dpa-Nachrichtenüberblick Wirtschaft

Ex-Opel-Chef Sedran wird neuer VW-Chefstratege

Wolfsburg (dpa) - Im Abgas-Skandal setzt der kriselnde Autobauer VW auf einen weiteren ranghohen externen Manager. Der frühere Chef des Autoherstellers Opel, Thomas Sedran, wird neuer Chefstratege bei Volkswagen, wie Europas größter Autobauer am Montag in Wolfsburg mitteilte. „Er übernimmt diese Funktion mit Wirkung zum 1. November und wird an den Vorstandsvorsitzenden Matthias Müller berichten“, heißt es in der Mitteilung. Der heute 51-jährige Sedran war 2012 zum Vorstandsmitglied der Adam Opel AG berufen worden und auch dort zunächst für Strategie verantwortlich. Später wurde er Interims-Chef des Autobauers. Bis Frühling 2015 war er für die Marken Chevrolet und Cadillac der Opel-Mutter General Motors (GM) in Europa zuständig.

Bundesbank: Sparen kann sich trotz der Niedrigzinsen lohnen

Frankfurt/Main (dpa) - Trotz der anhaltend niedrigen Zinsen kann sich das Sparen für Privatanleger nach Überzeugung der Bundesbank nach wie vor lohnen. Befürchtungen, dass es sich für die Deutschen nicht mehr rentiere, Geld auf die hohe Kante zu legen, seien unbegründet, schreibt die Deutsche Bundesbank in ihrem am Montag veröffentlichten Monatsbericht. Die tatsächlichen (realen) Renditeeinbußen seien dank der ebenfalls sehr mickrigen Inflation gar nicht so groß, wie man angesichts der niedrigen Zinsen denken könnte. Denn der geringe Preisauftrieb führe dazu, dass die Rendite auf gespartes Geld unter Berücksichtigung der Inflation nicht so klein sei wie oft befürchtet.

Chinaflaute drückt Stimmung in Unternehmen - Aussichten bleiben gut

München/Frankfurt (dpa) - Die Stimmung in der deutschen Wirtschaft hat sich im Oktober erstmals seit Monaten wieder leicht eingetrübt. Beim Blick in die nahe Zukunft überwiegt in den Chefetagen der Unternehmen aber die Zuversicht - trotz der Flaute in wichtigen Schwellenländern wie China. Auch die Deutsche Bundesbank sieht die Konjunktur auf Kurs, und auf dem Arbeitsmarkt dürfte sich die Situation im Oktober erneut verbessert haben, wie Volkswirte in einer Umfrage der Deutschen Presse-Agentur berichteten. Insgesamt sank der Ifo-Geschäftsklimaindex zwar von 108,5 auf 108,2 Punkte. Wie das Ifo-Institut am Montag in München mitteilte, sehen die befragten Industrie-, Handels- und Bauunternehmen ihre momentane Geschäftslage nicht mehr so begeistert wie noch im September.

Philips-Spartenverkauf wackelt - Starkes operatives Geschäft

Amsterdam (dpa) - Der Elektronikkonzern Philips bekommt beim Konzernumbau Gegenwind. Der Ende März angekündigte Verkauf der Sparte für LED- und Autolicht-Bauteile an einen chinesischen Investor stoße auf Bedenken einer US-Aufsichtsbehörde und sei deshalb unsicher, teilte Philips am Montag in Amsterdam mit. Philips und der Käufer GO Scale Capital würden jetzt alles tun, um die Zweifel der US-Behörde zur Aufsicht ausländischer Investitionen (CFIUS) auszuräumen. Es sei jedoch noch nicht klar, ob das gelingt. Das operative Geschäft bei Philips lief hingegen zuletzt weiter gut. Im dritten Quartal profitierte das in einigen Bereichen mit Siemens konkurrierende Unternehmen wie schon zuletzt von besser laufenden Geschäften in der größten Sparte mit Medizintechnik.

Toll Collect soll Angebot für technische Lkw-Maut-Ausweitung machen

Berlin (dpa) - Für die geplante Ausweitung der Lkw-Maut auf alle Bundesstraßen ab 2018 soll bald der technische Vorlauf starten. Das Bundesverkehrsministerium forderte den bisherigen Mautbetreiber Toll Collect auf, ein Angebot zur technischen Aufrüstung des bestehenden Systems zu machen. Damit wurden Informationen des Magazins „Focus“ bestätigt. Ziel ist, eine Umsetzbarkeit der Maut-Ausweitung bis Mitte 2018 zu sichern. Unabhängig davon ist der Betrieb der Mauterhebung. Der Zuschlag dafür ist nur nach europaweiter Ausschreibung möglich. Die Linke warf Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt (CSU) „Mautgemauschel“ vor. Es könne nicht angehen, dass er die Einnahmen durch einen vergaberechtlich fragwürdigen Handschlag aufs Spiel setze, kritisierte Verkehrsexperte Herbert Behrens am Montag.

Continental-Chef: Google will ins Auto und nicht ins Autobaugeschäft

Berlin/Hannover (dpa) - Der Datenriese Google wird nach Einschätzung von Continental-Chef Elmar Degenhart kein Autobauer im großen Stil. „Ich glaube nicht, dass Google ernsthaft die Intention hat, jemals Autos selbst zu bauen“, sagte der Vorstandschef des Autozulieferers und Reifenherstellers bei einem Besuch der Deutschen Presse-Agentur in Berlin. Vielmehr sehe er bei dem US-Konzern einen anderen Antrieb. „Google versucht, auf andere Geschäftsfelder zu expandieren - auch, weil sie weiteres Wachstumspotenzial aufzeigen müssen. Und Google ist interessiert daran, das Auto als zusätzliche Informations- und Datenquelle zu erschließen“, sagte Degenhart. „Der größte weiße Fleck der Internetnutzung heute ist das Auto.“ Da wolle Google hinein.

Stadtwerke wollen mehr Förderung für Kraft-Wärme-Kopplung

Berlin (dpa) - Deutschlands Stadtwerke wollen mehr staatliche Förderung für den Ausbau und Betrieb ihrer Kraftwerke als umweltfreundliche Kraft-Wärme-Kopplungsanlagen (KWK). „Wenn KWK ein zentrales Klimaschutzinstrument bleiben soll, ist es notwendig, die Förderung noch konsequenter auszubauen“, sagte die Hauptgeschäftsführerin des Verbandes kommunaler Unternehmen (VKU), Katharina Reiche, der Deutschen Presse-Agentur. Die Bundesregierung will mit der Novelle des KWK-Gesetzes die Fördergrenze für die umweltfreundliche Technik ab 2016 von 750 Millionen auf 1,5 Milliarden Euro pro Jahr verdoppeln. Zugleich sollen kohlebetriebene KWK-Anlagen aber gar kein Geld mehr bekommen. Der Gesetzentwurf soll im November in den Bundestag eingebracht werden.