dpa-Nachrichtenüberblick Wirtschaft
Versöhnliche Signale vor Krisentreffen zu Griechenland
Brüssel/Berlin (dpa) - Kurz vor dem Brüsseler Krisentreffen zu neuen Milliardenhilfen für Griechenland wächst die Hoffnung auf ein Aufbrechen der verhärteten Fronten. „Wir sind zuversichtlich, dass eine Einigung in absehbarer Zeit möglich ist, wenn alle vernünftig sind“, sagte ein Sprecher der EU-Kommission am Freitagmittag. Auch Bundeskanzlerin Angela Merkel bemühte sich, die Wogen vor dem Treffen der Euro-Finanzminister am Nachmittag zu glätten. Zwar teile sie die Einschätzung von Finanzminister Wolfgang Schäuble (beide CDU), dass das Hilfsgesuch der Griechen zu wenig Substanz habe, erklärte Vize-Regierungssprecherin Christiane Wirtz. Dennoch bewerte Merkel das Schreiben als „gutes Signal“ und Ausgangspunkt für Verhandlungen.
Wohl kein Bahnstreik am Wochenende - GDL lässt Termin weiter offen
Frankfurt/Berlin (dpa) - Die Lokführergewerkschaft GDL lässt die Bahnkunden weiter zappeln. Sie nennt noch immer keinen konkreten Zeitpunkt für ihren angekündigten nächsten Streik. Zum Wochenende aber müssen Reisende wohl noch nicht mit einem Ausstand rechnen. Es gebe keinen neuen Sachstand seit den Beschlüssen der Tarifkommission und des Vorstands vom Mittwoch, erklärte am Freitag ein Sprecher der Gewerkschaft in Frankfurt. Da die GDL allerdings versprochen hatte, Fahrgäste rechtzeitig zu informieren, dürfte ein Streik an diesem Wochenende eher unwahrscheinlich sein.
IG Metall: Bei Tarifgesprächen am Montag ist Abschluss möglich
Berlin/Stuttgart (dpa) - Im Tarifkonflikt der deutschen Metall- und Elektroindustrie blicken alle gespannt nach Baden-Württemberg: Die IG Metall strebt bei der vierten Runde an diesem Montag eine Einigung an. „Wir reisen mit der Erwartung an, dass es klappen kann“, sagte Gewerkschaftschef Detlef Wetzel der „Süddeutschen Zeitung“. Gesamtmetall-Chef Rainer Dulger warnte am Freitag vor zu viel Euphorie bei den in Böblingen geplanten Gesprächen. Es sei ein gutes Zeichen, wenn die IG Metall offenbar bereit sei, ernsthaft über das von den Arbeitgebern vorgelegte Angebot zu diskutieren.
Pensionen und Streik belasten Lufthansa-Ergebnis - Keine Dividende
Frankfurt/Main (dpa) - Nach einem schwierigen Geschäftsjahr 2014 will die Lufthansa ihren Aktionären die Dividende streichen. Nach deutscher Rechnungslegung (HGB) flog Europas größter Luftverkehrskonzern im vergangenen Jahr 732 Millionen Euro Verlust ein, wie aus einer Pflichtmitteilung des Konzerns an die Börse vom Freitag hervorgeht. Ein Jahr zuvor standen 407 Millionen Euro Gewinn in den Büchern. Nach internationalen Regeln blieb bei einem unveränderten Umsatz von 30 Milliarden Euro unter dem Strich ein Gewinn von 55 Millionen Euro (Vorjahr: 313 Mio).
Dobrindt ermuntert Bahn zu Fernbus-Offensive - keine Pläne für Maut
Berlin (dpa) - Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt ermuntert die Bahn angesichts wachsender Konkurrenz der Fernbusse, selbst auf der Straße in die Offensive zu gehen. „Ich kann der Bahn nur raten, sich diesem Wettbewerb aktiv zu stellen und eigene Fernbuslinien weiter auszubauen“, sagte der CSU-Politiker dem Magazin „Focus“. Zugleich solle der bundeseigene Konzern mit „guten Angeboten“ bei seinen ICE und Intercitys auf die Busse reagieren. Dazu gehörten etwa kostenloses Drahtlos-Internet und neue Kundenbindungsprogramme. Die Bahn will am Montag ein Konzept für ihre künftigen Fernbus-Aktivitäten vorstellen.
Metro will mehr Frauen in Führungspositionen
Düsseldorf (dpa) - Der Handelskonzern Metro will den Anteil von Frauen in Führungspositionen erhöhen. Der Vorstand und die Führungsebenen bis zu den Marktleitern sollen bis 2017 zu 25 Prozent aus Frauen bestehen, wie der Konzern am Freitag anlässlich der Hauptversammlung mitteilte. Derzeit beträgt der Anteil von Frauen in den ersten drei Führungsebenen des Handelsriesen 18,5 Prozent. Im vierköpfigen Vorstand ist keine Frau vertreten. Der Aufsichtsrat soll nach der Hauptversammlung 2016 zu mindestens 30 Prozent aus Frauen bestehen. Vielfalt und damit auch ein angemessener Anteil von Frauen in allen Bereichen sei entscheidend für den Erfolg des Unternehmens, betonte Metro-Vorstandsmitglied Heiko Hutmacher.
Dax springt vor Griechenland-Verhandlungen kurz auf Rekordhoch
Frankfurt (dpa) - Trotz des ungewissen Ausgangs der zähen Verhandlungen über Finanzhilfen für Griechenland ist der Dax am Freitag kurzzeitig auf ein neues Rekordhoch gesprungen. Insgesamt herrschte allerdings vorsichtige Zurückhaltung bei den Anlegern vor dem Sondertreffen der Eurogruppe zum griechischen Schuldendrama. Am Nachmittag gab der deutsche Leitindex wieder moderat um 0,24 Prozent auf 10 976,02 Punkte nach. Der MDax der mittelgroßen Werte sank um 0,45 Prozent auf 19 562,11 Punkte. Der Technologiewerte-Index TecDax hingegen gewann 0,35 Prozent auf 1544,92 Punkte. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 büßte 0,80 Prozent ein. Der Kurs des Euro fiel. Die Europäische Zentralbank setzte den Referenzkurs auf 1,1298 (Donnerstag: 1,1387) Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,8851 (0,8782) Euro. Am Rentenmarkt stieg die Umlaufrendite börsennotierter Bundeswertpapiere von 0,29 Prozent am Vortag auf 0,30 Prozent.