dpa-Nachrichtenüberblick Wirtschaft

EU-Studie: Deutschland mit meisten Überstunden im Euro-Raum

Brüssel/Berlin (dpa) - Arbeitnehmer in Deutschland machen nach einer EU-Studie im Schnitt mehr Überstunden als ihre Kollegen in den anderen Euro-Ländern. Der zuständige EU-Sozialkommissar Laszlo Andor sagte der Zeitung „Die Welt“ (Montag): „In keinem Land der Eurozone gibt es einen so großen Unterschied zwischen der tarifvertraglich vereinbarten Wochenarbeitszeit und der tatsächlichen Wochenarbeitszeit wie in Deutschland.“ Vergütet wird einer aktuellen Untersuchung zufolge nicht einmal die Hälfte der Überstunden.

Exporte auf Rekordwert von mehr als 100 Milliarden Euro geklettert

Wiesbaden (dpa) - Deutschlands Exporte erklimmen trotz der zahlreichen internationalen Krisen ein Rekordniveau. Im Juli lieferten heimische Unternehmen Waren im Gesamtwert von 101,0 Milliarden Euro ins Ausland - das war der höchste jemals gemeldete Monatswert, wie das Statistische Bundesamt am Montag in Wiesbaden berichtete: Noch nie zuvor hatte ein monatlicher Ausfuhrwert die Marke von 100 Milliarden Euro geknackt. Die Exporte stiegen im Vergleich zum Juli 2013 um 8,5 Prozent, im Vergleich zum Vormonat zogen sie überraschend deutlich um 4,7 Prozent an. Das ist der höchste Zuwachs seit mehr als zwei Jahren. Damit wurden die Markterwartungen von plus 0,6 Prozent zum Vormonat klar übertroffen.

Vor Mega-Börsengang: Alibaba startet „Roadshow“-Marathon in New York

New York (dpa) - Das ganze Jahr über hat der chinesische Onlineriese Alibaba seinen Mega-Börsengang vorbereitet - jetzt wird es ernst. Bis zu 24 Milliarden Dollar schwer werden könnte das Aktiendebüt, doch dafür müssen Investoren mitziehen. Am Montag startet in New York die sogenannte „Roadshow“, auf der Alibaba-Manager mit Unterstützung von Investmentbankern die Werbetrommel für das Unternehmen rühren. Zwei Teams sollen einen regelrechten Präsentationsmarathon stemmen: 100 Treffen mit potenziellen Anlegern in nur zehn Tagen. Wie das „Wall Street Journal“ berichtet, wird „Team Orange“ von Alibaba-Vizechef Joe Tsai geleitet, der auch federführend bei den Planungen für den Börsengang war. An der Spitze von „Team Red“ sollen Finanzchefin Maggie Wu und COO Daniel Zhang stehen.

Ryanair bestellt Boeing-Jets für bis zu 22 Milliarden Dollar

New York (dpa) - Der US-Flugzeugbauer Boeing hat einen weiteren milliardenschweren Auftrag von Ryanair an Land gezogen. Der irische Billigflieger habe 200 Mittelstreckenjets des Typs 737 MAX 200 bestellt, teilten die Unternehmen am Montag in New York mit. Das Maximalvolumen soll sich laut Listenpreisen auf über 22 Milliarden Dollar (17 Mrd Euro) belaufen. Allerdings sind nur 100 Maschinen fix, für die restlichen 100 wurde eine Kaufoption vereinbart. Zudem sind bei Geschäften dieser Größenordnung Nachlässe im zweistelligen Prozentbereich üblich. Boeing hatte im Juli eine erweiterte Version seines Modells 737 MAX 8 speziell für Billigflieger angekündigt.

Milder Winter hält Arbeitskosten in Deutschland in Schach

Wiesbaden (dpa) - Weniger Krankheitsfälle im milden Winter haben die Arbeitskosten in deutschen Unternehmen zu Jahresbeginn in Schach gehalten. Mit einem Plus von nur 0,5 Prozent stiegen die Kosten für eine in Deutschland geleistete Arbeitsstunde deutlich langsamer als im Schnitt der EU, der bei 1,2 Prozent lag, wie das Statistische Bundesamt am Montag in Wiesbaden berichtete. Auch im Euro-Währungsgebiet kletterten die Arbeitskosten mit 0,9 Prozent schneller als in Deutschland.

Branchenverband: IFA wird das Elektronik-Geschäft beleben

Berlin (dpa) - Die Branche der Verbraucher-Elektronik setzt in einem anhaltend schwierigen Marktumfeld auf positive Signale der IFA in Berlin. Von der Messe gingen jedes Jahr wichtige Impulse für die Märkte aus, betonte der Branchenverband gfu am Montag. Bei einem in vielen Ländern weiterhin schwierigen Markt komme der IFA eine Schlüsselrolle zu. Die Messe werde die Konjunktur bei Unterhaltungs- und Hausgeräte-Elektronik spürbar beeinflussen.

Japans Wirtschaft schrumpft so stark wie seit fünf Jahren nicht mehr

Tokio (dpa) - Die japanische Wirtschaft ist in Folge einer Anhebung der Verbrauchssteuer so stark geschrumpft wie seit mehr als fünf Jahren nicht mehr. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) der drittgrößten Volkswirtschaft der Welt sank zwischen April und Juni um eine hochgerechnete Jahresrate von real 7,1 Prozent und brach damit noch stärker als erwartet ein, wie die Regierung am Montag bekanntgab. Zunächst hatten die Statistiker einen Rückgang um 6,8 Prozent berechnet. Zum Vorquartal sank das BIP um 1,8 statt um 1,7 Prozent. In Marktkreisen wird nun bereits über eine mögliche weitere Lockerung der Geldpolitik sowie über neue Konjunkturspritzen spekuliert.

Dax findet zum Wochenauftakt keine klare Richtung

Frankfurt/Main (dpa) - Der Dax hat zum Wochenauftakt keine klare Richtung eingeschlagen. Der deutsche Leitindex schwankte um seinen letzten Schlusskurs und sank zuletzt um 0,21 Prozent auf 9727 Punkte. In der Vorwoche hatte er um fast drei Prozent zugelegt. Für den MDax ging es um 0,31 Prozent auf 16 293 Punkte bergab. Der TecDax gewann 0,34 Prozent auf 1265 Punkte. Am Rentenmarkt sank die Umlaufrendite börsennotierter Bundeswertpapiere von 0,79 Prozent am Freitag auf 0,76 Prozent. Die Europäische Zentralbank (EZB) setzte den Referenzkurs auf 1,2947 (Freitag: 1,2948) Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,7724 (0,7723) Euro.