dpa-Nachrichtenüberblick Wirtschaft
Frühjahrsbelebung lässt Zahl der Arbeitslosen sinken
Nürnberg (dpa) - Dank der einsetzenden Frühjahrsbelebung ist die Zahl der Arbeitslosen in Deutschland im März weiter zurückgegangen - um 66 000 auf rund 2,85 Millionen. Das ist der niedrigste Wert in einem März seit 25 Jahren. Im Vergleich zum Vorjahresmonat waren es 87 000 Erwerbslose weniger, wie die Bundesagentur für Arbeit (BA) am Donnerstag in Nürnberg mitteilte. Die Arbeitslosenquote sank um 0,1 Punkte auf 6,5 Prozent. „Der Arbeitsmarkt hat sich insgesamt weiter positiv entwickelt. Zwar hat sich die Arbeitslosigkeit saisonbereinigt nicht verändert, die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung ist aber erneut gewachsen“, sagte BA-CHef Frank-Jürgen Weise. Die um jahreszeitliche Einflüsse bereinigte Erwerbslosenzahl stagnierte bundesweit bei gut 2,73 Millionen.
Totalsperrung auf wichtiger ICE-Strecke kurzfristig möglich
Berlin (dpa) - Fahrgästen der Deutschen Bahn drohen kurzfristig Einschränkungen auf einer der wichtigsten ICE-Strecken. Ende April und Anfang Mai soll auf der Schnellfahrstrecke zwischen Göttingen und Hannover Schotter im Gleisbett ausgetauscht werden, wie das Eisenbahn-Bundesamt am Donnerstag mitteilte. Die Bahn wolle „in Kürze“ klarstellen, welche Einschränkungen auf Reisende zukommen, sagte ein Sprecher. Im Gespräch ist eine Totalsperrung vom 23. April bis 8. Mai. Das hätte Umleitungen und deutlich längere Fahrtzeiten zur Folge. „Wir setzen uns im Augenblick damit auseinander, wie wir den Sanierungsbedarf beheben“, sagte ein Bahnsprecher. Nach seinen Angaben betrifft das den Abschnitt Hannover-Kassel. Auf der Bahn-Website werde schon auf deutliche Fahrtzeitverlängerungen und Umleitungen hingewiesen.
RWE startet Zukunftsgesellschaft - 40 000 Mitarbeiter wechseln
Essen (dpa) - Unter dem Druck der Energiewende startet Deutschlands zweitgrößter Versorger RWE an diesem Freitag (1.4.) seine neue Zukunftsgesellschaft. Rund 40 000 Mitarbeiter - zwei Drittel der Belegschaft - wechseln in das neue Unternehmen, das zunächst RWE International SE heißen wird, wie RWE am Donnerstag mitteilte. RWE bündelt darin das Geschäft mit Erneuerbaren Energien, Netzen und den Vertrieb. Firmensitz ist - wie bisher - Essen. Bis zum Sommer will RWE einen dauerhaften neuen Namen finden. Zum Jahresende 2016 sei im Zuge einer Kapitalerhöhung der Börsengang mit etwa 10 Prozent der Aktien geplant. Der konkrete Termin hänge aber vom Marktumfeld ab, betonte RWE.
Deutsche Staatsschulden leicht rückläufig - Maastricht verfehlt
Frankfurt/Main (dpa) - Die Schulden der öffentlichen Hand in Deutschland sind im vergangenen Jahr zurückgegangen. Sie sanken im Jahr 2015 um 24 Milliarden auf 2153 Milliarden Euro, wie die Deutsche Bundesbank am Donnerstag in Frankfurt berichtete. Damit verbesserte sich die Schuldenquote, also das Verhältnis der Schulden zum Bruttoinlandsprodukt. Die Quote sank den Berechnungen zufolge um 3,5 Prozentpunkte auf 71,2 Prozent. Deutschland verfehlt damit weiterhin das im Maastricht-Vertrag genannte Ziel einer Schuldenquote von 60 Prozent, ist aber auf dem Weg der Besserung. 2010 hatte der Wert noch 81,0 Prozent betragen.
Sinkender Ölpreis: BP baut in Deutschland 580 Stellen ab
Bochum (dpa) - Der Aral-Mutterkonzern BP baut bis 2020 angesichts des stark gefallenen Ölpreises 580 Stellen in Deutschland ab. Das kündigte das Unternehmen am Donnerstag in Bochum an. Betroffen seien der deutsche Verwaltungsstandort in Bochum sowie Raffinerien in Gelsenkirchen und Lingen. Betriebsbedingte Kündigungen sollen vermieden werden. In Abstimmung mit den Betriebsräten seien Abfindungen mit den ausscheidenden Mitarbeitern vereinbart worden. BP hatte bereits 2014 wegen des hohen Wettbewerbdrucks den Abbau von 250 Stellen beschlossen. Das Unternehmen beschäftigt bundesweit rund 5500 Mitarbeiter, davon etwa 1000 am Verwaltungsstandort in Bochum sowie etwa 2000 in der Raffinerie in Gelsenkirchen.
Breuer zahlt Deutscher Bank 3,2 Millionen wegen Kirch-Interview
Frankfurt/Main (dpa) - Der frühere Deutsche-Bank-Chef Rolf Breuer zahlt dem Institut für die Folgen von Interviewäußerungen über die Mediengruppe Kirch 3,2 Millionen Euro. Die Bank und Breuer einigten sich auf einen entsprechenden Vergleich, wie aus der Einladung zur Hauptversammlung des größten deutschen Geldhauses hervorgeht. Zudem soll die Bank von Breuers Managerhaftpflichtversicherungen 90 Millionen Euro bekommen. Die Aktionäre müssen den Vergleichen noch zustimmen. Breuer hatte in einem Fernsehinterview mit Bloomberg TV öffentlich die Kreditwürdigkeit der Kirch-Gruppe angezweifelt. Zwei Monate später war der Medienkonzern pleite und Firmengründer Leo Kirch machte Breuer sein Leben lang dafür verantwortlich. Nach einer jahrelangen Prozessschlacht zahlte die Bank den Kirch-Erben 925 Millionen Euro.
Spanien verfehlt sein Defizitziel 2015 überraschend weit
Madrid (dpa) - Spanien hat bei der Sanierung seines Staatshaushalts das mit der EU vereinbarte Defizitziel im vorigen Jahr überraschend weit verfehlt. Wie Finanzminister Cristóbal Montoro am Donnerstag in Madrid mitteilte, betrug die Neuverschuldung des spanischen Staates 2015 knapp 5,2 Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP). Madrid hatte sich bei der EU dazu verpflichtet, das Defizit auf 4,2 Prozent zu begrenzen. Montoro machte die Regierungen der spanischen Regionen dafür verantwortlich, dass Spanien die Vorgabe nicht eingehalten habe. Er kündigte an, dass die Madrider Zentralregierung die Finanzen der Regionen künftig strenger kontrollieren werde.
Dax rutscht wieder unter 10 000-Punkte-Marke
Frankfurt/Main (dpa) - Dem Dax ist nach seiner jüngsten Rally wieder die Kraft ausgegangen. Das Börsenbarometer fiel am Donnerstag bis zum Nachmittag um 0,59 Prozent auf 9987,53 Punkte. Der Index der mittelgroßen Werte MDax fiel am Donnerstag um 0,49 Prozent auf 20 395,24 Punkte und der Technologiewerte-Index TecDax gab um 0,29 Prozent auf 1622,29 Punkte nach. Für den Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 ging es um fast 1 Prozent nach unten. Für die verhaltene Stimmung dürfte auch der fortgesetzte Kursanstieg des Euro verantwortlich gewesen sein. Die Europäische Zentralbank (EZB) setzte den Referenzkurs auf 1,1385 (Mittwoch: 1,1324) Dollar fest.