dpa-Nachrichtenüberblick Wirtschaft

Verbraucherpreise in Deutschland erneut leicht gestiegen

Wiesbaden (dpa) - Die Verbraucherpreise in Deutschland haben im März erneut leicht angezogen. Die jährliche Inflationsrate erhöhte sich auf 0,3 Prozent, wie das Statistische Bundesamt am Montag in einer ersten Schätzung mitteilte. Im Januar war die Teuerungsrate erstmals seit 2009 ins Minus gerutscht, im Februar hatten die Verbraucherpreise wieder minimal um 0,1 Prozent zugelegt. Ein Grund für die Trendwende: Der Preisverfall bei Energie verlangsamte sich. Von Februar auf März 2015 erhöhte sich das Preisniveau nach Berechnungen der Wiesbadener Behörde um 0,5 Prozent. Die Inflation ist allerdings weit vom Zielwert der Europäischen Zentralbank (EZB) entfernt, die eine Jahresrate von knapp unter 2,0 Prozent anstrebt.

So viele Jobangebote wie seit elf Jahren nicht mehr

Nürnberg (dpa) - Die gute Auftragslage vieler deutscher Unternehmen hat die Nachfrage nach Arbeitskräften zum Frühjahrsbeginn auf eine neue Rekordhöhe steigen lassen. Im März habe es so viele freie Stellen gegeben wie seit mindestens elf Jahren nicht mehr, berichtete die Bundesagentur für Arbeit (BA) am Montag. Die Nürnberger Bundesbehörde führt diese Entwicklung auf die „insgesamt positive Grundstimmung sowie die optimistischen Ausblicke der Unternehmen“ zurück. Es gebe kaum noch eine Branche, in der es keine freien Stelle gebe.

Verdi ruft zu Warnstreiks bei der Post ab 1. April auf

Bonn/Berlin (dpa) - Im Tarifstreit mit der Deutschen Post hat die Gewerkschaft Verdi noch vor Ostern mit Warnstreiks gedroht. Sie werde ihre Mitglieder ab 1. April zu bundesweiten Warnstreiks bei dem Logistikkonzern aufrufen, teilte Verdi am Montag in Berlin mit. „Weitere Nebelkerzen am Verhandlungstisch brauchen wir nicht“, sagte Verhandlungsführerin Andrea Kocsis. Die Gewerkschaft fordert für die nach ihren Angaben 140 000 Tarif-Beschäftigten der Post eine Verkürzung der wöchentlichen Arbeitszeit von 38,5 auf 36 Stunden bei vollem Lohnausgleich. Wann und wo die Warnstreiks stattfinden sollen, will Verdi erst kurzfristig bekanntgeben. Zudem klagt die Gewerkschaft nach eigenen Angaben vor dem Arbeitsgericht Bonn gegen die geplante Ausgliederung von Paketzustellern in 49 Regionalgesellschaften mit schlechteren Tarifbedingungen.

Amazon-Mitarbeiter streiken an fünf Standorten

Bad Hersfeld (dpa) - Im Tarifkonflikt mit dem Online-Versandhändler Amazon versucht die Gewerkschaft Verdi im Ostergeschäft den Druck zu erhöhen. An den fünf Standorten Bad Hersfeld (Hessen), Leipzig (Sachsen), Koblenz (Rheinland-Pfalz), Werne und Rheinberg (beide Nordrhein-Westfalen) traten Beschäftigte am Montag erneut in den Ausstand. Nach Angaben von Amazon in München folgten weniger als 830 Mitarbeiter in der Frühschicht dem Aufruf. Der Streik soll laut Verdi noch bis einschließlich Dienstag dauern. Nach Amazon-Angaben entstehen wegen der Streiks keine schwerwiegenden Probleme beim Versand. „Wer mit Standardversand bis Dienstagabend bestellt, kann sichert sein, dass die Ware noch am Samstag ankomm“, versprach Amazon-Sprecherin Anette Nachbar. Verdi ist sich hingegen sicher, dass es zu Lieferverzögerungen kommen wird.

NordLB verdient 2014 gut - Schiffskredite bergen weniger Risiko

Hannover (dpa) - Norddeutschlands größte Landesbank NordLB befreit sich zusehends aus dem Sog der Schifffahrtskrise. Im vergangenen Jahr konnte das Institut das Risikopolster für Kreditausfälle im Vergleich zum Vorjahr 2013 um rund 111 Millionen Euro reduzieren, wie aus den am Montag vorgelegten Eckzahlen hervorgeht. Der Vorsorgepuffer lag damit noch bei 735 Millionen Euro, wovon der Löwenanteil weiterhin auf das Kreditgeschäft mit der Seefrachtbranche entfällt. Unter dem Strich verdiente die NordLB 205 Millionen Euro, was im Vergleich mit 2013 zwar knapp 9 Prozent weniger ist. Allerdings hatte zuvor ein steuerlicher Sondereffekt für ein einmaliges Plus gesorgt, wie das Geldhaus auf Basis der vorläufigen Zahlen mitteilte.

Branche: Euroschwäche macht Kleidung und Schuhe teurer

Berlin (dpa) - Der schwache Euro wird nach Einschätzung der Branche Kleidung und Schuhe in den kommenden Monaten teurer machen. „Textil ist ein klassisches Importprodukt“, sagte der Chef des Bielefelder Modedienstleisters Katag, Daniel Terberger, der Tageszeitung „Die Welt“ (Montag). Weil in den Einkaufsländern in Asien entweder in Dollar gehandelt werde oder die jeweilige Landeswährung an den Dollar gekoppelt sei, schlage die anhaltende Euroschwäche voll durch. Preiserhöhungen seien daher dringend nötig. Zur möglichen Höhe wollten sich Verbände und Unternehmen nicht konkret äußern. In der Branche sei aber von bis zu zehn Prozent die Rede, schreibt die „Welt“.

Börsianer finden ihre gute Laune wieder

Frankfurt/Main (dpa) - Am deutschen Aktienmarkt kommt wieder Kauflaune auf: Nach der schwachen Vorwoche hat der Dax am Montag die Marke von 12 000 Punkten zurückerobert. Am Nachmittag stand der deutsche Leitindex 1,40 Prozent höher bei 12 033,35 Punkten. Damit machte er die Verluste der vergangenen Woche praktisch komplett wett. Für den MDax der mittelgroßen Konzerne ging es am Montag um 0,58 Prozent auf 20 704,46 Punkte hoch, und der Technologiewerte-Index TecDax gewann 1,73 Prozent auf 1619,35 Zähler. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 kletterte um 1,21 Prozent auf 3723,54 Punkte. Die Umlaufrendite börsennotierter Bundeswertpapiere sank von 0,17 Prozent am Freitag auf 0,14 Prozent. Der Kurs des Euro fiel: Die Europäische Zentralbank (EZB) setzte den Referenzkurs auf 1,0845 (Freitag: 1,0856) Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,9221 (0,9212) Euro.