dpa-Nachrichtenüberblick Wirtschaft

Gastgewerbe in Deutschland mit bestem ersten Halbjahr seit 2011

Wiesbaden (dpa) - Der boomende Deutschland-Tourismus und die Konsumlust der Verbraucher haben Deutschlands Gastwirten das beste erste Halbjahr seit 2011 beschert. Von Januar bis Ende Juni setzten Gaststätten und Hotels preisbereinigt (real) 1,7 Prozent und nominal 4,3 Prozent mehr um als im Vorjahreszeitraum. Bessere Werte gab es nach Angaben des Statistischen Bundesamtes vom Montag zuletzt im ersten Halbjahr 2011 mit 3,2 Prozent (real) beziehungsweise 4,5 Prozent (nominal). „Die Zahlen belegen einmal mehr: Gastronomie und Hotellerie bleiben markante Zugpferde für das Wirtschaftswachstum und den Arbeitsmarkt in Deutschland“, bilanzierte der Präsident des Deutschen Hotel- und Gaststättenverbandes (Dehoga), Ernst Fischer.

RWE startet Gas-Stromspeicher - „Schlüsselrolle für Energiewende“

Ibbenbüren (dpa) - Deutschlands zweitgrößter Energieversorger RWE hat am Montag eine moderne Anlage zur Speicherung von Wind- und Sonnenstrom in Betrieb genommen. Die Pilotanlage in Ibbenbüren im Münsterland wandelt Strom in Wasserstoff um. Das Gas kann gespeichert und bei Bedarf in einem Blockheizkraftwerk wieder zu Strom gemacht werden. Das Verfahren könne „eine Schlüsselrolle für die Energiewende einnehmen“, sagte NRW-Wirtschaftsminister Garrelt Duin (SPD). Die stark schwankende Stromproduktion der Wind- und Sonnenkraftanlagen ist eines der Kernprobleme der Energiewende. Techniken zur Strom-Speicherung werden dringend benötigt. „Power-to-gas“-Anlagen ähnlich wie die von RWE erproben auch zahlreiche Konkurrenten.

Milliardenaufträge für Airbus aus Indien und China

Frankfurt/Main (dpa) - Der europäische Flugzeugbauer Airbus hat einen Rekordauftrag aus Indien und eine weitere Milliardenbestellung aus China erhalten. Die indische Billigfluglinie IndiGo bestätigte ihre Order von 250 Passagiermaschinen vom Typ A320neo, wie Airbus am Montag mitteilte. So viele Maschinen seien noch nie zuvor auf einmal bei dem Flugzeugbauer bestellt worden. Nach Listenpreis habe der Auftrag einen Wert von 26,5 Milliarden US-Dollar (etwa 23,9 Mrd Euro). Einen Vorvertrag über den Kauf hatten beide Unternehmen bereits im Oktober vergangenen Jahres geschlossen. Gemessen am Wert handele es sich um den zweitgrößten Auftrag für Airbus bislang, sagte ein Konzernsprecher auf Anfrage. Allerdings sind bei Bestellungen in dieser Größenordnung deutliche Abschläge üblich.

Hamburger Hafen leidet unter Krisen in China und Russland

Hamburg (dpa) - Wegen starker Rückgänge im Geschäft mit China und Russland hat der Hamburger Hafen in den ersten sechs Monaten des Jahres deutlich weniger Container umgeschlagen. Mit 4,5 Millionen Standardcontainern (TEU) gingen 6,8 Prozent weniger Boxen über die Kaikanten als im gleichen Zeitraum des Vorjahres, teilte die Marketinggesellschaft des Hafens am Montag in der Hansestadt mit. Der Hafen rechnet nicht mehr damit, erstmals mehr als zehn Millionen TEU umzuschlagen, sondern erwartet für das Gesamtjahr jetzt nur noch 9,0 Millionen TEU. Ursachen waren deutliche Rückschläge im Handel mit China (minus 10,9 Prozent) und Russland (minus 35,9 Prozent). China ist mit Abstand der größte Handelspartner des Hafens.

Flughafenchef: Insolvente Baufirma Imtech macht weiter

Schönefeld (dpa) - Die insolvente Gebäudetechnikfirma Imtech macht auf der Baustelle des Hauptstadtflughafens weiter. Der Flughafen habe am Montag mit Zustimmung des Insolvenzverwalters eine entsprechende Vereinbarung mit Imtech geschlossen, teilte die Flughafengesellschaft mit. Imtech verpflichte sich demnach, seine bestehenden Leistungspflichten zu erbringen. „Die Kontinuität der Bauarbeiten ist damit gewährleistet“, teilte Flughafenchef Karsten Mühlenfeld mit. Eine Expertengruppe des Flughafens solle nun vor allem mit dem Insolvenzverwalter die nächsten Schritte beraten, hieß es.

Dax bricht nach schwachen US-Konjunkturdaten Erholung ab

Frankfurt/Main (dpa) - Die leichte Erholung des Dax hat sich am Montag als Strohfeuer erwiesen. Die Gewinne im Leitindex waren im Tagesverlauf immer weiter abgebröckelt, bis der Dax schließlich am frühen Nachmittag deutlich ins Minus drehte. Zuletzt rutschte das Börsenbarometer unter den von Anlegern viel beachteten 200-Tage-Durchschnittkurs bei etwa 10 930 Punkten und fiel um 1,14 Prozent auf 10 860,06 Punkte. Der MDax der mittelgroßen Werte rutschte ebenfalls ins Minus und gab um 0,76 Prozent auf 20 552,37 Punkte nach. Der Technologiewerte-Index TecDax verlor nach anfänglichen Gewinnen 0,54 Prozent auf 1751,75 Punkte. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 büßte 0,81 Prozent ein. Am Rentenmarkt stieg die Umlaufrendite börsennotierter Bundeswertpapiere von 0,45 Prozent am Freitag auf 0,46 Prozent. Der Kurs des Euro fiel: Die Europäische Zentralbank setzte den Referenzkurs auf 1,1100 (Freitag: 1,1171) US-Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,9009 (0,8952) Euro.