dpa-Nachrichtenüberblick Wirtschaft

Debatte um Stromfresser - EU nimmt Kaffeemaschinen ins Visier

Frankfurt/Main (dpa) - Die EU-Kommission will stromfressende Kaffeemaschinen aus den Verkaufsregalen verbannen und sorgt damit wenige Wochen vor der Europawahl für Diskussionen. Hausgerätehersteller und der Bund der Energieverbraucher befürworteten am Montag die geplante Regelung. Die EU will eine automatische Abschaltung der Warmhaltefunktion für Hersteller zur Pflicht zu machen, um so den Energieverbrauch der Maschinen zu verringern. Kritik kam teilweise aus der Politik. „Die ab 1. Januar 2015 geplante Regelung ist extrem sinnvoll zur Verringerung des Stromverbrauchs“, sagte der Geschäftsführer des Fachverbandes Hausgeräte im ZVEI, Werner Scholz, der Nachrichtenagentur dpa.

Modell-Schrumpfkur soll PSA Peugeot Citroën wieder auf Kurs bringen

Paris (dpa) - Im Zuge der Sanierung des französischen Autobauers PSA Peugeot Citroën soll das Modellangebot drastisch zurückgefahren werden. Zu Beginn des nächsten Jahrzehnts sollen nur noch 26 statt derzeit 45 verschiedene Modelle bei den Händlern stehen, wie der neue Konzernchef Carlos Tavares am Montag in Paris mitteilte. Damit will Tavares die Überschneidungen zwischen den Schwestermarken Peugeot und Citroën reduzieren, die sich derzeit mit vielen Modellen gegenseitig Konkurrenz machen. Außerdem soll der Citroën-Ableger DS zur eigenständigen Oberklasse-Marke ausgebaut werden.

Anleger reagieren nervös auf Eskalation in Ost-Ukraine

Kiew/Frankfurt (dpa) - Die weitere Zuspitzung in der Ost-Ukraine sorgt für Nervosität unter Investoren. Die europäischen Aktienmärkte reagierten am Montag mit Verlusten auf die jüngste Zuspitzung im Konflikt zwischen Russland und dem Westen. Anleger steuerten sicherer Häfen wie deutsche Bundesanleihen und Gold an. Am Devisenmarkt geriet der Euro unter Druck. Auch die Landeswährungen Russlands und der Ukraine gaben nach.

Welthandel erholt sich - Wachstum 2014 aber noch unter Durchschnitt

Genf (dpa) - Der Welthandel erholt sich zusehends, wächst allerdings noch nicht so kräftig wie vor der Finanzkrise. Für 2014 rechnet die Welthandelsorganisation (WTO) mit einer Zunahme des Handelsvolumens um 4,7 Prozent, wie WTO-Generaldirektor Roberto Azevêdo am Montag in Genf mitteilte. Die Wachstumsrate liege damit unterhalb des Durchschnitts der vergangenen 20 Jahre von 5,3 Prozent, jedoch deutlich über den nur 2,1 Prozent des Vorjahres.

Schockwellen von „Heartbleed“ ziehen sich weiter durchs Netz

Berlin (dpa) - Eine Woche nach Entdeckung der massiven Sicherheitslücke im Internet kämpfen Online-Dienste immer noch mit den Folgen. Die Schwachstelle klaffte jahrelang in der Verschlüsselungssoftware OpenSSL. Die Stiftung hinter OpenSSL rief am Wochenende dazu auf, das Projekt besser zu finanzieren. Währenddessen forderten unter anderem die Fotoplattform Pinterest, der Blog-Dienst Tumblr und der Passwort-Manager LastPass ihre Nutzer zum Wechsel der Kennwörter auf. Die IT-Sicherheitsfirma McAfee startete eine Testseite. Dort kann man prüfen, welche Web-Dienste die Schwachstelle bereits behoben haben, wie McAfee am Montag erläuterte.

Streit mit Schweden über U-Bootbau - ThyssenKrupp verkauft Werft

Essen/Stockholm/Kiel (dpa) - ThyssenKrupp will den Schiffbau in Schweden aufgeben. Wegen Differenzen über U-Boot-Aufträge der schwedischen Regierung kündigte das deutsche Unternehmen am Montag in Essen an, die frühere schwedische Staatswerft Kockums - jetzt TKMS AB - verkaufen zu wollen. Mit dem Rüstungskonzern Saab AB seien dazu Gespräche vereinbart worden. Die schwedische Regierung möchte aus Gründen der nationalen Sicherheit den U-Bootbau wieder in einem Unternehmen in schwedischem Besitz ansiedeln. ThyssenKrupp begründete denn auch die Verkaufspläne mit der Absicht Stockholms, „künftige Marineschiffbauprogramme national durchführen zu wollen“.

Dax dreht dank Citigroup knapp ins Plus

Frankfurt/Main (dpa) - Unerwartet gute Quartalszahlen der US-Bank Citigroup und erfreuliche Einzelhandelsumsätze aus den USA haben den Dax am Montag knapp ins Plus gehievt. Der deutsche Leitindex bewegte sich allerdings mit plus 0,01 Prozent auf 9316 Punkte kaum von der Stelle. Auch die anderen wichtigen Aktienindizes reduzierten ihre Verluste. Eine Folge davon waren laut Händlern verstärkte Gewinnmitnahmen bei Nebenwerten und Technologieaktien. Sie verloren teils stark an Boden. Der MDax fiel um 1,10 Prozent auf 15 853 Punkte. Der TecDax büßte 2,33 Prozent auf 1179 Punkte ein. Am Rentenmarkt fiel die Umlaufrendite börsennotierter Bundeswertpapiere von 1,29 Prozent am Freitag auf 1,27 Prozent. Der Kurs des Euro gab nach. Die Europäische Zentralbank setzte den Referenzkurs auf 1,3827 (Freitag: 1,3872) Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,7232 (0,7209) Euro.