dpa-Nachrichtenüberblick Wirtschaft
Doch kein Flugbegleiter-Streik bei Lufthansa
Frankfurt/Main (dpa) - Die Flugbegleitergewerkschaft Ufo hat ihren für diese Woche geplanten Streik des Kabinenpersonals bei Lufthansa abgesagt. Das teilte Ufo am Mittwoch in Frankfurt nach einem Spitzengespräch mit dem Vorstand der Fluggesellschaft mit. Ursprünglich hatte die Gewerkschaft zu einem Streik an diesem Donnerstag und Freitag aufgerufen. Beide Seiten hielten am Ziel eines „Jobgipfels“ fest, bei dem am 2. Dezember Vertreter des Konzerns sowie der drei Gewerkschaften Ufo, Verdi und Cockpit teilnehmen sollen. Dazu seien aber bis dahin noch weitere Verhandlungen über das konkrete Verfahren notwendig, so die Gewerkschaft. Bis zum Jobgipfel soll es keine weiteren Ausstände des Kabinenpersonals geben.
Bundesbank: Minizinsen werden zur Gefahr - EZB erwägt neue Geldflut
Frankfurt/Main (dpa) - Die Bundesbank warnt vor Risiken für die Finanzstabilität durch die Geldflut der Europäischen Zentralbank (EZB). „Je länger niedrige Zinsen andauern, umso mehr bestehen für die Marktteilnehmer Anreize, erhöhte Risiken einzugehen“, sagte Vizepräsidentin Claudia Buch am Mittwoch in Frankfurt bei der Vorlage des Finanzstabilitätsberichts der Deutschen Bundesbank. Noch sieht die Notenbank aber keine gefährlichen Übertreibungen auf dem deutschen Finanzmarkt. So gebe es bisher bei Wohnimmobilien keine Preisblasen. Das liege auch daran, dass die Preissteigerung nicht auf Pump finanziert werde und Immobilienkredite weiterhin auf moderatem Niveau wüchsen. Derzeit sei das Risiko massiver Kreditausfälle bei einem Verfall der Immobilienpreise gering, sagte Buch.
Überarbeitung erster VW-Motoren abgesegnet - Kunden werden informiert
Wolfsburg (dpa) - In der Abgas-Krise hat das Kraftfahrt-Bundesamt die Vorschläge von Volkswagen zur Überarbeitung der ersten manipulierten Dieselmotoren genehmigt. Damit können - wie von Konzernchef Matthias Müller bereits angekündigt - beim 1,6-Liter-Antrieb eine Veränderung am Luftgitter und ein Software-Update eingesetzt werden, um die gültigen Emissionsnormen zu erreichen. Für die größeren 2,0-Liter-TDI-Motoren reiche dagegen das Aufspielen eines neuen Programms aus, teilte VW am Mittwoch in Wolfsburg mit. Eine Lösung für die kleinen 1,2-Liter-Motoren soll bis zum Monatsende vorliegen. Man werde „mit jedem Kunden Kontakt aufnehmen“ und den betroffenen Autobesitzern während des ab Januar geplanten Rückrufs eine kostenlose „Ersatzmobilität“ anbieten, hieß es. Zudem verzichte VW bis Ende 2016 auf eine Verjährung von Gewährleistungsansprüchen.
Beschäftigte streiken an fünf Amazon-Standorten
Leipzig (dpa) - Mitarbeiter des US-Versandriesen Amazon haben am Mittwoch an fünf deutschen Standorten die Arbeit niedergelegt. Nach Angaben der Gewerkschaft Verdi beteiligten sich Hunderte Beschäftigte der Frühschicht. Betroffen waren demnach die Versandzentren im hessischen Bad Hersfeld, in sächsischen Leipzig, in Koblenz (Rheinland-Pfalz) sowie Rheinberg und Werne (beide NRW) betroffen. Die Gewerkschaft kämpft seit Jahren mit Streikaktionen für einen Tarifvertrag mit Amazon zu den Konditionen des Einzel- und Versandhandels. Das Unternehmen lehnt das ab und orientiert sich nach eigenen Angaben nach an den Konditionen der Logistikbranche.
Goldener September für Baubranche: Auftragseingang kräftig gestiegen
Wiesbaden (dpa) - Die Auftragsbücher des deutschen Baugewerbes haben sich im September kräftig gefüllt. Auch der Umsatz zog deutlich an und liegt nun in den ersten neun Monaten 0,5 Prozent über dem Vorjahreswert, wie das Statische Bundesamt am Mittwoch in Wiesbaden mitteilte. „Damit hat die Bauwirtschaft endlich die empfindlichen Verluste aufgeholt, die sie zu Jahresanfang - witterungsbedingt - erlitten hat“, erklärte der Hauptverband der Deutschen Bauindustrie. Die Bilanz zum Herbstbeginn sei ausgesprochen positiv, ebenso wie Aussichten für das Schlussquartal angesichts der hohen Auftragsbestände, erklärte der Verband weiter.
Toyota ruft erneut 1,6 Millionen Autos wegen Airbags in Japan zurück
Tokio (dpa) - Der japanische Autobauer Toyota ruft auf seinem Heimatmarkt erneut 1,6 Millionen Fahrzeuge wegen mangelhafter Airbags des Zulieferers Takata in die Werkstätten. Bei den 22 Modellen handelt es sich um dieselben Autos, die Toyota dieses Jahr schon einmal zur Überprüfung der Airbag-Gasgeneratoren in die Werkstätten gerufen hatte. Angesichts von Lieferengpässen hatte der Konzern aber befunden, dass die Generatoren nicht sofort ausgewechselt werden müssten. Der erneute Rückruf erfolgte, nachdem im Oktober in Japan erstmals ein Fall bekannt wurde, bei dem eine Person in einem Auto des Konkurrenten Nissan durch einen Gasgenerator verletzt wurde.
Zuwachs für zweite Euro-Generation: Neuer Zwanziger kommt in Umlauf
Frankfurt/Main (dpa) - Im Wettlauf mit Geldfälschern legen Europas Währungshüter nach: Seit Mittwoch wird der neue 20-Euro-Schein unters Volk gebracht. Damit bekommt die zweite Euro-Generation weiteren Zuwachs. Seit 2013 gibt es neue Fünfer, seit 2014 neue Zehner. Bessere Sicherheitsmerkmale sollen die Banknoten fälschungssicherer machen. Verbraucher bekommen allerdings nicht in jedem Fall sofort die neuen Scheine, wenn sie Geld abheben oder beim Einkaufen Wechselgeld bekommen. Denn die alten Zwanziger bleiben gültig und werden von den Notenbanken erst nach und nach aus dem Verkehr gezogen - etwa wenn sie stark verschmutzt oder beschädigt sind.
Dax klettert über 11 100 Punkte - Anleger setzen auf EZB
Frankfurt/Main (dpa) - Angetrieben von geldpolitischen Spekulationen ist der Dax am Mittwoch wieder locker über die Hürde von 11 100 Punkten gesprungen. Er schüttelte die restlichen Sorgen über den zugespitzten Konflikt in Nahost ab und machte seine teils kräftigen Verluste der vergangenen zwei Handelstage mehr als wett. Am Nachmittag gewann der deutsche Leitindex 1,82 Prozent auf 11 132,55 Punkte. Der MDax der mittelgroßen Werte rückte um 1,37 Prozent auf 21 229,00 Punkte vor. Der Technologiewerte-Index TecDax gewann 1,27 Prozent auf 1818,58 Punkte. Für den Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 ging es um 1,32 Prozent nach oben. Am Rentenmarkt verharrte die Umlaufrendite börsennotierter Bundeswertpapiere bei 0,34 Prozent. Die EZB setzte den Referenzkurs auf auf 1,0586 (Dienstag: 1,0651) US-Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,9446 (0,9389) Euro.