dpa-Nachrichtenüberblick Wirtschaft
Statistik: Tarifabschlüsse meist bei drei Prozent oder mehr
Wiesbaden (dpa) - Die aktuellen Tarifabschlüsse in Deutschland liegen meist in der Nähe der Drei-Prozent-Marke. Darauf hat das Statistische Bundesamt in einer am Freitag veröffentlichten Auflistung hingewiesen, die allerdings nicht die unterschiedlichen Laufzeiten der einzelnen Verträge seit Herbst 2013 berücksichtigt. Verträge mit kurzer Laufzeit bringen den Arbeitnehmern bei gleicher Prozentzahl mehr ein als solche mit einer langen Geltungsdauer. Vergleichsweise kräftig stiegen im ersten Quartal die Bezüge der Chemiearbeiter, für die Gewerkschaft und Arbeitgeber auf 14 Monate ein Plus von 3,7 Prozent vereinbart haben.
Gabriel und de Maizière nehmen Google in die Zange
Berlin (dpa) - Die Bundesregierung legt sich mit Google an: Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel (SPD) und Innenminister Thomas de Maizière (CDU) haben harte Regulierungsmaßnahmen gegen den Suchmaschinen-Riesen und andere Internet-Konzerne gefordert. Wirtschaftsministerium und Bundeskartellamt prüften, ob ein Unternehmen wie Google seine marktbeherrschende Stellung missbrauche, schrieb Gabriel in einem Beitrag für die „Frankfurter Allgemeine Zeitung“ (Freitag). Es müsse geklärt werden, ob durch die Beherrschung einer wesentlichen Infrastruktur Wettbewerber systematisch verdrängt würden. Innenminister de Maizière sieht die Politik in der Pflicht, gegen den möglichen Machtmissbrauch durch den US-Internetriesen vorzugehen.
Ingenieur: Absage der Flughafen-Eröffnung war früher absehbar
Berlin (dpa) - Die komplexe Technik und Mängel bei der Bauausführung haben aus Sicht eines beteiligten Ingenieurs die Eröffnung des neuen Hauptstadtflughafens verhindert. Bereits Mitte März 2012 habe sich klar abgezeichnet, dass der Brandschutz zum geplanten Eröffnungstermin im folgenden Juni nicht genehmigt werden könne, sagte der Brandschutzexperte Andreas Dahlitz vom Ingenieurbüro HHP Berlin am Freitag vor dem Untersuchungsausschuss des Berliner Abgeordnetenhauses. Die Eröffnung wurde aber erst am 8. Mai abgesagt, dreieinhalb Wochen vor dem geplanten Termin.
Deutschland bremst Erholung auf Europas Automärkten
Brüssel (dpa) - Nach der herben Flaute im vergangenen Jahr macht Europas Autobranche wieder etwas Boden gut - im wichtigsten Markt Deutschland gibt es jedoch Bremsspuren. Im April stiegen die Neuzulassungen in der EU zwar den achten Monat in Folge, wie der Branchenverband Acea am Freitag in Brüssel mitteilte. Wegen der späten Osterfeiertage verbuchte die Bundesrepublik aber die EU-weit niedrigste Zuwachsrate (4,6 Prozent) seit November. 1,09 Millionen Neuwagen bedeuteten außerdem den drittschlechtesten April-Wert seit 2003, dem Beginn der Aufzeichnungen für den erweiterten EU-Raum.
Carsharing-Anbieter wollen Verkehrsmittel stärker vernetzen
Osnabrück (dpa) - Die deutschen Carsharing-Anbieter setzen auf eine stärkere Vernetzung mit dem öffentlichen Nahverkehr, Taxis und der Fahrrad-Infrastruktur. Geplant sei, dass eine Abo-Karte des öffentlichen Verkehrsunternehmens auch für Stadtteilautos, Mieträder oder Fahrrad-Abstellmöglichkeiten genutzt werden könne, sagte am Freitag der Geschäftsführer des Bundesverbands Carsharing, Willi Loose, in Osnabrück. Vereinzelt gebe es solche Angebote schon, etwa in der niedersächsischen Landeshauptstadt Hannover. „Bundesweit sind es aber weniger als zehn Städte“, berichtete Loose vor einem Festakt zum 25-jährigen Bestehen der Carsharing-Branche in Deutschland.
Dax gibt weiter nach - „Anleger mit Nerven am Ende“
Frankfurt/Main (dpa) - Vor allem die schwache US-Vorgabe hat den deutschen Aktienmarkt am Freitag belastet. Der Dax stand 0,30 Prozent tiefer bei 9627,17 Punkten. Sein Tagestief hatte er am Mittag bei 9577,90 Punkten markiert. Dabei hatte er am Donnerstagvormittag noch erstmals in seiner Geschichte die Marke von 9800 Punkten überwunden. Auf Wochensicht steht aktuell noch ein Plus von knapp einem halben Prozent zu Buche. Am deutschen Rentenmarkt fiel die Umlaufrendite börsennotierter Bundeswertpapiere von 1,14 Prozent am Vortag auf 1,11 Prozent. Der Bund-Future gab um 0,17 Prozent auf 146,41 Punkte nach. Der Kurs des Euro stieg: Die Europäische Zentralbank (EZB) setzte den Referenzkurs auf 1,3696 (Donnerstag: 1,3659) Dollar fest.