dpa-Nachrichtenüberblick Wirtschaft
Gericht stärkt Sparern im Scala-Streit den Rücken
Ulm (dpa) - Im Streit um die Zinsberechnung gut verzinster Sparverträge hat das Landgericht Ulm den klagenden Sparern Hoffnung gemacht. Am Montag ging es vor dem Gericht um die Frage, ob der variable Grundzins bei sogenannten Scala-Sparverträgen in einem absoluten oder relativen Verhältnis zu einem Referenzzins gekoppelt sein muss. Die Kläger fordern einen relativen Zinsbezug, weil die Zinsen ihrer Auffassung nach sonst ins Minus rutschen könnten. Auch die Kammer sprach sich für ein relatives Verhältnis aus. „Die Rechtsprechung des Bundesgerichtshofs ist eindeutig, da sehen wir wenig Spielraum“, sagte Richterin Julia Böllert. Am 7. August soll ein Urteil in der Frage fallen. Ein Ulmer Rechtsanwalt vertritt Dutzende Sparer.
Lage „düster und kompliziert“ - Chinas Außenhandel schrumpft
Peking (dpa) - Die größte Handelsnation der Welt verliert an Fahrt. Chinas Außenhandel ist seit Jahresanfang deutlich um 6,9 Prozent zurückgegangen. Die Exporte stiegen leicht um 0,9 Prozent, während die Importe um 15,5 Prozent absackten, wie die Zollverwaltung am Montag in Peking mitteilte. Die Situation sei vor dem Hintergrund der schleppenden Weltwirtschaft „düster und kompliziert“. Ein Hoffnungsschimmer für die chinesische Wirtschaft sind allerdings die Zahlen für den Juni: Die Exporte stiegen im vergangenen Monat um 2,1 Prozent und damit stärker als es Analysten erwartet hatten. Die Importe waren zwar mit einem Minus von 6,7 Prozent erneut rückläufig. Experten hatten jedoch mit einem noch größeren Einbruch gerechnet.
Lufthansa verhandelt wieder - Piloten beraten den nächsten Streik
Frankfurt/Main (dpa) - Hoffen und Bangen bei der Lufthansa und ihren Kunden: Auf der einen Seite ist es der Fluggesellschaft gelungen, mit den fast schon streikbereiten Flugbegleitern wieder in Verhandlungen zu kommen. Andererseits berät die Pilotengewerkschaft Vereinigung Cockpit (VC) seit Montag über die nächste Streikrunde. Das Unternehmen betont hingegen erneut die Notwendigkeit schneller Reformen, um sich mit niedrigeren Kosten am Markt zu behaupten. Bei der VC muss sich die neu gewählte Tarifkommission in einer mehrtägigen Klausurtagung zunächst personell aufstellen. Den Aufbau einer Billigschiene unter dem Markendach Eurowings mit geringer bezahlten Piloten im Cockpit will die VC nach Möglichkeit verhindern und hat im laufenden Tarifkonflikt bereits zwölfmal gestreikt.
Studie: Frauenanzahl im Vorstand börsennotierter Unternehmen sinkt
Stuttgart (dpa) - Der Frauenanteil in den Vorständen börsennotierter Unternehmen in Deutschland geht weiter zurück. Das zeigt eine am Montag veröffentlichte Studie der Beratungsgesellschaft EY (Ernst & Young), über die zuerst die Zeitung „Die Welt“ berichtete. Demnach sind lediglich 36 der insgesamt 667 Vorstandsposten mit Frauen besetzt. Das entspricht einem Anteil von 5,4 Prozent. Vor einem Jahr waren es 5,55 Prozent, 2013 noch mehr als 6 Prozent. Untersucht wurden 160 Firmen aus den Börsenindizes Dax, MDax, SDax und TecDax. „In den Vorstandsetagen hat sich unter dem Strich bislang wenig getan: Sie bleiben männliche Monokulturen“, sagte Ana-Cristina Grohnert von EY einer Mitteilung zufolge. Allerdings vollziehe sich ein „Mentalitätswandel“. Immer mehr Unternehmen arbeiteten intensiv daran, dass mehr Frauen die Türen zu Führungestagen geöffnet würden.
Opel und Bahn beteiligen sich an Mitfahrplattform Flinc
Rüsselsheim (dpa) - Der Opel-Mutterkonzern General Motors und die Deutsche Bahn investieren in die Internet-Plattform Flinc, die Mitfahrgelegenheiten vermittelt. Mit der Beteiligung an dem Netzwerk will sich Opel stärker als Mobilitätsdienstleister aufstellen, wie das Unternehmen am Montag in Rüsselsheim mitteilte. Die Bahn verspricht sich für Bus- und Bahnkunden eine bessere Tür-zu-Tür-Verbindung und hofft auf neue Fahrgäste im ländlichen Raum, die bislang ausschließlich mit dem Auto unterwegs sind. Die auf einer Smartphone-App basierende Plattform Flinc vermittelt laut Opel derzeit rund 9000 Fahrten im Monat. Die Bahn hat ihrerseits mit Flinkster bereits seit längerem einen Carsharing-Dienst im Angebot.
Anleger begrüßen Griechenland-Einigung
Frankfurt/Main (dpa) - Die Fortschritte im griechischen Schuldendrama lassen auch die Anleger am deutschen Aktienmarkt aufatmen. Der Dax stand am Nachmittag 1,24 Prozent höher bei 11 456,07 Punkten. Am Morgen hatten die Staats- und Regierungschefs der Eurozone den Weg für Verhandlungen über ein drittes Hilfspaket für Griechenland geebnet. Der Index der mittelgroßen Werte MDax legte am Montagnachmittag um 1,43 Prozent auf 20 528,98 Punkte zu. Für den TecDax ging es um 1,85 Prozent auf 1734,10 Punkte aufwärts. Der Leitindex der Eurozone EuroStoxx 50 stieg zuletzt um 1,59 Prozent. Bankaktien zählten zu den Gewinnern des Tages. Der Kurs des Euro fiel: Die Europäische Zentralbank setzte den Referenzkurs auf 1,1049 (Freitag: 1,1185) US-Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,9051 (0,8941) Euro.