dpa-Nachrichtenüberblick Wirtschaft

Machtkampf bei VW nicht zu Ende

Wolfsburg (dpa) - Der Machtkampf bei Volkswagen ist nicht zu Ende. Nach übereinstimmenden Informationen des NDR, der „Welt“ und der Deutschen Presse-Agentur hat VW-Aufsichtsratschef Ferdinand Piëch versucht, Vorstandschef Martin Winterkorn noch vor der Hauptversammlung am 5. Mai absetzen zu lassen. Piëch dementierte dies gegenüber der „Bild“-Zeitung und anderen Medien. Er erklärte am Donnerstag: „Wir haben uns letzte Woche ausgesprochen. Und uns auf eine Zusammenarbeit geeinigt. Ich betreibe die Ablösung von Martin Winterkorn nicht.“

Deutsche Bank kauft sich frei - Rekordvergleich im Libor-Skandal

New York (dpa) - Rekordstrafe für die Deutsche Bank: Deutschlands größtes Geldhaus muss wegen Verstrickungen in den Libor-Skandal um manipulierte Zinssätze das höchste bislang von angelsächsischen Finanzwächtern in diesem Fall verhängte Bußgeld zahlen. Die Bank habe einen Vergleich über 2,5 Milliarden Dollar (2,3 Mrd Euro) akzeptiert, teilte die New Yorker Aufsichtsbehörde DFS am Donnerstag mit. Die Summe übertrifft die jüngsten Spekulationen, die von einer Buße in Höhe von 1,5 Milliarden Dollar ausgegangen waren. Mit dem teuren Vergleich kauft sich das Institut aber nicht nur von Ermittlungen in den USA, sondern auch in Großbritannien frei.

Lokführerstreik macht Berufspendlern das Leben schwer

Berlin (dpa) - Der Lokführerstreik hat vor allem Pendler in ganz Deutschland den zweiten Tag in Folge vor Probleme gestellt. In einigen Regionen waren die Einschränkungen am Donnerstagmorgen aber nicht so stark wie befürchtet. In dem Tarifkonflikt mit der Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) zeichnet sich noch keine Lösung ab. Auch in der parallel geführten Tarifrunde mit der größeren Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) droht es, ernst zu werden. Die EVG verschärfte die Tonlage vor einer weiteren Verhandlungsrunde am Donnerstag. Die Mitglieder der GDL wollten am Donnerstagabend (21.00 Uhr) zur Arbeit zurückkehren. Im Güterverkehr wird der Streik erst am Freitagmorgen (9.00 Uhr) nach insgesamt 66 Stunden beendet.

Bundesbürger erwarten höhere Einkommen

Nürnberg (dpa) - Die Einkommenserwartungen der Bundesbürger haben im April den höchsten Stand seit der Wiedervereinigung erreicht. Das geht aus dem monatlichen Konsumklimaindex des Marktforschungsunternehmens GfK hervor. Insgesamt sei das Konsumklima erneut gestiegen, „wenn auch im Vergleich zu den Vormonaten in abgeschwächter Form“, sagte Rolf Bürkl von der GfK in Nürnberg. Der am Donnerstag veröffentlichte GfK-Konsumklimaindex prognostiziert für Mai einen Anstieg um 0,1 Zähler auf 10,1 Punkte. Grund für den verlangsamten Zuwachs ist der unterschiedliche Verlauf der Teilindikatoren, die in den Index einfließen. Die Einkommenserwartungen stiegen im April, aber Anschaffungsneigung und Konjunkturerwartung gingen auf hohem Niveau etwas zurück.

Verbände: Wohnungsbau zu teuer für bezahlbare Mieten

Berlin (dpa) - Der Bau neuer Wohnungen in Deutschland wird nach einer Studie immer kostspieliger. Je Quadratmeter in einem Mehrfamilienhaus haben die Bauherren im vergangenen Jahr 3080 Euro ausgeben, 40 Prozent mehr als im Jahr 2000, wie ein Bündnis aus Wohnungsunternehmen, Baubranche und Deutschem Mieterbund errechnen ließ. Dazu wurden auch 370 Wohnungsunternehmen befragt. Wohnungen zu bezahlbaren Mieten seien zu diesen Baukosten nicht möglich, kritisierte das Bündnis. Die Verbände führen die Steigerung vor allem auf Normenänderungen und neue staatliche Vorschriften zurück. Hinzu kommen höhere Baulandpreise und eine bessere Ausstattung der Wohnungen.

Täglich ein kleines Bier pro Bürger: Bierkonsum 2014 leicht gestiegen

Wiesbaden (dpa) - Dank der Fußball-Weltmeisterschaft ist der Bierkonsum in Deutschland im vergangenen Jahr gegen den Trend leicht gestiegen. Im Schnitt trank jeder Deutsche nach Berechnungen des Statistischen Bundesamtes täglich ein kleines Glas Bier (0,27 Liter). Pro Tag kamen so 22 Millionen Liter zusammen, aufs Jahr gesehen rund 8 Milliarden Liter. Das war etwas mehr (0,4 Prozent) als im Vorjahr, wie die Behörde am Donnerstag mitteilte. Unter anderem das für die deutsche Mannschaft und ihre Fans so erfreuliche Fußball-Fest in Brasilien kurbelte den Bierdurst der Menschen an. Das ändert aber nichts am langfristigen Trend: „Der Bierkonsum in Deutschland ist seit Jahren rückläufig“, erklärte eine Statistikerin in Wiesbaden. 2011 etwa lag die Menge noch bei rund 8,3 Milliarden Litern.

Facebook-Umsatz schießt hoch - Ausgaben drücken Gewinn

Menlo Park (dpa) - Das Geschäft mit Smartphone-Werbung bei Facebook boomt. Im ersten Quartal schoss der Umsatz des weltgrößten Online-Netzwerks im Jahresvergleich um 42 Prozent auf 3,54 Milliarden Dollar hoch. Allerdings lasten die hohen Ausgaben auf dem Gewinn. Mit 512 Millionen Dollar verdiente Facebook ein Fünftel weniger als vor einem Jahr. Der Konzern steckt unter anderem viel Geld in Rechenzentren. Insgesamt waren die Kosten um 83 Prozent höher als vor einem Jahr. Die weltweite Nutzerzahl stieg auf 1,44 Milliarden im Monat, wie Facebook nach US-Börsenschluss am Mittwoch mitteilte. Das waren 13 Prozent mehr als ein Jahr zuvor und allein in den vergangenen drei Monaten kamen rund 50 Millionen Nutzer hinzu.

Trübe Unternehmensstimmung in Europa zieht Dax nach unten

Frankfurt/Main (dpa) - Wachsende Sorgen um Europas Konjunktur haben den Dax am Donnerstag deutlich belastet. Der deutsche Leitindex weitete am frühen Nachmittag seine Vortagesverluste aus und fiel um 1,32 Prozent auf 11 710,50 Punkte. Der MDax der mittelgroßen Werte büßte 1,00 Prozent auf 21 003,22 Punkte ein, der Technologiewerte-Index TecDax stand 0,75 Prozent tiefer bei 1653,83 Punkten. Für den Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 ging es um 1,18 Prozent nach unten. Der Eurokurs stieg: Die Europäische Zentralbank setzte den Referenzkurs auf 1,0772 (Mittwoch: 1,0743) Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,9283 (0,9308) Euro.