dpa-Nachrichtenüberblick Wirtschaft

Tarifeinigung in der Chemie

Stuttgart (dpa) - Im Tarifstreit in der Chemieindustrie gibt es eine Einigung. Danach erhalten die 550 000 Beschäftigten 2,8 Prozent mehr Geld bei einer Laufzeit von 17 Monaten, teilten Arbeitgeber und Gewerkschaft am Freitag in Stuttgart mit. Die Tariferhöhung greift ab dem 2. Monat der Laufzeit, kann aber unter bestimmten Bedingungen um zwei weitere Monate verschoben werden. Außerdem einigten sich die Tarifparteien auf die Höhe von Einzahlungen in einen sogenannten Demografie-Fonds. „Die Sozialpartnerschaft in der Chemie ist stark, das zeigt sich heute erneut“, hieß es beim Arbeitgeberverband BAVC. Die Gewerkschaft IG BCE hatte ursprünglich 4,8 Prozent mehr Geld bei einer Laufzeit von zwölf Monaten verlangt.

Mietpreisbremse beschlossen

Berlin (dpa) - Wohnungssuchende sollen ab Mitte des Jahres durch eine gesetzliche Preisbremse besser vor überteuerten Mieten und aufgezwungenen Maklerkosten geschützt werden. Der Bundesrat billigte am Freitag die Einführung einer Mietpreisbremse. In Regionen mit angespanntem Wohnungsmarkt darf bei einem Mieterwechsel die neue Miete künftig maximal zehn Prozent über dem ortsüblichen Niveau liegen. Wo genau die Preisbremse greifen soll, können die Länder für fünf Jahre festlegen. Ausgenommen sind umfassend modernisierte Wohnungen und Neubauten, die nach dem 1. Oktober 2014 erstmals bezogen werden. Wird bei der Wohnungsvermittlung ein Makler eingeschaltet, gilt künftig das Prinzip: „Wer bestellt, bezahlt.“ In der Regel schalten vor allem Vermieter den Makler ein.

Weniger Betriebe in Deutschland gegründet

Wiesbaden (dpa) - In Deutschland haben im vergangenen Jahr weniger Menschen den Schritt in die Selbstständigkeit gewagt. Insgesamt wurden 124 000 Betriebe neu gegründet, deren Rechtsform und Beschäftigtenzahl auf eine größere wirtschaftliche Bedeutung schließen lassen, teilte das Statistische Bundesamt am Freitag in Wiesbaden mit. Das waren 3,7 Prozent weniger als im Vorjahr. Allerdings wurden mit rund 111 000 größeren Betrieben auch 4,1 Prozent weniger aufgegeben als 2013. Generell gilt, dass bei guter Konjunktur und robustem Arbeitsmarkt weniger Menschen aus der Not heraus Firmen gründen müssen.

Daimler steigt ins Pick-up-Segment ein

Stuttgart (dpa) - Der Autobauer Daimler will noch in diesem Jahrzehnt seinen ersten Pick-up-Truck auf den Markt bringen. Mit dem neuen Modell zielen die Stuttgarter unter anderem auf Lateinamerika, Australien und Europa, wie der Konzern am Freitag mitteilte. Daimler setzt darauf, dass Pick-ups stärker von Privatkunden gefahren werden und auch gewerbliche Nutzer zunehmend eine höherwertige Ausstattung verlangen - ähnlich wie es zum Start der SUV-Modelle der Fall war. Ob die bulligen Fahrzeuge mit offener Ladefläche aber an den Erfolg der Geländelimousinen anschließen können, muss sich erst zeigen. Unklar ist ebenfalls, ob der Wagen, für den Daimler noch keine Details wie Namen oder Investitionssumme mitteilte, später auch in den USA auf den Markt kommt.

Hapag-Lloyd mit mehr als 600 Millionen Euro Verlust

Hamburg (dpa) - Die Linienreederei Hapag-Lloyd hat im vergangenen Jahr mehr als 600 Millionen Euro Verlust gemacht. Das Konzernergebnis sei aber stark von Einmaleffekten geprägt, teilte das Unternehmen am Freitag in Hamburg mit. Dazu gehörten vor allem die Übernahme der Containersparte der chilenischen Reederei CSAV sowie eine Wertminderung auf alte Schiffe. Im Jahr zuvor hatte der Verlust 97 Millionen Euro betragen. Das Transportvolumen steigerte sich dagegen um 7,5 Prozent auf 5,9 Millionen Standardcontainer (TEU), der Umsatz um 3,7 Prozent auf 6,8 Milliarden Euro.

Schulden von Air Berlin weiter gestiegen

Berlin (dpa) - Bei der defizitären Fluggesellschaft Air Berlin ist der Schuldenberg größer geworden. Ende 2014 seien es 810 Millionen Euro gewesen, sagte Finanzvorstand Ulf Hüttmeyer am Freitag. Das waren 14 Millionen Euro mehr als ein Jahr zuvor. Das Eigenkapital liege nach internationalen Bilanzierungsregeln vorläufigen Zahlen zufolge bei minus 400 bis 450 Millionen Euro. Daraus dürfe man aber keine Insolvenzszenarien ableiten, betonte Hüttmeyer. Nach deutschen Rechnungslegungsvorschriften hätten die Air-Berlin-Gesellschaften positives Eigenkapital. Die zweitgrößte deutsche Fluggesellschaft hatte am Vorabend vorläufige Geschäftszahlen vorgelegt: Demnach wird das Nettoergebnis für das vergangene Jahr zwischen minus 362 Millionen und minus 387 Millionen Euro liegen. 2013 hatte das Defizit 316 Millionen Euro betragen.

Apple-Chef Tim Cook will sein Vermögen spenden

New York (dpa) - Apple-Chef Tim Cook (54) will sein gesamtes Vermögen für wohltätige Zwecke spenden. Zuvor werde er allerdings noch die College-Ausbildung seines heute zehnjährigen Neffen finanzieren, sagte Cook dem US-Wirtschaftsmagazin „Fortune“. Es könnte sich mit der Zeit um eine Summe im Milliarden-Bereich handeln. Cook habe schon Geld gespendet, wolle nun aber einen systematischen Ansatz entwickeln, hieß es. „Fortune“ schätzt in der am Freitag vorab im Internet veröffentlichten Titelgeschichte, dass Cook Apple-Aktien im Wert von etwa 120 Millionen Dollar (110 Mio Euro) halte. Dazu kommen Optionen im aktuellen Wert von 665 Millionen Dollar, die Cook in den kommenden Jahren einlösen kann.

Stillstand im Dax: Anleger gehen vorm Wochenende kein Risiko ein

Frankfurt/Main (dpa) - Die Anleger am deutschen Aktienmarkt sind am Freitag nach den jüngsten Kursverlusten in Deckung geblieben. Der Dax trat am Nachmittag bei 11 843,91 Punkten auf der Stelle. Für den MDax der mittelgroßen Konzerne ging es am Freitag um 0,37 Prozent auf 20 610,82 Punkte nach oben und der Technologiewerteindex TecDax rückte um 1,05 Prozent auf 1597,69 Punkte vor. Der EuroStoxx 50 als Leitindex der Eurozone trat auf der Stelle. Der Kurs des Euro fiel: Die Europäische Zentralbank (EZB) setzte den Referenzkurs auf 1,0856 (Donnerstag: 1,0973) Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,9212 (0,9113) Euro.