Jahr 2010 mit 10,2 Prozent weniger stark gestiegen als das verfügbare Einkommen der Haushalte mit 11,5 Prozent.
Lufthansa und Piloten belauern sich - Unmut bei Anlegern
Frankfurt/Main (dpa) - Nach dem Abbruch der Piloten-Tarifgespräche bei der Lufthansa stehen Streiks nicht unmittelbar bevor. Das Unternehmen wie auch die Gewerkschaft Vereinigung Cockpit versicherten am Montag in Frankfurt, weiterhin gesprächsbereit zu sein. Man werde alles daran setzen, die Gespräche fortzusetzen, erklärte eine Lufthansa-Sprecherin in Frankfurt. Die Tarifkommission der VC hatte dem Unternehmen vorgeworfen, sich am Verhandlungstisch von bereits erzielten Zwischenständen wieder distanziert zu haben. Am Freitag hatte die Kommission den VC-Mitgliedern mitgeteilt, dass man keinen Sinn in weiteren Gesprächen mehr erkennen könne. Einem erneuten Streik der Piloten müssten zunächst weitere offizielle Tarifverhandlungen vorausgehen.
Marode Straßen beeinträchtigen Handwerksbetriebe
Berlin (dpa) - Kaputte Straßen, marode Brücken und verstopfte Autobahnen kosten die Handwerksbetriebe in Deutschland viel Geld. Das geht aus einer Umfrage des Zentralverbands des Deutschen Handwerks (ZDH) unter knapp 5900 Unternehmen hervor, die der Deutschen Presse-Agentur vorliegt. Ein Drittel der Betriebe sieht seine Geschäfte demnach durch den schlechten Zustand der Straßen beeinträchtigt. Die Mängel kosten die Handwerker im Schnitt 7,4 Stunden Zeit pro Woche. Knapp die Hälfte der Befragten nennt Baustellen als Hauptursache für Zeitverluste. 40 Prozent verweisen auf überlastete Straßen, ein Drittel gibt den schlechten Zustand der Fahrbahnen als Problem an. Gute oder sehr gute Noten für die Straßen vergeben nur etwas mehr als ein Viertel der Betriebe. Jeweils knapp 15 Prozent verteilen dagegen ein „Ausreichend“ oder „Mangelhaft“.
Goldnachfrage bei Deutscher Börse auf Rekordhoch
Frankfurt/Main (dpa) - Die Niedrigzinsen haben die Nachfrage nach Gold als Anlage bei der Deutschen Börse auf ein Rekordhoch getrieben. 90,67 Tonnen des Edelmetalls lagern nach Angaben der Börse vom Montag inzwischen in den Tresoren in Frankfurt. Seit Jahresbeginn sei der Bestand um mehr als 50 Prozent gestiegen. Neues Gold kommt immer dann dazu, wenn Kunden die sogenannte Xetra-Gold-Anleihe erwerben. Für jeden Anteilschein wird ein Gramm Gold hinterlegt. Gold gilt in turbulenten Zeiten als sicherer Hafen. Zudem werfen klassische Sparanlagen wegen der Niedrigzins-Politik der Europäischen Zentralbank (EZB) kaum noch etwas ab.
Verbraucherschützer fordern transparentere Übersicht über Rückrufe
Berlin/Flensburg (dpa) - Verbraucherschützer fordern weitgehendere Informationen über Rückrufe vom Kraftfahrtbundesamt (KBA). „Die Darstellung des Kraftfahrtbundesamtes ist ziemlich unübersichtlich, gerade weil die Rückrufe zunehmen“, sagte Marion Jungbluth, Leiterin des Teams Mobilität und Reisen beim Verbraucherzentrale Bundesverband in Berlin. Es brauche ein modernes Tool oder eine Datei, welche die Informationen verbraucherfreundlich aufbereiteten. Verbraucherschutz müsse „Aufsichtsziel“ des KBA werden, sagt sie. Die Bundesregierung prüfe das derzeit. Bislang können Nutzer auf der Seite des KBA lediglich nach einem Modell suchen und so herausfinden, ob ihr Wagen oder auch andere Autos von einem Rückruf betroffen sind.
Dax macht Jahresverlust wett
Frankfurt/Main (dpa) - Die Anleger am deutschen Aktienmarkt haben am Montag weiter Grund zur Freude: Nachdem der Dax bereits im frühen Handel bei 10 802,32 Punkte einen neuen Jahreshöchststand erreicht hatte, liegt der deutsche Leitindex auf Jahressicht erstmals im Plus. Zuletzt stieg das Börsenbarometer um 0,40 Prozent auf 10 756,37 Punkte. Direkt nach dem Jahreswechsel war der Dax wegen Sorgen um die Weltwirtschaft eingeknickt und hatte sich seitdem nicht aus der Verlustzone arbeiten können. Das gelang erst jetzt. Der Kurs des Euro notierte zuletzt bei 1,1177 US-Dollar. Ein Dollar kostete damit 0,8947 Euro. Die Europäische Zentralbank hatte den Referenzkurs am Freitag auf 1,1158 Dollar festgesetzt.