dpa-Nachrichtenüberblick Wirtschaft
Bahn erwartet tiefrote Zahlen und baut um
Berlin (dpa) - Die Deutsche Bahn rutscht nach zwölf profitablen Jahren wieder tief in die roten Zahlen. Kosten für den Konzernumbau, Probleme der Gütersparte, Streiks und Unwetterschäden drücken den Bundeskonzern in diesem Jahr mit gut einer Milliarde Euro ins Minus, wie am Mittwoch aus Aufsichtsratskreisen verlautete. Medien berichteten von einem Verlust von knapp 1,3 Milliarden Euro. Unterdessen nimmt der tiefgreifendste Umbau des Konzerns seit mehr als zwei Jahrzehnten Formen an. „Der Vorstand wird dem Aufsichtsrat am 16. Dezember ein mehrjähriges Programm für mehr Qualität, mehr Kunden und mehr Erfolg vorlegen“, sagte ein Sprecher am Mittwoch. Er nannte jedoch keine Details und äußerte sich auch nicht zu den erwarteten Geschäftszahlen. Der Aufsichtsrat wird am 16. Dezember über das Programm „Zukunft Bahn“ entscheiden, mit dem Konzernchef Rüdiger Grube das Unternehmen wieder profitabel machen will.
Job-Sorgen dominieren VW-Betriebsversammlung
Wolfsburg (dpa) - Bei Volkswagen bangen Beschäftigte wegen der Abgas-Affäre zunehmend um ihre Arbeitsplätze. Betriebsrat und Eigentümer appellierten am Mittwoch bei einer Betriebsversammlung am Wolfsburger Stammsitz an die Belegschaft, nicht den Mut zu verlieren. „Niemand darf den Kopf in den Sand stecken“, sagte VW-Aufsichtsrat Wolfgang Porsche bei der nicht öffentlichen Veranstaltung laut Redetext, der der Deutschen Presse-Agentur in Auszügen vorliegt. Der Konzern könne die schwere Krise aber meistern: Mit einem konsequenten Handeln werde VW den Weg aus „dieser Lage finden“. Überschattet wurde das Treffen von wachsenden Arbeitsplatzsorgen. Vor allem Leiharbeiter mit Zeitverträgen fürchten um ihre Zukunft bei VW.
Lufthansa-Jobgipfel mit allen Gewerkschaften begonnen
Frankfurt/Main (dpa) - Bei der streikgeplagten Lufthansa ist der Unternehmensvorstand mit allen drei Hausgewerkschaften zu einem sogenannten Jobgipfel zusammengekommen. Das bestätigte am Mittwochnachmittag ein Sprecher des Unternehmens in Frankfurt. Das Treffen im Anschluss an die Aufsichtsratssitzung sollte dazu beitragen, den Dauerstreit zwischen Management und den Arbeitnehmervertretern zu lösen, der bereits zu 13 Pilotenstreiks und einem Rekordausstand der Flugbegleiter geführt hat. Gesprochen werden sollte insbesondere über die Auswirkungen des geplanten Konzernumbaus auf die Arbeitsplätze im Inland. Erst in buchstäblich letzter Sekunde hatte die Pilotengewerkschaft Vereinigung Cockpit (VC) ihre Teilnahme zugesagt.
Konzernumbau: Kommunale RWE-Aktionäre halten sich Entscheidung offen
Dortmund (dpa) - Die kommunalen RWE-Aktionäre halten sich ihre Entscheidung über die geplante Aufspaltung des Energiekonzerns offen. Der Vorschlag des Vorstands sei derzeit nicht grundlegend zu bewerten, teilte die Vereinigung der kommunalen RWE-Aktionäre (VkA) am Mittwoch mit. „Dafür fehlen uns noch maßgebliche Informationen.“ Städte und Kreise vor allem aus Nordrhein-Westfalen sind bei RWE eine Macht. Sie halten rund ein Viertel der Anteile und sitzen mit vier Vertretern im Aufsichtsrat, der am 11. Dezember über die künftige Strategie des Konzerns entscheidet. Vorstandschef Peter Terium hatte angekündigt, RWE aufzuteilen. Die Zukunftsgeschäfte alternative Energien, Netze und Vertrieb will er von den konventionellen Kraftwerken trennen und teilweise an die Börse bringen.
BGH: Im Himbeer-Tee müssen auch Himbeeren drin sein
Karlsruhe (dpa) - In einem auffällig mit Himbeeren bebilderten Tee müssen auch Himbeeren drin sein. Das entschied der Bundesgerichtshof (BGH) am Mittwoch in Karlsruhe Es reiche nicht aus, wenn die Zutaten zwar genau aufgeführt seien, die Aufmachung der Verpackung aber etwas ganz anderes suggeriere, hieß es (Az.: I ZR 45/13). In dem Rechtsstreit ging es um den - schon seit 2012 aus den Regalen genommenen - Früchtetee „Felix Himbeer-Vanille Abenteuer“. Auf der knallroten Verpackung waren neben einem Hasen, Himbeeren sowie eine Vanilleblüte abgebildet - und auch der Hinweis, dass in dem Tee „nur natürliche Zutaten“ sind. Im Tee selbst waren allerdings nicht mal Spuren von echten Himbeeren und Vanille. Der BGH spach hier von einer „Irreführung“.
Dax dreht ins Minus
Frankfurt/Main (dpa) - Der Dax ist am Mittwoch gefallen. Gegen Nachmittag sank der deutsche Leitindex um 0,35 Prozent auf 11 222,19 Punkte. Die Anleger warten gespannt auf die geldpolitischen Verlautbarungen der Europäischen Zentralbank (EZB) am Donnerstag. Die Erwartungen sind hoch - die Vorfreude auf noch mehr Billiggeld hatte die Aktienkurse zuletzt deutlich angetrieben. Am Vormittag hatte sich das Börsenbarometer nach Inflationsdaten aus der Eurozone noch bis auf rund 11 330 Punkte von seinem Vortagesrückschlag erholt. Der Kurs des Euro stieg: Die Europäische Zentralbank (EZB) setzte den Referenzkurs auf 1,0612 (Dienstag: 1,0600) US-Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,9423 (0,9434) Euro.