dpa-Nachrichtenüberblick Wirtschaft

Karlsruhe muss erneut einen Baustein der Euro-Krisenpolitik prüfen

Karlsruhe (dpa) - Abermals müssen die deutschen Verfassungsrichter ein Kernelement der Euro-Krisenpolitik unter die Lupe nehmen. Mehrere Professoren um den Berliner Finanzwissenschaftler Markus Kerber greifen die Beschlüsse zur Europäischen Bankenunion an. Eine entsprechende Verfassungsbeschwerde ging bereits am Freitag in Karlsruhe ein, wie das oberste deutsche Gericht am Montag mitteilte. Sie habe das Aktenzeichen 2 BVR 1685/14 erhalten. „Das Bundesverfassungsgericht wird die Beschwerde jetzt sorgfältig prüfen und dann über das weitere Vorgehen entscheiden“, sagte der Sprecher. Die Bankenunion gilt als eines der ehrgeizigsten Projekte bei der Bewältigung der Finanz- und Staatsschuldenkrise.

Studie: Deutschland einer der größten Gewinner des EU-Binnenmarktes

Gütersloh (dpa) - Weniger statt mehr Zusammenarbeit in Europa - damit gewinnen Europaskeptiker Stimmen. Eine neue Studie hält dagegen: Der EU-Binnenmarkt kennt fast nur Gewinner - und kaum ein anderes Mitgliedsland profitiert so stark wie Deutschland. Die Schweizer Prognos AG hat im Auftrag der Bertelsmann Stiftung das wirtschaftliche Zusammenwachsen Europas über die zwei Jahrzehnte zwischen 1992 und 2012 analysiert. Danach haben die Auswirkungen des Binnenmarktes die reale Wirtschaftsleistung Deutschlands in jedem Jahr um durchschnittlich 37 Milliarden Euro steigen lassen. Das entspreche einem jährlichen Einkommensgewinn von 450 Euro pro Einwohner, heißt es in der am Montag verbreiteten Studie. Nur Dänemark (plus 500 Euro pro Kopf) habe höhere Zuwächse erzielt.

Maas plant weiteren Kostendämpfer für Mieter

Berlin (dpa) - Bundesjustizminister Heiko Maas (SPD) will weitere gesetzliche Kostendämpfer für Millionen Mieter auf den Weg bringen. „Modernisierungskosten dürfen künftig nur noch bis zu zehn Prozent und längstens, bis der Vermieter seine Aufwendungen gedeckt hat, auf die Miete umgelegt werden“, sagte Maas der Deutschen Presse-Agentur. Bisher kann die jährliche Miete bis zu elf Prozent der entstandenen Kosten erhöht werden - ohne zeitliche Grenze. Dafür ist ein eigenes Gesetzespaket geplant, das auch eine Reform der Mietspiegel umfassen soll. Mit Blick auf die Beratungen in der schwarz-roten Koalition begrüßte die Union Kompromisssignale des Ministers für mehr Ausnahmen bei der vorgesehenen Mietpreisbremse.

Middelhoff-Fahrer: „Stau war für ihn das Schlimmste“

Essen (dpa) - Verkehrsstaus sind für Thomas Middelhoff in seiner Zeit als Chef des Karstadt-Mutterkonzerns Arcandor ein rotes Tuch gewesen. Das berichtete am Montag der langjährige Fahrer des Managers im Essener Untreueprozesse gegen Middelhoff. „Stau war das Schlimmste für ihn“, sage der Fahrer. Einmal sei Middelhoff sogar aus dem stehenden Fahrzeug gestiegen, um nach einer Möglichkeit zu suchen, anders ans Ziel zu kommen. Der Fahrer bestätigte Aussagen, dass Bauarbeiten am Kamener Kreuz zeitweise die Fahrzeiten von Middelhoffs Wohnsitz in Bielefeld zur Firmenzentrale in Essen deutlich verlängert hätten. Statt knapp zwei Stunden habe die Fahrt in Einzelfällen bis zu vier Stunden gedauert war für ihn das Schlimmste“

Nicht alle Brauereien profitieren vom WM-Boom - Bayern vorn

München/Wiesbaden (dpa) - Den Deutschen schmeckt das Bier wieder besser. Nach Informationen des Fachmagazins „Inside-Getränke“ kurbelten das gute Wetter und die Fußball-Weltmeisterschaft im Juni zwar den Absatz an, doch nicht alle Brauereien konnten davon profitieren. Die genauen Halbjahreszahlen will das Statistische Bundesamt am Donnerstag veröffentlichen. Laut der regelmäßig erstellten Hitliste der Fachzeitschrift haben im ersten Halbjahr bekannte Marken wie Warsteiner (-8,4 Prozent), Radeberger (-6,0), König (-6,0) und das offizielle WM-Bier Hasseröder vom Fifa-Sponsor AB Inbev (-6,0) deutlich weniger Bier in den Markt bringen können als vor einem Jahr. Die absatzstärkste Marke blieb weiterhin Oettinger mit leichten Zuwächsen vor den ebenfalls leicht wachsenden Krombacher und Bitburger.

Deutsche Börsen mit leichten Verlusten - Warten auf wichtige Daten

Frankfurt/Main (dpa) - Der deutsche Aktienmarkt hat am Montag leichte Verluste verzeichnet. Der Dax stand vor dem Handelsstart an der Wall Street mit 0,07 Prozent im Minus bei 9637 Punkten. In der Vorwoche hatte der deutsche Leitindex 0,78 Prozent verloren und sich weiter von seinem im Juni markierten Rekordhoch bei 10 050 Punkten entfernt. Am Rentenmarkt fiel die Umlaufrendite börsennotierter Bundeswertpapiere auf 0,97 (Freitag: 0,98) Prozent. Der Eurokurs bröckelte etwas ab. Die Europäische Zentralbank setzte den Referenzkurs auf 1,3433 (1,3440) US-Dollar fest.