dpa-Nachrichtenüberblick Wirtschaft
Zeit läuft im Alstom-Poker - Siemens und Mitsubishi vor Angebot =
München/Paris (dpa) - Die Zeit im Alstom-Poker läuft: Noch am Montag wird ein Angebot von Siemens und seinem japanischen Partner Mitsubishi Heavy Industries erwartet. Im Tagesverlauf läuft die Frist ab, die sich der deutsche Elektrokonzern dafür gesetzt hatte. Siemens-Aufsichtsratschef Gerhard Cromme hatte zuvor erklärt, dass statt einer blanken Übernahme von Alstom die Bildung einer Allianz im Vordergrund stünde. Mit ihrem Angebot würden Siemens und Mitsubishi Heavy Industries (MHI) endgültig in den Kampf gegen den US-Konzern General Electric (GE) um den französischen Hersteller einsteigen. GE bietet 12,35 Milliarden Euro für die Alstom-Energietechnik.
EU kooperiert mit Südkorea bei nächster Mobilfunk-Generation =
Seoul (dpa) - Bei der Entwicklung von Mobilfunknetzen der nächsten Generation (5G) will die Europäische Union enger mit Südkorea zusammenarbeiten. Ziel sei es, gemeinsame Forschung zu betreiben und zusammen auf globale Standards hinzuarbeiten, heißt es in einer gemeinsamen Erklärung für eine strategische Kooperation, die am Montag in Seoul unterzeichnet wurde. Die Seiten seien sich zudem einig, dass die Einigung auf ein einheitliches Frequenzband zur Vorbereitung auf globale Standards bis 2015 beschleunigt werden müsse. Die 5G-Netze sollen die Nachfolge des heute schnellsten Datenfunk-Standards LTE antreten. Die Entwicklung steht erst am Anfang, die technischen Details sind noch völlig offen.
Bundesbank: Deutsche Wirtschaft über 2014 hinaus auf Wachstumskurs =
Frankfurt/Main (dpa) - Die Bundesbank sieht die deutsche Wirtschaft über 2014 hinaus auf Wachstumskurs. „Auch in mittelfristiger Perspektive sind die Voraussetzungen für ein recht kräftiges Wirtschaftswachstum gegeben“, bekräftigte die Notenbank in ihrem am Montag veröffentlichten Monatsbericht Juni. „Die konjunkturelle Grundtendenz der deutschen Wirtschaft ist weiter deutlich aufwärtsgerichtet.“Im laufenden Jahr werde sich zwar „das hohe Expansionstempo des ersten Quartals nicht halten lassen“, schreiben die Experten. „Die Voraussetzungen für ein recht kräftiges Wirtschaftswachstum sind im Prognosezeitraum aber gegeben.“ Für 2014 prognostiziert die Bundesbank ein reales Plus beim deutschen Bruttoinlandsprodukt (BIP) von 1,9 (Dezember-Prognose: 1,7) Prozent. Für 2015 erwarten die Experten einen BIP-Zuwachs von 2,0 Prozent, 2016 dann ein Plus von 1,8 Prozent.
Deutschland wird zum größten europäischen Kreuzfahrtmarkt =
Hamburg (dpa) - Die europäische Kreuzfahrtindustrie steuert weiter auf Wachstumskurs. Dabei ist Deutschland der dynamischste Markt. Das geht aus der jährlichen Marktstudie des europäischen Verbandes CLIA (Cruise Lines International Association) hervor, die am Montag in Hamburg veröffentlicht wurde. Danach buchten fast 6,4 Millionen Europäer im vergangenen Jahr eine Kreuzfahrt, das sind 3,6 Prozent mehr als im Jahr zuvor. Die Zahl der Passagiere aus Deutschland erhöhte sich dagegen im gleichen Zeitraum um 9,2 Prozent auf 1,69 Millionen. Deutschland macht damit 26,5 Prozent des europäischen Kreuzfahrtmarktes aus und steht auf Platz zwei knapp hinter Großbritannien mit einem Anteil von 27,2 Prozent und 1,73 Millionen Passagieren.
Großfusion in der Medizintechnik - Medtronic will Covidien kaufen =
Minneapolis/Dublin (dpa) - Die Medizintechnik-Branche stehtvor einem milliardenschweren Zusammenschluss. Der US-Konzern Medtronic will seinen irischen Wettbewerber Covidien für rund 42,9 Milliarden Dollar (31,7 Mrd Euro) schlucken, wie beide Seiten in der Nacht zum Montag mitteilten. Medtronic stellt Herzschrittmacher und Medikamentenpumpen her, Covidien ist unter anderem auf chirurgische Instrumente und Produkte für die Intensivmedizin spezialisiert. Beide Unternehmen wollen die Transaktion spätestens Anfang 2015 abschließen.
Günstige Energiepreise drücken Euro-Inflation =
Luxemburg (dpa) - Günstige Energiepreise haben die Inflation im Euroraum gedrückt. Die jährliche Teuerungsrate sank im Mai im Vormonatsvergleich um 0,2 Punkte auf 0,5 Prozent. Das teilte die Europäische Statistikbehörde Eurostat am Montag in Luxemburg mit und bestätigte damit eine Schätzung vom Monatsbeginn. Die Europäische Zentralbank (EZB) sieht Preisstabilität bei einer deutlich höheren Rate von knapp unter 2 Prozent gewährleistet. Die Notenbank hatte deshalb Anfang Juni ein weitreichendes Maßnahmenpaket beschlossen. Unter anderem senkten die Frankfurter Währungshüter den Leitzins in der Eurozone auf das Rekordtief von 0,15 Prozent. In Deutschland selbst drückten sinkende Energiepreise die Inflation zuletzt auf den niedrigsten Wert seit fast vier Jahren.
Airbus schmiedet Allianz gegen Raketenbau-Konkurrenz aus den USA =
Toulouse (dpa) - Im Wettstreit mit der aufstrebenden Raketenbau-Konkurrenz aus den USA legen die Airbus Group und der französische Triebwerkshersteller Safran ihre Kräfte zusammen. Die Unternehmen hinter der europäischen Ariane-Rakete wollen bis Jahresende ein Joint Venture gründen, an dem beide Partner je 50 Prozent halten. „Um auch künftig im Wettbewerb mithalten zu können, brauchen wir wesentlich effizientere industrielle Strukturen“, kommentierte Airbus-Chef Tom Enders am Montag. Es gehe darum, die Konkurrenzfähigkeit des europäischen Trägerraketengeschäfts langfristig zu sichern. Welche Raketen das neue Unternehmen bauen wird, ist allerdings noch unklar.
Irak-Krise verunsichert deutschen Aktienmarkt weiter =
Frankfurt/Main (dpa) - Die Irak-Krise hat den deutschen Aktienmarkt am Montag weiter belastet. Der Dax büßte bis zum Nachmittag 0,28 Prozent auf 9886 Punkte ein. Am vergangenen Montag war der Leitindex noch auf ein Rekordhoch gestiegen, hatte im Wochenverlauf dann aber überwiegend Verluste verbucht. Der MDax sank am Montag um 0,29 Prozent auf 16 859 Punkte. Der TecDax verlor 0,35 Prozent auf 1298 Punkte. Der Eurozone-Leitindex EuroStoxx 50 fiel um 0,59 Prozent. Am Rentenmarkt fiel die Umlaufrendite börsennotierter Bundeswertpapiere von 1,10 Prozent am Freitag auf 1,09 Prozent. Der Kurs des Euro fiel. Die Europäische Zentralbank setzte den Referenzkurs auf 1,3532 (Freitag: 1,3534) Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,7390 (0,7389) Euro.