dpa-Nachrichtenüberblick Wirtschaft

IfW traut Deutschland starkes Wachstum zu - Kritik an EZB-Kurs

Kiel/Frankfurt (dpa) - Dank kräftiger Investitionen und kauflustiger Verbraucher steuert die deutsche Wirtschaft nach Überzeugung von Experten auf eine mehrjährige Boomphase zu. Wie zuvor etwa die Bundesbank hat nun auch das Institut für Weltwirtschaft (IfW) seine Konjunkturprognose angehoben. Im laufenden Jahr erwarten die Kieler nun 2,0 statt bisher 1,9 Prozent Wachstum. Für das kommende Jahr sei unverändert mit einem Plus von 2,5 Prozent zu rechnen, teilte das IfW am Donnerstag in Kiel mit.

Französische Regierung hofft auf bessere Alstom-Angebote

Paris (dpa) - Im Übernahmepoker um den Industriekonzern Alstom fordert die französische Regierung von den Interessenten bessere Angebote. Es gebe aber „keine Präferenz“ für einen der Bewerber, hieß es am Donnerstag nach einem Treffen von Präsident François Hollande, Premierminister Manuel Valls und Wirtschaftsminister Arnaud Montebourg in Paris. Mit Blick auf die gut zwölf Milliarden Euro umfassende Offerte des US-Mischkonzerns General Electric (GE) hieß es, es gebe ein bekanntes Angebot für den Energietechnik- und Eisenbahn-Hersteller Alstom. Ein Gemeinschaftsangebot von Siemens und Mitsubishi Heavy Industries werde erwartet.

EZB erwartet langsamen Inflationsanstieg - keine Deflationsgefahr

Frankfurt/Main (dpa) - Trotz der extrem niedrigen Inflation sieht die Europäische Zentralbank (EZB) weiterhin keine Deflationsgefahren im Euroraum. Zwar werde der Preisdruck für einen längeren Zeitraum gedämpft bleiben, erklärten die Währungshüter in ihrem am Donnerstag in Frankfurt veröffentlichten Monatsbericht. Doch mit der erwarteten allmählichen Erholung der Konjunktur und dem Rückgang der Arbeitslosigkeit werde die Teuerungsrate schrittweise wieder steigen. Die Inflationsrate in der Eurozone war im Mai auf den außergewöhnlich niedrigen Wert von 0,5 Prozent gesunken.

Studie: Jeder fünfte Bankkunde verzichtet bewusst auf Online-Banking

Berlin (dpa) - Sicherheit und Datenschutz sind einer aktuellen Studie zufolge unverändert die wichtigsten Anforderungen bei den Nutzern des Online-Banking. Insgesamt nutzen inzwischen mehr als 70 Prozent der Menschen in Deutschland das Online-Banking für ihre Bankgeschäfte, ergab eine von der Initiative D21 und der IT-Dienstleister Fiducia in Auftrag gegebenen Studie. Demnach lehnen aber 19 Prozent der Befragten entsprechende Dienste weiter bewusst ab.

Dax nahezu unverändert - Konjunkturdaten liefern kaum Impulse

Frankfurt/Main (dpa) - Der Dax hat am Donnerstag nach gemischten Konjunkturdaten eine Pause eingelegt. Zur Wochenmitte war der deutsche Leitindex nach seinem vorherigen Rekordlauf wieder unter die Marke von 10 000 Punkten gerutscht. Insgesamt verlief der Handel am Donnerstag in ruhigen Bahnen. Der Dax stand 0,08 Prozent tiefer bei 9942 Punkten. Am deutschen Rentenmarkt fiel die durchschnittliche Rendite börsennotierter Bundeswertpapiere von 1,13 Prozent am Vortag auf 1,12 Prozent. Der Kurs des Euro sank. Die Europäische Zentralbank (EZB) setzte den Referenzkurs auf 1,3528 (Mittwoch: 1,3547) Dollar fest.