dpa-Nachrichtenüberblick Wirtschaft

Rückschlag für Gabriel und Edeka: Gericht stoppt Ministererlaubnis

Düsseldorf (dpa) - Ohrfeige für Bundeswirtschaftsminister Gabriel: Das Oberlandesgericht Düsseldorf hat die Ministererlaubnis für die Übernahme der Supermarktkette Tengelmann durch Edeka vorläufig gestoppt. Der Erste Kartellsenat bewertete die Ausnahmegenehmigung von Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel (SPD) am Dienstag in einer vorläufigen Prüfung im Eilverfahren als rechtswidrig. Nach Einschätzung von Experten kann sich durch das Vollzugsverbot der geplante Zusammenschluss um Jahre verzögern. Damit droht den Plänen möglicherweise das Aus.

Inflation in Deutschland steigt nur langsam

Wiesbaden (dpa) - Deutschlands Verbraucher müssen sich auf leicht steigende Preise einstellen. Im Juni lagen die Verbraucherpreise um 0,3 Prozent über dem Niveau des Vorjahresmonats. Damit zogen sie im zweiten Monat in Folge etwas an, im Mai hatte es ein Plus von 0,1 Prozent gegeben. Das Statistische Bundesamt bestätigte mit diesen Zahlen am Dienstag seine erste Schätzung von Ende Juni. Eine höhere Teuerungsrate hatten die Wiesbadener Statistiker im laufenden Jahr nur im Januar mit 0,5 Prozent ermittelt. Von Mai auf Juni 2016 erhöhten sich die Verbraucherpreise um 0,1 Prozent. Preisdämpfend wirkt nach wie vor Energie, die deutlich günstiger ist als ein Jahr zuvor. Allerdings schwächte sich dieser Effekt etwas ab.

Arbeitnehmer in Deutschland leisten mehr Überstunden

Berlin (dpa) - Arbeitnehmer in Deutschland leisten einer Studie zufolge mehr Überstunden. Die Arbeitnehmer hätten im vergangenen Jahr etwa 1813 Millionen Stunden außerhalb ihrer normalen Jobzeiten gearbeitet und damit gut ein Prozent mehr als 2014, wie die „Saarbrücker Zeitung“ (Dienstag) berichtet. Sie bezieht sich dabei auf eine Erhebung des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB). Das Institut forscht für die Bundesagentur für Arbeit. Mehr als die Hälfte der Überstunden ist unbezahlt. Demnach fielen im letzten Jahr 816,2 Millionen bezahlte und 997,1 Millionen unbezahlte Überstunden an. 2014 waren es noch 797,7 Millionen entlohnte und 993,4 Millionen nicht entlohnte Überstunden gewesen. Bei den unbezahlten Überstunden war der prozentuale Anstieg also geringer als bei bezahlten Überstunden.

IWF fordert schnelle Sanierung der italienischen Banken

Rom/Washington (dpa) - Der Internationale Währungsfonds (IWF) drängt Italien, seine maroden Banken so schnell wie möglich zu sanieren. „Die Reform des Finanzsektors ist entscheidend, um Stabilität herzustellen und die Erholung zu unterstützen“, heißt es im aktuellen Länderbericht für Italien. Die angeschlagenen Banken haben faule Kredite im Wert von rund 360 Milliarden Euro angehäuft, bei denen Kunden Probleme mit der Rückzahlung haben. Angesichts des geringen Wirtschaftswachstums werde es schwer für die Banken, aus eigener Kraft und in einem angemessenen Zeitraum das Problem ihrer notleidenden Kredite zu lösen. „Das legt nahe, dass zusätzliche Maßnahmen nötig werden“, urteilte der IWF.

Mehr Güter auf der Schiene - Deutsche Bahn verliert Anteile

Brüssel/Berlin (dpa) - Der Güterverkehr auf dem deutschen Schienennetz ist im vergangenen Jahr um 3,6 Prozent gewachsen. Auch der Anteil am gesamten Frachttransport erhöhte sich von 17,2 Prozent (2014) auf 17,5 Prozent. Die Deutsche Bahn verlor jedoch deutlich Marktanteile an die Konkurrenz. Das geht aus dem jüngsten Wettbewerbsbericht des Staatskonzerns hervor, der am Dienstag der EU-Kommission in Brüssel übergeben wurde. Demnach sank der Anteil der Verkehrsleistung der Bahntochter DB Cargo am Schienengüterverkehr von 66,4 Prozent im Jahr 2014 auf 60,9 Prozent im folgenden Jahr.

EU-Finanzminister ebnen Weg für Strafen gegen Defizitsünder

Brüssel (dpa) - Die EU-Finanzminister haben den Weg für Strafen gegen die Defizitsünder Spanien und Portugal frei gemacht. Beide Länder seien nicht konsequent genug gegen ihre Haushaltsdefizite vorgegangen, hieß es nach einem Treffen der EU-Ressortchefs am Dienstag in Brüssel. Den Ländern drohen jetzt historisch einmalige Geldbußen. Spanien und Portugal hatten 2015 die Vorgaben des Euro-Stabilitätspakts nicht eingehalten. Demnach ist maximal eine Neuverschuldung von 3,0 Prozent der Wirtschaftsleistung erlaubt. Spanien wies 2015 ein Defizit von 5,1 Prozent auf, Portugal verzeichnete 4,4 Prozent. Zugleich trafen sie trotz anderslautender Empfehlungen keine wirksamen Gegenmaßnahmen, befanden die Finanzminister nun.

Milliarden-Schäden durch Erdbeben und Sturzfluten

München (dpa) - Naturkatastrophen wie Erdbeben, Überschwemmungen und Hitzewellen haben im ersten Halbjahr weltweit deutlich höhere Schäden angerichtet als im Vorjahr. 3800 Menschen kamen ums Leben und damit weitaus weniger als im Vorjahreszeitraum, wie der weltgrößte Rückversicherer Munich Re am Dienstag in München mitteilte. Damals waren 21 000 Menschen bei Naturkatastrophen gestorben. Neben mehreren Erdbeben in Japan und Ecuador gehörten die Unwetter in Europa und den USA sowie Waldbrände in Kanada zu den folgenschwersten Katastrophen. Die Gesamtschäden summierten sich in den ersten sechs Monaten auf 70 Milliarden Dollar (rund 63 Mrd Euro), davon waren 27 Milliarden Dollar versichert. Im Vorjahreszeitraum hatte es insgesamt Schäden von 59 Milliarden Dollar gegeben.

Dax baut Gewinne aus

Frankfurt/Main (dpa) - Die inzwischen dreitägige Erholung hat den Dax am Dienstag wieder zurück über 10 000 Punkte geführt. Vor allem starke Autoaktien trieben den deutschen Leitindex in der Spitze bis auf 10 013 Punkte. Bis zum Nachmittag verblieb ein Plus von 1,22 Prozent auf 9953,61 Punkte. Seit dem vergangenen Donnerstag kletterte er damit inzwischen um über 5,5 Prozent. Der MDax der mittelgroßen Werte zog um 0,82 Prozent auf 20 337,99 Punkte an. Im Technologiewerte-Index TecDax machten sich dagegen bereits Ermüdungserscheinungen bemerkbar. Nach freundlichem Auftakt gab er bis zum Nachmittag 0,49 Prozent ab auf 1628,39 Punkte. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 präsentierte sich ebenfalls weiter stark. Am Rentenmarkt stieg die Umlaufrendite von minus 0,28 Prozent am Vortag auf minus 0,22 Prozent. Der Euro stieg auf 1,1092 US-Dollar. Der Dollar kostete damit 0,9015 Euro.