dpa-Nachrichtenüberblick Wirtschaft
Bundesbank-Studie: Nettovermögen in Deutschland gestiegen
Frankfurt/Main (dpa) - Die Menschen in Deutschland werden vermögender - zumindest im Schnitt. Das ist ein Ergebnis der Bundesbank-Studie „Private Haushalte und ihre Finanzen“ (PHF), die die Notenbank zum zweiten Mal durchgeführt hat. 4461 repräsentativ ausgewählte Haushalte gaben von April bis November 2014 Auskunft zu ihrem Vermögen und ihren Schulden. Hochgerechnet auf 40 Millionen Haushalte ergibt sich ein durchschnittliches Bruttovermögen von 240 200 Euro. In der ersten Erhebung für das Jahr 2010 waren es noch 222 200 Euro. Abzüglich von Schulden bleibt ein Nettovermögen von 214 500 (2010: 195 200) Euro.
EZB-Direktor sieht noch Spielraum - „Helikoptergeld“-Debatte
Paris/Frankfurt (dpa) - Die Europäische Zentralbank (EZB) hat erneut betont, dass sie im Kampf gegen die gefährlich geringe Inflation auch nach der beispiellosen Zinssenkung von vorletzter Woche weitere Instrumente zur Verfügung hat. Schon die jüngste Lockerungsrunde vom 10. März zeige, dass der Notenbank nicht die Mittel ausgingen, sagte EZB-Direktor Benoît Coeuré am Montag in Paris. In der Debatte sind neuerdings auch eher als skurril eingeschätzte Ansätze wie „Helikoptergeld“ - also zielgenaue Finanzspritzen an Unternehmen und Verbraucher direkt von der Zentralbank unter Umgehung des normalen Bankensektors. EZB-Chef Mario Draghi hatte dies auf Nachfrage zwar ein „sehr interessantes Konzept“ genannt.
Umwelthilfe prangert mangelnde Aufklärung über Abgasskandal an
Berlin (dpa) - Ein halbes Jahr nach Bekanntwerden des VW-Skandals prangert die Deutsche Umwelthilfe (DUH) mangelnde staatliche Aufklärung über auffällige Abgaswerte an. „Die Bundesregierung arbeitet ungeniert weiter in Kumpanei mit der Autoindustrie“, kritisierte Verbands-Geschäftsführer Jürgen Resch am Montag in Berlin. Auch zu Messwerten bei Nachprüfungen von mehr als 50 Modellen mehrerer Hersteller beim Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) würden Auskünfte verweigert. Die Umwelthilfe berichtete von eigenen Informationen, wonach bei Bundesamt und Bundesverkehrsministerium Anhörungsverfahren zur Vorbereitung einer behördlichen Entscheidung gegen Daimler, Opel und Volkswagen in diesem Zusammenhang liefen. Das Verkehrsministerium betonte, die Nachprüfungen seien noch nicht abgeschlossen.
EnBW setzt weiter auf Wind und Gas - Gewinn auch dank Aktienverkäufen
Stuttgart/Karlsruhe (dpa) - Deutschlands drittgrößter Versorger EnBW hat 2015 trotz gesunkener Preise an den Strombörsen wieder Gewinn gemacht - ein wichtiger Grund waren jedoch Verkäufe von Wertpapieren. Die Karlsruher kündigten zudem an, ihren Sparkurs zu verschärfen. Der Überschuss des Konzerns betrug im vergangenen Jahr fast 125 Millionen Euro, auch weil EnBW Aktien anderer Unternehmen abstieß. Im Vorjahr hatte es noch einen Verlust von knapp 466 Millionen Euro gegeben. Der Umsatz stieg 2015 leicht um 0,8 Prozent auf knapp 21,167 Milliarden Euro. Belastet hätten das Unternehmen im laufenden Geschäft neben fallenden Großhandelspreisen für Strom Abschreibungen auf den konventionellen Kraftwerkspark sowie Rückstellungen von einer Milliarde Euro, berichtete Vorstandschef Frank Mastiaux in Stuttgart.
Versicherer Talanx legt Latte für 2016 höher - Dividende steigt
Hannover (dpa) - Der Versicherungskonzern Talanx sieht sich nach dem eingeleiteten Abschied aus der klassischen Lebensversicherung wieder etwas im Aufwind. Im abgelaufenen Jahr erzielte das Unternehmen mit Marken wie HDI und Targo Versicherung dank geringer Schäden durch Naturkatastrophen den zweithöchsten Gewinn seiner Geschichte. Die Erwartungen für 2016 schraubte Vorstandschef Herbert Haas bei der Bilanzvorlage am Montag in Hannover nach oben. Die Aktionäre können zudem sich über eine höhere Dividende freuen. Sie soll für 2015 von 1,25 auf 1,30 Euro je Aktie steigen. Konzernweit stieg der Gewinn vor Zinsen und Steuern (Ebit) um rund 15 Prozent auf 2,18 Milliarden Euro.
Britische Industrie: EU-Austritt könnte 100 Milliarden Pfund kosten
London (dpa) - Der britische Industrieverband CBI hat vor verheerenden Folgen eines möglichen EU-Austritts gewarnt. Bis zum Jahr 2020 könnten sich die Kosten für die Wirtschaft im Vereinigten Königreich auf 100 Milliarden Pfund (128 Mrd Euro) belaufen, ergab eine Studie der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft PwC im Auftrag des CBI. Dies entspräche rund fünf Prozent der jährlichen britischen Wirtschaftskraft. Zudem seien 950 000 Arbeitsplätze gefährdet. „Die Analyse zeigt sehr klar, dass ein Austritt aus der EU ein schwerer Schlag für Lebensstandard, Jobs und Wachstum wäre“, sagte CBI-Direktorin Carolyn Fairbairn. Die Einkommen der Haushalte könnten bis zum Jahr 2020 dann um bis zu 3700 Pfund geringer ausfallen als bei einem Verbleib in der EU.
Twitter nennt erste Zahlen für Deutschland
Berlin (dpa) - Twitter hat zu seinem zehnten Geburtstag erste Zahlen zur Verbreitung des Kurznachrichtendienstes in Deutschland genannt. Demnach kommen pro Monat rund zwölf Millionen Menschen auf die Twitter-Plattform. Diese Zahl umfasst neben den angemeldeten Twitter-Mitgliedern auch Internet-Nutzer, die Tweets zu sehen bekommen, ohne eingeloggt zu sein. Weltweit wird Twitter meist an der Zahl der aktiven Mitglieder gemessen, die den Dienst mit Anmeldung nutzen. Sie lag zuletzt bei 320 Millionen - beziehungsweise bei 305 Millionen, wenn man Nutzer eines SMS-Dienstes abzieht. Zusätzlich gibt es laut Twitter noch etwa 500 Millionen Leute, die Tweets sehen, ohne angemeldet zu seien. Die deutsche Zahl ist also international vergleichbar mit dem addierten Wert von gut 800 Millionen, die laut Twitter insgesamt von der Plattform erreicht werden.
Zinssorgen belasten den Dax
Frankfurt/Main (dpa) - Sorgen um eine straffere Geldpolitik in den USA haben den Dax am Montag zunächst wieder leicht ins Minus gedrückt. Der Dax konnte dann aber zuletzt wieder um 0,07 Prozent zulegen auf 9957,59 Punkte. Der MDax mittelgroßer Werte legte zuletzt noch um 0,15 Prozent auf 20 128,65 Zähler zu. Für den Technologiewerte-Index TecDax aber ging es um 0,91 Prozent auf 1596,04 Punkte nach unten. Der Euro gab etwas nach: Die Europäische Zentralbank setzte den Referenzkurs auf 1,1271 (Freitag: 1,1279) US-Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,8872 (0,8866) Euro.