dpa-Nachrichtenüberblick Wirtschaft

Siemens und MHI trommeln für ihr Alstom-Gebot

Paris (dpa) - Im Bietergefecht um den Industriekonzern Alstom werben Siemens und Mitsubishi Heavy Industries (MHI) offensiv um die Unterstützung der Franzosen. Das Gemeinschaftsgebot, mit dem die Partner dem Siemens-Rivalen General Electric (GE) die Stirn bieten wollen, sei sowohl in finanziellen als auch strategischen und sozialen Aspekten überlegen, erklärte Siemens-Chef Joe Kaeser am Dienstag in Paris. Alstom werde damit als weltweit führendes Unternehmen in den Bereichen Energie und Mobilität gestärkt. Die beiden Partner stellten auch bis zu 2000 zusätzliche Jobs in Frankreich in Aussicht.

Autoverkäufe in Europa ziehen zum neunten Mal in Folge an

Brüssel/Berlin (dpa) - Nach der herben Flaute vor einem Jahr sind Europas Automärkte wieder auf Wachstumskurs. Im Mai legten die Neuzulassungen in der EU im Jahresvergleich den neunten Monat in Folge zu, wie der Branchenverband Acea am Dienstag in Brüssel mitteilte. Mit 1,09 Millionen Neuwagen wurden 4,5 Prozent mehr Autos verkauft als zwölf Monate zuvor. Allerdings bleibt nach mehreren Krisenjahren weiterhin viel Luft nach oben, wie Acea betonte: Seit dem Beginn vergleichbarer EU-weiter Erhebungen 2003 seien in einem Mai erst ein Mal noch weniger Neuzulassungen gezählt worden. Experten sprechen sogar vom zweitschwächsten Mai seit mehr als 20 Jahren.

DIW: Binnenwirtschaft treibt deutsche Konjunktur kräftig an

Berlin/Frankfurt (dpa) - Angetrieben von der starken Binnenwirtschaft steht Deutschland nach Überzeugung des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) vor einem kräftigen Aufschwung. Nach der am Dienstag veröffentlichten DIW-Prognose wird das Bruttoinlandsprodukt (BIP) der größten europäischen Volkswirtschaft im laufenden Jahr um 1,8 Prozent (März-Prognose: 1,8) zulegen, 2015 dann sogar um 2,0 (2,1) Prozent. „Der private Konsum wird kräftig zum Wachstum der deutschen Wirtschaft beitragen, dank einer Kombination aus einem stabilen Arbeitsmarkt, merklichen Einkommenszuwächsen und niedrigen Inflationsraten“, sagte DIW-Experte Simon Junker.

Korruptionsermittlungen am Hauptstadtflughafen ausgeweitet

Neuruppin (dpa) - Beim Bau des Hauptstadtflughafens soll es nicht nur Bestechlichkeit gegeben haben, sondern auch illegale Preisabsprachen. Die Staatsanwaltschaft Neuruppin geht in ihren Ermittlungen gegen den früheren Flughafen-Technikchef Jochen Großmann nun auch diesem Verdacht nach, wie Oberstaatsanwalt Jürgen Schiermeyer am Dienstag sagte. Er bestätigte damit Informationen des „Tagesspiegels“ (Dienstag). Großmann soll mit seinem Wissen mehreren Firmen die Preisabsprache für ihre Angebote von Planungsleistungen für die Entrauchungsanlage im Terminal ermöglicht haben. Gegen Großmann wird auch wegen Bestechlichkeit ermittelt. Er wurde deshalb entlassen. Er hatte angekündigt, diesen Vorwurf entkräften zu wollen. Zu den neuen Anschuldigungen äußerte sich sein Büro zunächst nicht.

General Motors muss 20 Millionen Wagen reparieren

Rund 20 Millionen Wagen aus dem Opel-Mutterhaus General Motors müssen wegen Mängeln in die Werkstatt. Das ist die zweifache Jahresproduktion des größten US-Autobauers. Zuletzt trieb ein neuerlicher Massenrückruf wegen mangelhafter Zündschlösser die Zahl noch einmal kräftig in die Höhe. GM-Chefin Mary Barra muss an diesem Mittwoch erneut einem Kongressausschuss Rede und Antwort stehen zum Umgang des Unternehmens mit Mängeln. Eine Reihe tödlicher Unfälle wegen fehlerhafter Zündschlösser bei älteren Kompaktwagen hatten die Rückrufwelle zu Jahresbeginn ausgelöst. Der technische Defekt mutierte zum Skandal, nachdem herauskam, dass GM-Ingenieure das Problem seit mehr als zehn Jahren kannten, aber nichts geschah. Auch von Opel sind einige Tausend Roadster vom Typ GT betroffen, die auf einem US-Modell basieren.

Dax-Gewinne schmelzen nach Konjunkturdaten fast vollständig ab

Frankfurt/Main (dpa) - Enttäuschende Konjunkturdaten aus Deutschland und den USA haben der Erholung im Dax einen kräftigen Dämpfer versetzt. Am Nachmittag zeigte sich das Börsenbarometer fast unverändert mit plus 0,05 Prozent bei 9889 Punkten. Im frühen Handel hatte sich der Dax nach vier Handelstagen mit Verlusten zunächst wieder der 10 000 Punkte-Marke genähert. Nach überraschend schwachen ZEW-Daten sowie einem Rückschlag im US-Wohnungsbau schmolzen die Gewinne wieder fast vollständig ab. Der MDax legte um 0,32 Prozent auf 16 892 Punkte zu und der TecDax rückte um 0,86 Prozent auf 1308 Punkte vor. Am Rentenmarkt stieg die Umlaufrendite börsennotierter Bundeswertpapiere von 1,09 Prozent am Vortag auf 1,10 Prozent. Der Kurs des Euro stieg. Die Europäische Zentralbank setzte den Referenzkurs auf 1,3568 (Montag: 1,3532) Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,7370 (0,7390) Euro.