dpa-Nachrichtenüberblick Wirtschaft
Wirtschaftswachstum verliert an Tempo - Sorgen um Italien
Wiesbaden/Luxemburg (dpa) - Die deutsche Wirtschaft hält trotz Tempoverlustes die Konjunktur im Euroraum am Laufen. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) der größten europäischen Volkswirtschaft stieg getragen vom Außenhandel und dem Konsum im zweiten Quartal gegenüber dem Jahresbeginn um 0,4 Prozent, wie das Statistische Bundesamt am Freitag in einer ersten Schätzung mitteilte. Die Unternehmen hielten mit sich allerdings mit Investitionen zurück, das bremste das Wachstum. Im ersten Vierteljahr hatte die Wirtschaftsleistung noch um 0,7 Prozent zugelegt. In der Eurozone wuchs das Bruttoinlandsprodukt im gleichen Zeitraum um 0,3 Prozent, nach einem Plus von 0,6 Prozent zum Jahresbeginn. Sorgen bereiten vor allem Italien und Frankreich, dort stagnierte die Wirtschaft.
Inflation steigt im Juli leicht
Wiesbaden (dpa) - Teurere Lebensmittel und höhere Mieten haben die Inflation in Deutschland im Juli leicht steigen lassen. Die Verbraucherpreise stiegen gemessen am Vorjahreszeitraum um 0,4 Prozent, wie das Statistische Bundesamt am Freitag in Wiesbaden mitteilte. Die Behörde bestätigte damit eine erste Schätzung. Eine etwas höhere Rate hatte es zuletzt im Januar mit 0,5 Prozent gegeben. Damit setzt sich der Trend zu einer etwas höheren Inflation fort: Im Juni hatte die Rate bei 0,3 Prozent gelegen, im Mai bei 0,1 Prozent. Gegenüber dem Vormonat legten die Verbraucherpreise um 0,3 Prozent zu. Insgesamt bleibt die Inflation auf einem niedrigen Niveau. Preisdämpfend wirkte weiter die Energie, die deutlich günstiger war als ein Jahr zuvor (minus 7,0 Prozent).
VW mit schwächeren Verkäufen - Wirbel um „Garantie“
Wolfsburg/Berlin (dpa) - Volkswagen startet bei den Auslieferungen verhaltener in das zweite Halbjahr. Europas größter Autobauer kann im bisherigen Jahresverlauf zwar trotz der Dieselaffäre dank seiner vielen Marken und einiger gut laufender Märkte weiter ein Plus vorweisen. Doch im Juli schwächelte die Kernmarke VW vor allem in Westeuropa und belastete damit wieder den Gesamtverkauf, wie das im Dax notierte Unternehmen am Freitag mitteilte. Weltweit verkaufte die Marke VW im Juli mit 449 100 Autos 1,8 Prozent weniger Fahrzeuge als im Vorjahresmonat. Allein in Westeuropa, nach China der zweitwichtigste Markt, lagen die Verkäufe 14 Prozent unter dem Vorjahresmonat. Im Heimatmarkt Deutschland sackten die Auslieferungen um fast ein Sechstel ab.
Turbulenzen an der GfK-Spitze: Rücktritt nach erneuten Verlusten
Nürnberg (dpa) - Turbulenzen an der Spitze des Nürnberger Marktforschungsunternehmens GfK: Nach erneut enttäuschenden Geschäftszahlen und dem Rücktritt der Unternehmensführung steht die weltweit Nummer Fünf der Branche vor einem personellen Neuanfang. GfK-Vorstands-Chef will zum Jahresende das Unternehmen verlassen. Der Vorsitzende des GfK-Aufsichtsrats Arno Mahlert scheidet bereits mit Wirkung zum 12. September aus dem Aufsichtsgremium aus. Die Führung im Vorstand übernehme bereits zum 1. September das bisherige Vorstandsmitglied Gerhard Hausruckinger, teilte das Unternehmen mit. Er soll offiziell die Funktion eines „Vorstandssprechers“ übernehmen, bis ein Nachfolger für Hartmann gefunden sei.
Deutsche Stahlindustrie bleibt von zusätzlichen Kosten verschont
Essen/Berlin (dpa) - Die krisengebeutelte und energieintensive deutsche Stahlindustrie bleibt von zusätzlichen Kosten in Millionenhöhe verschont. Finanzielle Belastungen, die der Branche aus der Ökostrom-Förderung drohten, sind vom Tisch. Es bleibe bei der Befreiung von der Erneuerbare-Energien-Umlage bei den Bestandsanlagen zur sogenannten Eigenstromproduktion in der deutschen Stahlindustrie, sagte Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel (SPD) der „Westdeutschen Allgemeinen Zeitung“ (WAZ, Freitagausgabe). „Ich bin wirklich froh darüber, dass wir das nach zwei Jahren zäher Verhandlungen endlich erreichen konnten.“ Der Stahlindustrie hatten nach Angaben des deutschen Branchenverbands zusätzliche Kosten von 120 bis 240 Millionen Euro pro Jahr gedroht.
Konjunkturdaten bremsen Dax-Rekordlauf aus
Frankfurt/Main (dpa) - Durchwachsene Konjunkturdaten haben dem Dax am Ende einer starken Woche den Wind aus den Segeln genommen. Der deutsche Leitindex fiel bis zum Nachmittag um 0,46 Prozent auf 10 693,01 Punkte. Der Index der mittelgroßen Unternehmen MDax notierte zuletzt 0,27 Prozent im Minus bei 21 779,05 Zählern. Für den Technologiewerte-Index TecDax ging es um 0,48 Prozent auf 1735,55 Punkte nach unten. Der Kurs des Euro zog auf 1,1210 US-Dollar an. Ein Dollar kostete damit 0,8921 Euro. Die Europäische Zentralbank hatte den Referenzkurs tags zuvor auf 1,1153 Dollar festgesetzt. Der Dollar hatte damit 0,8966 Euro gekostet.