dpa-Nachrichtenüberblick Wirtschaft
Abgas-Vergleich kostet VW in den USA bis zu 14,7 Milliarden Dollar
San Francisco/Washington (dpa) - Volkswagen muss wegen des Abgas-Skandals in den USA voraussichtlich bis zu 14,7 Milliarden Dollar (13,3 Mrd Euro) zahlen. Ein entsprechendes Paket sieht Rückkäufe, Entschädigungen und Strafen vor. Das geht aus einem Dokument hervor, das US-Kläger am Dienstag bei einem Gericht in San Francisco einreichten. Die Wolfsburger verpflichten sich demnach, Hunderttausende von der Affäre betroffene Dieselwagen in den USA zurückzukaufen oder umzurüsten. In dem Gesamtbetrag soll auch eine Zahlung von 2,7 Milliarden Dollar an einen Fonds enthalten sein, mit dem Umweltprojekte gefördert werden sollen. Außerdem soll VW 2 Milliarden Dollar in Infrastruktur zur Reduzierung von Emissionen investieren. Der Vergleich ist noch nicht rechtskräftig. Zunächst muss US-Richter Charles Breyer dem Entwurf zustimmen.
Mindestlohn steigt von 8,50 Euro auf 8,84 Euro
Berlin (dpa) - Arbeitnehmer in Deutschland bekommen künftig einen spürbar höheren gesetzlichen Mindestlohn. Die Lohnuntergrenze steigt Anfang 2017 von derzeit 8,50 Euro auf 8,84 Euro pro Stunde. Das legte die Mindestlohnkommission von Arbeitgebern und Arbeitnehmern am Dienstag in Berlin fest. Der Beschluss sei einstimmig gefallen, sagte der Vorsitzende der Kommission und ehemalige Arbeitsdirektor des Energiekonzerns RWE, Jan Zilius. „Die Höhe der Anpassung orientiert sich nachlaufend an der Tarifentwicklung.“ Der Mindestlohn war eine zentrale sozialpolitische Neuerung der amtierenden schwarz-roten Koalition. Seit eineinhalb Jahren gilt die Lohnuntergrenze. Die Kommission, die frei von politischer Einflussnahme entscheiden soll, legt die Höhe nun alle zwei Jahre neu fest. Außer dem Vorsitzenden gehören ihm je drei Vertreter der Gewerkschaften und der Arbeitgeber sowie zwei beratende Wissenschaftler an.
Fusion zwischen Hapag-Lloyd und arabischer Reederei UASC perfekt
Hamburg (dpa) - Die geplante Fusion zwischen der Reederei Hapag-Lloyd und dem arabischen Schifffahrtsunternehmen United Arab Shipping Company (UASC) ist unter Dach und Fach. Beide hätten sich auf die Bedingungen eines Vertrages über den Zusammenschluss verständigt, der die Einbringung sämtlicher Aktien der UASC in die Hapag-Lloyd vorsieht, teilte das Unternehmen in einer Ad-hoc-Mitteilung am Dienstag mit. Der Aufsichtsrat habe zugestimmt. Es fehlen noch die Zustimmung der Ankeraktionäre der Hapag-Lloyd und der UASC sowie der Gesellschafterversammlung der UASC. Das dürfte jedoch Formsache sein.
Strom bleibt für Verbraucher teuer - Fachleute raten zum Wechsel
Berlin (dpa) - Die Einkaufspreise für Strom an der Börse sind seit Jahren im Tiefflug, beim Endverbraucher kommt davon aber kaum etwas an. Viele Privatkunden müssen weiter annähernd 30 Cent pro Kilowattstunde oder knapp 100 Euro im Monat für den Strom einer vierköpfigen Familie zahlen. Das sind nach Dänemark die zweithöchsten Strompreise Europas. Im ersten Halbjahr ist der Preis der Grundversorger im Bundesschnitt nach Angaben der Vergleichsportale Verivox und Check24 sogar um fast ein Prozent gestiegen, statt zu sinken. Auch für die zweite Jahreshälfte und 2017 erwarten Fachleute keine spürbare Entlastung.
Mitten in der Milchkrise - Landwirte hoffen zum Bauerntag auf Politik
Hannover (dpa) - Mitten in der Milchkrise wollen Landwirte auf dem Deutschen Bauerntag ab Mittwoch wichtige Weichen für ihre Zukunft stellen. „Wir erwarten, dass uns die Politik in der Krise flankierend durch Kostenreduzierungen und Wirtschaftsprogramme hilft“, erklärte am Dienstag der Generalsekretär des Deutschen Bauernverbands (BDV), Bernhard Krüsken, vor Journalisten in Hannover. Gesunkene Weltmarktpreise und der russische Importstopp für EU-Agrarprodukte haben bei vielen Betrieben zu heftigen finanziellen Einbußen geführt. Betroffen sind vor allem Milchbauern, doch auch bei Schweinefleisch sowie bei Obst und Gemüse war die Lage kritisch. Das von der Bundesregierung in Aussicht gestellte Unterstützungspaket sei „noch nicht in trockenen Tüchern“, sagte Krüsken.
Dax-Erholung nimmt Fahrt auf
Frankfurt/Main (dpa) - Nach dem massiven Kurseinbruch infolge des Brexit-Votums hat sich der Dax am Dienstag erholt. Bis zum Nachmittag baute der deutsche Leitindex seinen Zuwachs auf 3,05 Prozent auf 9551,55 Punkte aus. An den beiden vorangegangenen Handelstagen hatte er wegen der britischen Entscheidung für einen Abschied aus der Europäischen Union fast 10 Prozent beziehungsweise 1000 Punkte eingebüßt und den tiefsten Stand seit Februar markiert. Der MDax der mittelgroßen deutschen Werte erholte sich am Dienstag um 2,51 Prozent auf 19 395,68 Punkte und der Technologiewerte-Index TecDax gewann 2,51 Prozent auf 1559,11 Punkte. Für den Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 ging es sogar um knapp 3,5 Prozent nach oben. Am Rentenmarkt stieg die durchschnittliche Verzinsung deutscher Bundesanleihen von minus 0,23 Prozent am Vortag auf aktuell minus 0,21 Prozent. Der Kurs des Euro fiel: Die Europäische Zentralbank (EZB) setzte den Referenzkurs auf 1,1073 (Montag: 1,0998) US-Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,9031 (0,9093) Euro.