dpa-Nachrichtenüberblick Wirtschaft

Februar-Arbeitslosigkeit auf Rekordtief - 3,017 Millionen ohne Job

Nürnberg (dpa) - Die wieder erstarkende Konjunktur und das vergleichsweise milde Winterwetter haben die Februar-Arbeitslosigkeit auf ein neues Rekordtief sinken lassen. Mit 3,017 Millionen rutschte die Zahl der Erwerbslosen zum Winterende auf den niedrigsten Februarstand seit 24 Jahren, wie die Bundesagentur für Arbeit (BA) am Donnerstag in Nürnberg mitteilte. Damit sind 15 000 Menschen weniger auf Jobsuche als im Januar und 121 000 weniger als vor einem Jahr. Die Arbeitslosenquote ging um 0,1 Punkte auf 6,9 Prozent zurück. BA-Vorstandschef Frank-Jürgen Weise führt den überraschenden Rückgang der Arbeitslosigkeit im Februar unter anderem auf den gewachsenen Optimismus in vielen Unternehmen zurück.

Schnelles Ende des Bahn-Tarifkonflikts noch nicht in Sicht

Berlin (dpa) - Im Tarifkonflikt bei der Deutschen Bahn erscheint der Weg zu einer Lösung noch lang. Vor einer weiteren Verhandlungsrunde am Donnerstag in Berlin warfen sich Bahn und Lokführergewerkschaft GDL gegenseitig vor, kein Interesse an einer Einigung zu haben. Bahnchef Rüdiger Grube sieht die Streikgefahr noch nicht gebannt. „Wir sind noch nicht am Ziel“, sagte er der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“ (Donnerstag). Er zeigte sich skeptisch, ob bis Ostern eine Einigung zu erreichen sei. GDL-Chef Claus Weselsky sagte in Berlin, im Laufe des Tages würden weitere Verhandlungstermine vereinbart. Grube sagte, in den Gesprächen sei es bisher um die Tarifstruktur gegangen, jetzt gehe es um die Inhalte.

Bundesgericht erlaubt Weitergabe von Medikamenten aus EU-Ausland

Leipzig (dpa) - Deutsche Pharmazeuten dürfen Medikamente von einer Apotheke aus dem EU-Ausland an ihre Kunden weitergeben. Solange sie die Arzneimittel überprüfen und Patienten bei Bedarf beraten, verstoßen sie nicht gegen das Berufsrecht, entschied das Bundesverwaltungsgericht am Donnerstag. Damit sei gewährleistet, dass sie ihre Apotheke persönlich und eigenverantwortlich leiten. Hintergrund war ein Fall aus Bayern. Patienten konnten dort 2008 Medikamente bei einer Apotheke in Ungarn bestellen, die wegen der niedrigeren Mehrwertsteuer günstiger waren. Die Apotheke in Bayern wollte ihren Kunden damit ein attraktives Angebot gegenüber den Rabatten des Versandhandels machen.

Weitere Steuerrazzien - Commerzbank kündigte Kunden nicht sofort

Frankfurt/Köln (dpa) - Die Steuer-Affäre um fragwürdige Geldgeschäfte im Ausland über Luxemburger Banken weitet sich aus. Laut „Süddeutscher Zeitung“ (Donnerstag) sollen nicht nur eine Luxemburg-Tochter der Commerzbank, sondern „mindestens drei weitere große deutsche Geldinstitute“ beteiligt gewesen sein. Die ermittelnde Staatsanwaltschaft Köln kommentierte das nicht. Sie hatte aber zuvor schon angekündigt, dass die bundesweiten Durchsuchungen sich noch einige Tage hinziehen könnten. Bei Razzien am Dienstag und Mittwoch waren unter anderem in der Commerzbank-Zentrale in Frankfurt umfangreiche Unterlagen beschlagnahmt worden. Es geht um den Vorwurf, dass Luxemburg-Töchter deutscher Großbanken Anlegern Briefkastenfirmen in Panama vermittelt haben sollen.

Telekom-Umbau zahlt sich aus

Bonn (dpa) - Zufriedene Kunden, höhere Gewinne und sichere Dividenden: Die Deutsche Telekom will in den kommenden Jahren ihren eingeschlagenen Wachstumskurs mit aller Macht vorantreiben. Bei der Bilanzvorlage am Donnerstag in Bonn kündigte Vorstandschef Tim Höttges an, Strategie und das hohe Tempo der Investitionen beim Netzumbau fortzusetzen und den Ausbau des schnellen Internets für Jedermann zu beschleunigen. Dabei stellte er den Aktionären für den Zeitraum 2015 bis 2018 zugleich höhere Dividenden in Aussicht. Getragen vom anhaltenden Boom der US-Tochterfirma T-Mobile und von einer auf dem Heimatmarkt besser laufenden Geschäftsentwicklung kletterte der Umsatz 2014 um mehr als vier Prozent auf 62,7 Milliarden Euro. Unter dem Strich verdienten die Bonner eine Summe von 2,9 Milliarden Euro - das Dreifache des Vorjahresergebnisses.

Neue Medikamente beflügeln Bayer

Leverkusen (dpa) - Beim Pharma- und Pflanzenschutzkonzern Bayer brummt das Geschäft. Erfolgreiche neue Medikamente haben das Unternehmen zu einem der am schnellsten wachsenden großen Pharmahersteller der Welt gemacht, wie Konzernchef Marijn Dekkers am Donnerstag bei der Präsentation der Konzernbilanz 2014 berichtete. Unterdessen gehen die Vorbereitungen zur Abspaltung der ertragsschwachen Kunststoffsparte weiter. Bis Ende August soll die wirtschaftliche und rechtliche Trennung abgeschlossen sein. Spätestens Mitte 2016 soll die Sparte an die Börse gebracht werden. Der Leverkusener Traditionskonzern steigert seinen Umsatz im vergangenen Jahr um 5,2 Prozent auf die neue Rekordhöhe von 42,2 Milliarden. Das Konzernergebnis verbesserte sich um 7,4 Prozent auf 3,4 Milliarden Euro.

Verbraucherstimmung legt weiter zu - höchster Stand seit 2001

Nürnberg (dpa) - Die Stimmung der deutschen Verbraucher steigt und steigt - inzwischen ist sie so gut wie seit mehr als 13 Jahren nicht. „Der Optimismus der Verbraucher hat noch einmal deutlich zugenommen, entsprechend legt auch das Konsumklima erneut zu“, erläuterte Rolf Bürkl vom Marktforschungsunternehmen GfK am Donnerstag in Nürnberg. Daran könnten auch die internationalen Krisen - etwa der Konflikt zwischen der Ukraine und Russland oder die finanziellen Probleme Griechenlands - nichts ändern. Der monatlich von der GfK ermittelte Konsumklimaindex prognostiziert daher für März einen Wert von 9,7 Punkten, nach 9,3 Zählern im Februar. „Alle relevanten Faktoren haben sich verbessert“, sagte Bürkl.

Kurssprung von Bayer hievt Dax auf nächsten Rekordstand

Frankfurt/Main (dpa) - Gut aufgenommene Geschäftszahlen des Pharma- und Chemiekonzerns Bayer haben dem Dax am Donnerstag zum nächsten Rekordstand verholfen. Nach einem zähen Handelsbeginn stieg der deutsche Leitindex auf mehr als 11 263 Punkte und damit so hoch wie nie zuvor. Enttäuschende Zahlen des Versicherers Allianz und der Deutschen Telekom setzten der Euphorie allerdings Grenzen. Zuletzt notierte der deutsche Leitindex noch 0,42 Prozent höher bei 11257,58 Punkten. Damit nimmt das Börsenbarometer Kurs auf den siebten Gewinntag in Folge. Die Umlaufrendite börsennotierter Bundeswertpapiere fiel auf 0,24 (Vortag: 0,27) Prozent. Der Euro fiel: Die Europäische Zentralbank (EZB) setzte den Referenzkurs auf 1,1317 (Mittwoch: 1,1346) Dollar fest.