dpa-Nachrichtenüberblick Wirtschaft

Öl wird immer billiger - Überangebot schickt Preise in den Keller

New York/London/Wien (dpa) - Die Ölpreise bleiben auf Talfahrt und haben am Donnerstag zum Teil den tiefsten Stand seit über sechs Jahren erreicht. Der Preis für ein Barrel (159 Liter) der amerikanischen Sorte West Texas Intermediate (WTI) zur Lieferung im Oktober fiel um 54 Cent und lag Donnerstagmittag bei 40,26 Dollar. Zeitweise fiel der WTI-Preis bei 40,21 Dollar sogar auf den tiefsten Stand seit März 2009. Ein Barrel der Nordseesorte Brent kostete 46,48 US-Dollar. Das waren 68 Cent weniger als am Mittwoch und so wenig wie seit Jahresbeginn nicht mehr. An der Tankstelle ist der Preisverfall beim Rohöl nicht 1:1 nachzuvollziehen, auch wenn Tanken derzeit vergleichsweise günstig ist. Das liegt einerseits am schwachen Euro, der Einkäufe in Dollar teurer macht. Zudem verweist die Mineralölbranche darauf, dass die Weltmarktpreise für Benzin und Diesel andere sind als für Öl.

Rückschlag für China: Yuan wird vorerst keine Weltreservewährung

Washington/Peking (dpa) - China hat bei seinen Bemühungen den Yuan zu einer internationalen Reservewährung zu machen einen Dämpfer erlitten. Wie der Internationale Währungsfonds (IWF) am Mittwoch mitteilte, soll zwar bis Ende 2015 entschieden werden, ob der Yuan in den Währungskorb der globalen Finanzorganisation aufgenommen wird. Ein entsprechender Beschluss würde aber erst zum Herbst kommenden Jahres und damit später als bislang von Experten erwartet in Kraft treten. Chinesische Staatsmedien spielten am Donnerstag die Mitteilung des IWF herunter. Am Zeitplan, wann der IWF seine Entscheidung treffen wolle, habe sich „nie etwas geändert“, schrieb die Nachrichtenagentur Xinhua. Es handele sich lediglich um „technische Anpassungen“. Die Anerkennung des Yuan oder auch Renminbi durch den IWF als globale Leitwährung wird bisher vor allem durch die strikte Regulierung der Währung verhindert.

Sixt erobert US-Markt - Rekordjahr in Sicht

München (dpa) - Deutschlands größter Autovermieter Sixt will in den USA weiter kräftig Gas geben und hat seine Erwartungen für dieses Jahr nach oben geschraubt: Der operative Konzernumsatz, also ohne Erlöse aus dem Verkauf gebrauchter Leasingfahrzeuge, dürfte vor allem dank der Auslandsexpansion 2015 deutlich zulegen. Bisher war das Unternehmen nur von einem leichten Wachstum ausgegangen. „Insgesamt läuft der Sixt-Motor rund, wir sind auf einem guten Weg zu einem neuen Rekord-Jahr für das Unternehmen“, sagte Konzernchef Erich Sixt am Donnerstag. In den USA, die sich zum zweitwichtigsten Markt nach Deutschland für Sixt entwickeln soll, unterhält der Autovermieter inzwischen 61 Stationen, weitere 20 bis 30 sollen bis zum kommenden Frühjahr hinzukommen.

BayernLB befreit sich von Altlasten - Gewinn verdoppelt

München (dpa) - Die BayernLB befreit sich zusehends von ihren Altlasten. So gelang es ihr, den Gewinn nach Steuern im ersten Halbjahr auf 310 Millionen Euro zu verdoppeln. Landesbank-Chef Johannes-Jörg Riegler sagte am Donnerstag in München: „Wir kommen bei der Neuausrichtung der Bank sichtbar voran.“ Im vergangenen Jahr hatten Abschreibungen auf Forderungen an die österreichische Hypo Alpe Adria und die Trennung von der ungarischen Tochterbank MKB die BayernLB tief in die roten Zahlen gedrückt. Das Kerngeschäft mit Firmen- und Immobilienkrediten in Deutschland lief dank der guten Konjunktur weiterhin rund.

Schaeffler profitiert weiter vom starken Autogeschäft

Herzogenaurach (dpa) - Der Technologiekonzern Schaeffler profitiert weiter vom guten Geschäft mit der Automobilindustrie. Allein diese Sparte habe ihren Umsatz im ersten Halbjahr im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 14,1 Prozent verbessern können, teilte das Unternehmen am Donnerstag mit. Währungsbereinigt lag der Umsatz 6,9 Prozent über Vorjahresniveau. Dagegen musste die Industriesparte des Wälzlagerherstellers währungsbereinigt einen leichten Umsatzrückgang hinnehmen. Um diesen Bereich effizienter zu machen, kündigte Schaeffler eine Neuausrichtung an. Der Gesamtumsatz lag in den ersten sechs Monaten bei 6,7 Milliarden Euro - und damit 12,4 Prozent höher als im ersten Halbjahr 2014. Unter dem Strich blieben dem Konzern 309 Millionen Euro - 99 Millionen Euro mehr als im ersten Halbjahr 2014.

DGB-Chef Hoffmann für Abbau von unbezahlten Überstunden

Berlin/Nürnberg (dpa) - DGB-Chef Reiner Hoffmann hat sich für einen raschen Abbau unbezahlter Überstunden ausgesprochen. Wo sie dauerhaft anfielen, müssten neue Stellen geschaffen werden, sagte Hoffmann der „Welt“ (Donnerstag). Nur so sei gewährleistet, dass Beschäftigte lange arbeiten könnten und gesund blieben. Zudem kritisierte der DGB-Chef, dass Arbeitnehmer immer mehr leisten müssten. „Wir wissen, dass die Arbeitsbelastung in den vergangenen Jahren erheblich zugenommen hat, durch Arbeitsverdichtung, Arbeit am Wochenende und dauernde Erreichbarkeit. Diese Belastung führt zu Stress und Erkrankungen“, sagte er der Zeitung.

China-Sorgen drücken den Dax weiter nach unten

Frankfurt/Main (dpa) - Die Sorgen um Chinas Wirtschaft reißen den Dax immer weiter nach unten: Der deutsche Leitindex hatte bereits am Donnerstagmorgen seine jüngsten Verluste ausgeweitet und war zwischenzeitlich auf den tiefsten Stand seit Ende Januar gefallen. Am frühen Nachmittag stand der Dax 0,39 Prozent tiefer bei 10 640,09 Punkten. Der Eurokurs stieg: Die Europäische Zentralbank setzte den Referenzkurs auf 1,1183 (Mittwoch: 1,1041) US-Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,8942 (0,9057) Euro.