dpa-Nachrichtenüberblick Wirtschaft

Wirtschaft in der Eurozone kommt etwas stärker in Schwung

Luxemburg (dpa) - Die Wirtschaft der Eurozone ist zum Jahresende 2014 etwas stärker in Schwung gekommen. Wie das europäische Statistikamt Eurostat am Freitag mitteilte, stieg das Bruttoinlandsprodukt (BIP) im vierten Quartal um 0,3 Prozent zum Vorquartal. Das Wachstum lag 2014 insgesamt in der Eurozone im Vorjahresvergleich bei 0,9 Prozent. Eurostat bestätigte damit eine erste Schätzung von Mitte Februar. Zum Wachstum am Jahresende habe der Konsum privater Haushalte beigetragen. Hier meldete Eurostat einen Anstieg zum Vorquartal um 0,4 Prozent. Die Bruttoanlageninvestitionen seien ebenfalls um 0,4 Prozent gestiegen. Das Wachstum im Euroraum verteilt sich aber nach wie vor sehr ungleichmäßig. Estland wuchs im vierten Quartal mit 1,1 Prozent am stärksten, gefolgt von Deutschland und Spanien mit je 0,7 Prozent. Dagegen erhöhte sich die Wirtschaftsleistung in der zweitgrößten Euro-Volkswirtschaft Frankreich um lediglich 0,1 Prozent. Die Nummer drei im Euroraum, Italien, stagnierte.

Handwerk blickt zuversichtlich ins Jahr 2015

München (dpa) - Das deutsche Handwerk bleibt nach guten Umsätzen im vergangenen Jahr auch für 2015 zuversichtlich. „Es ist nicht damit zu rechnen, dass der Handwerkskonjunktur in den nächsten Monaten die Luft ausgehen wird“, sagte Holger Schwannecke, Generalsekretär des Zentralverbandes des Deutschen Handwerks, am Freitag in München. Für das Jahr 2014 rechnet der Verband mit einem Umsatzplus von zwei Prozent und für 2015 mit 1,5 Prozent. Vor allem die verschwindend geringen Zinsen geben dem Handwerk Auftrieb, da viele Verbraucher lieber in den Bau oder die Modernisierung einer Immobilie investieren statt zu sparen. Ideen können sie sich in der kommenden Woche auf der Handwerksmesse in München holen, bei der rund 1000 Aussteller ihre Neuheiten zeigen.

Frauen in Deutschland sind im EU-Vergleich am seltensten arbeitslos

Wiesbaden (dpa) - Nirgendwo in der Europäischen Union (EU) sind so wenige Frauen arbeitslos wie in Deutschland. Allerdings fühlen sich viele einer Umfrage der IG Metall zufolge im Berufsleben hierzulande nach wie vor benachteiligt. Nach vorläufigen Berechnungen des europäischen Statistikamts Eurostat waren 2014 hierzulande rund 900 000 Frauen im Alter von 15 bis 74 Jahren ohne Job, wie das Statistische Bundesamt am Freitag in Wiesbaden mitteilte. Das entsprach einer Quote von 4,6 Prozent. Eine ähnlich niedrige Erwerbslosenquote für Frauen gab es nur in Österreich mit 4,9 Prozent (im Jahr 2013). Im EU-Durchschnitt lag die Quote bei 10,3 Prozent. Überdurchschnittlich viele arbeitslose Frauen gab es vor allem in süd- und südosteuropäischen Ländern.

Angst vor Abschwung: Chinas Staatsausgaben steigen höher als erwartet

Peking (dpa) - China will seine Staatsausgaben deutlicher steigern, um eine harte Landung seiner Wirtschaft zu vermeiden. Dafür werde auch das Defizit stärker zulegen als im Haushaltsentwurf vorgesehen, sagte Finanzminister Lou Jiwei am Freitag auf einer Pressekonferenz während der laufenden Jahrestagung des Volkskongresses in Peking. Die Regierung werde eine „gemäßigt expansive Haushaltspolitik“ verfolgen, um sich dem Abwärtsdruck auf die zweitgrößte Volkswirtschaft zu widersetzen. „Wir müssen einen erdrutschartigen Abschwung vermeiden.“ Während das offizielle Defizit laut Haushaltsentwurf vom Vortag von 2,1 auf 2,3 Prozent der Wirtschaftsleistung steigen soll, rechnet der Finanzminister jetzt sogar mit 2,7 Prozent. Der Grund seien neue Kalkulationsmethoden nach dem Haushaltsgesetz, das im Januar in Kraft getreten sei.

Kreise: Commerzbank vor milliardenschwerem Vergleich in USA

New York/Frankfurt/Main (dpa) - Die Commerzbank steht im Streit um Verstöße gegen US-Handelssanktionen Kreisen zufolge kurz vor einer teuren Einigung. Nach monatelangen Verhandlungen laufe es auf eine Vergleichszahlung von mindestens 1,4 Milliarden US-Dollar hinaus, sagte ein Insider der Nachrichtenagentur Bloomberg in der Nacht zu Freitag und bestätigte damit weitere Medienberichte. Die Einigung könnte noch in diesem Monat verkündet werden. Die Commerzbank wollte sich dazu nicht äußern. Mit der Zahlung büßt die Commerzbank den Informationen zufolge für Verstöße gegen US-Handelssanktionen bei Geschäften mit Staaten wie Iran und Sudan. Zudem werfen die US-Behörden dem Institut zu laxe Vorkehrungen gegen Geldwäsche vor. Im vergangenen Jahr hatten die USA die französische Großbank BNP Paribas wegen Sanktionsverstößen zu einer Rekordzahlung von 8,9 Milliarden Dollar verdonnert.

Mehr als 2000 Stellen bei SAP von neuem Umbau betroffen

Walldorf (dpa) - Der Softwarekonzern SAP setzt den Umbau innerhalb seiner Belegschaft fort. Erneut werden gut drei Prozent und damit mehr als 2000 der weltweit 74 400 Mitarbeiter von der Veränderung betroffen sein, wie Personalchef Stefan Ries der Deutschen Presse-Agentur sagte. Hintergrund ist die Veränderung des Geschäftsmodells von SAP. Der Softwarekonzern ist dabei, von fest installierter Software auf Abo-Modelle (Cloud Computing) umzustellen, wo man in Zukunft höhere Wachstumsraten und stetige Einnahmen erwartet. Nicht mehr benötigte Arbeitsplätze werden auf den Prüfstand gestellt. Betriebsbedingte Kündigungen soll es den Angaben zufolge diesmal nur außerhalb Europas geben. Der Personalchef setzt vor allem auf Abfindungen oder Vorruhestandsregelungen.

Dax erklimmt nächstes Rekordhoch nach guten US-Jobdaten

Frankfurt/Main (dpa) - Der Arbeitsmarktbericht aus den USA hat am Freitag eine erneute Rekordjagd am deutschen Aktienmarkt ausgelöst. Im Februar wurden in den Vereinigten Staaten deutlich mehr neue Stellen geschaffen als erwartet. Der Dax erreichte in einer ersten Reaktion seinen nächsten Höchststand bei 11 572 Punkten. Später büßte der deutsche Leitindex einen Teil seiner Gewinne wieder ein und stand am Nachmittag zuletzt 0,46 Prozent im Plus bei 11 556,96 Punkten. Der MDax schraubte sein Allzeithoch auf 20 318 Punkte hoch. Der Index der mittelgroßen Werte stand zuletzt 0,29 Prozent im Plus. Der TecDax gewann 0,83 Prozent auf 1603,66 Punkte. Am Rentenmarkt fiel die Umlaufrendite börsennotierter Bundeswertpapiere auf 0,27 (Vortag: 0,31) Prozent. Der Euro verlor an Wert: Die EZB setzte den Referenzkurs auf 1,0963 (1,1069) Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,9122 (0,9034) Euro.