dpa-Nachrichtenüberblick Wirtschaft
Lokführer vor längeren Streiks - Urabstimmung eingeleitet
Eisenach/Berlin (dpa) - Der Deutschen Bahn und ihren Fahrgästen drohen im Oktober längere Streiks. Die Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) beschloss am Donnerstag, die Urabstimmung über einen Arbeitskampf bei dem Unternehmen einzuleiten. Bis zur Auszählung der Stimmen am 2. Oktober werde es keine weiteren Warnstreiks geben, teilte die GDL mit. In der vergangenen Woche hatten Lokführer zweimal mehrere Stunden die Arbeit niedergelegt, was zu zahlreichen Zugausfällen führte. Der festgefahrene Tarifkonflikt bei der Lufthansa erschwert die Reiseplanung derzeit zusätzlich.
Regierung: Strompreis seit 2008 um 38 Prozent gestiegen
Berlin (dpa) - Der Strompreis für private Haushalte in Deutschland ist im Bundesschnitt seit 2008 um 38 Prozent gestiegen. Das ergibt sich aus einer Antwort der Bundesregierung auf eine Grünen-Anfrage, die der Deutschen Presse-Agentur vorliegt. Demnach legte der Kilowattstunden-Preis von 21,4 Cent auf über 29 Cent zu. Für die energieintensive Industrie sind die Preise - auch dank hoher Rabatte bei der Ökostromförderung - von 2008 bis 2014 hingegen um ein Prozent gefallen, teilte Wirtschafts-Staatssekretär Rainer Sontowski mit. Für die übrige Industrie stieg er je nach Verbrauch um 13 bis 15 Prozent.
Karstadt-Aufsichtsrat tagt hinter verschlossenen Türen
Essen (dpa) - Ungewissheit für rund 17 000 Mitarbeiter: Der Aufsichtsrat der angeschlagenen Kaufhauskette Karstadt sollte am Donnerstagvormittag nach dpa-Informationen zusammentreten. Das Kontrollgremium tagt zum ersten Mal nach der Übernahme der Kette durch den Immobilieninvestor René Benko. Die Aufsichtsratsmitglieder wollen nach bisherigen Informationen über die Sanierung der Warenhauskette beraten. Ob am Donnerstag endgültige Entscheidungen beispielsweise über die Schließung von Warenhäusern bekanntgegeben werden, ist offen. Die Sitzung findet hinter verschlossenen Türen statt. Auch am Vormittag drangen zunächst keine Informationen über das Treffen an die Öffentlichkeit.
Spritpreise purzeln: Inflation auf niedrigstem Stand seit Anfang 2010
Wiesbaden (dpa) - Die Preise für Sprit und Heizöl sind weiter im Sinkflug und halten die Inflation in Deutschland niedrig: Im August verharrte die jährliche Teuerungsrate bei 0,8 Prozent, auf dem tiefsten Stand seit mehr als vier Jahren. Das teilte das Statistische Bundesamt am Donnerstag in Wiesbaden mit und bestätigte damit eine erste Schätzung. Eine niedrigere Inflationsrate gab es zuletzt im Februar 2010 mit 0,5 Prozent. Im Vergleich zum Juli blieben die Verbraucherpreise unverändert. Gebremst wurde der Preisauftrieb auch im August von sinkenden Preisen für Kraftstoffe und Heizöl: Im Jahresvergleich verbilligten sich leichtes Heizöl um 5,0 Prozent, Kraftstoffe um 4,4 Prozent. Hingegen kostete Strom 1,7 Prozent mehr als vor einem Jahr.
Mastercard verliert Streit um Extra-Gebühren vor Gericht
Luxemburg (dpa) - Der Kreditkarten-Anbieter Mastercard hat den jahrelangen Rechtsstreit um seine Extra-Gebühren in Europa endgültig verloren. Der Europäische Gerichtshof bestätigte am Donnerstag in Luxemburg in letzter Instanz die Entscheidung der EU-Kommission von 2007. Sie hatte die damals geltenden Verarbeitungsgebühren verboten, die Banken untereinander und dann von Einzelhändlern verlangen, wenn Kunden beim Einkauf in einem anderen EU-Land mit Mastercard-Karte zahlen (Interbankenentgelt). Die Händler schlagen die Summen zumeist auf die Preise auf (Rechtssache C-382/12 P). Die EU-Kommission und nun auch die Luxemburger Richter untersagen solche Gebühren aber nicht grundsätzlich. Das Urteil verbietet nur die damalige Höhe von bis zu einem Prozent des Kaufpreises.
Bundesbank: Automaten größtenteils auf neue 10-Euro-Note umgestellt
Frankfurt/Main (dpa) - Wenige Tage vor Einführung der neuen 10-Euro-Noten rechnet die Deutsche Bundesbank mit einer weitgehend reibungslosen Umstellung. So habe die Deutsche Bahn schon Ende August alle Fahrkartenautomaten auf den Bahnhöfen vorbereitet, sagte Bundesbank-Vorstand Carl-Ludwig Thiele am Donnerstag in Frankfurt. Der Bundesverband der Tabakwaren-Großhändler und Automatenaufsteller habe zugesagt, zum Stichtag 23. September würden 95 Prozent aller Maschinen den neuen Zehner akzeptieren.
Neue Sanktionen gegen Russland belasten den Dax
Frankfurt/Main (dpa) - Die neuen EU-Sanktionen gegen Russland haben den Dax am Donnerstag belastet. Nach einem freundlichen Handelsstart und anschließend richtungslosem Verlauf gab der Leitindex bis zum Nachmittag um 0,69 Prozent auf 9633 Punkte nach. Der MDax sank um 0,33 Prozent auf 16 113 Punkte, während der TecDax 0,41 Prozent auf 1254 Punkte gewann. Am Rentenmarkt fiel die Umlaufrendite börsennotierter Bundeswertpapiere sei von 0,83 Prozent am Vortag auf 0,80 Prozent. Der Kurs des Euro fiel. Die EZB setzte den Referenzkurs auf 1,2928 (Mittwoch: 1,2929) Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,7735 (0,7735) Euro.