dpa-Nachrichtenüberblick Wirtschaft
Mehr als drei Millionen Menschen mit Nebenjob
Berlin/Nürnberg (dpa) - Die Zahl der Beschäftigten mit einem Nebenjob hat in Deutschland einen Rekordwert erreicht. Im vergangenen Jahr hatten laut Daten des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) erstmals mehr als drei Millionen Menschen neben ihrem Hauptberuf einen Zweitjob. Die Zahl der Arbeitnehmer mit einem Nebenjob hat sich damit seit der Wiedervereinigung mehr als verdreifacht auf zuletzt 3,02 Millionen. In diesem Jahr rechnet das IAB erneut mit einer leichten Zunahme, wie die „Berliner Zeitung“ am Montag berichtete.
Brüssel will Vorschriften für Bioprodukte verschärfen
Brüssel (dpa) - Europas Verbraucher sollen wieder mehr auf Bioprodukte vertrauen können. Nach mehreren Skandalen will die EU die Auflagen verschärfen und Ökoprodukte strenger kontrollieren. In dem boomenden Markt sei „die Versuchung groß, mit Betrug auf die erhöhte Nachfrage zu reagieren“, sagte EU-Agrarkommissar Dacian Ciolos am Montag beim Treffen der EU-Landwirtschaftsminister in Brüssel. Damit solle Schluss sein: „Wir müssen das Vertrauen der Verbraucher stärken.“ Die EU-Behörde schlägt eine Reform der EU-Bio-Richtlinie vor und will die Branche zu einer Neuausrichtung zwingen.
Bundesbank: Starkes erstes Vierteljahr für deutsche Wirtschaft
Frankfurt/Main (dpa) - Der Aufschwung der deutschen Wirtschaft hat nach Einschätzung der Bundesbank im ersten Quartal an Fahrt gewonnen. „Für das erste Vierteljahr 2014 zeichnet sich in Deutschland eine erhebliche Verstärkung des gesamtwirtschaftlichen Expansionstempos ab“, schreibt die Notenbank in ihrem am Montag veröffentlichten Monatsbericht März. Verstärkt werde die Belebung durch das milde Wetter, das zum Beispiel dem Bau zugutekam. Volle Auftragsbücher in der Industrie, optimistische Produktionserwartungen sowie „die stetig verbesserte Lagebeurteilung der gewerblichen Wirtschaft lassen für das erste Vierteljahr ein sehr starkes BIP-Wachstum erwarten“, schreibt die Bundesbank.
Spekulationen um Air Berlin treiben Börsenkurs nach oben
Berlin/Frankfurt (dpa) - Spekulationen über ein stärkeres Engagement ihres arabischen Großaktionärs und einen möglichen Börsenabschied haben die Aktie von Air Berlin nach oben katapultiert. Zeitweise zog der Kurs der zweitgrößten deutschen Fluggesellschaft am Montag um mehr als 10 Prozent an. Am Nachmittag lagen die Titel noch um 4,10 Prozent höher bei 2,135 Euro. Damit eroberten sie den Spitzenplatz im Nebenwerteindex SDax, der zeitgleich um 0,30 Prozent nachgab. Laut „Wirtschaftswoche“ könnte Air Berlin in eine GmbH umgewandelt werden und damit nicht mehr an der Börse vertreten sein. Außerdem wolle die arabische Fluggesellschaft Etihad ihre Anteile von 30 auf 49,9 Prozent aufstocken, Kleinaktionäre sollten abgefunden werden.
Bahn will Geld von Kartellsündern eintreiben - Milliardenschaden
Berlin (dpa) - Unerlaubte Preisabsprachen von Lieferanten haben die Bahn mit enormen Summen belastet. In den vergangenen fünf bis sieben Jahren sei das Staatsunternehmen um vermutlich mehr als eine Milliarde Euro betrogen worden, sagte Bahnvorstand Gerd Becht der „Süddeutschen Zeitung“ (Montag). Ob bei dem Bezug von Schienen, Kaffee oder Karbonbürsten, die Bahn sieht sich von einer großen Zahl von Kartellen betroffen. „Wir wollen jeden Euro eintreiben, der uns und auch den Steuerzahlern zusteht“, sagte Becht. Deshalb geht die Bahn gegen die Wettbewerbssünder vor, wie das Unternehmen am Montag bestätigte. Eingesetzt wurde dafür eine neue Sondereinheit namens CRK4 von sechs Juristen als Spezialermittler.
Deutsche Firmen legen Investitionen in Russland auf Eis
Berlin (dpa) - Deutsche Unternehmen legen angesichts der Krise auf der Krim Investitionen in Russland auf Eis. „Wir hören von der Auslandshandelskammer in Moskau, dass Investitionen zumindest verschoben werden. Manche werden jetzt auch schon gänzlich in die Tonne gesteckt. Kapital fließt ab“, sagte der stellvertretende Hauptgeschäftsführer des DIHK, Volker Treier, am Montag im ARD-„Morgenmagazin“. Auch deutsche Banken stuften Russland inzwischen als riskanteren Geschäftspartner ein und vergäben weniger Kredite. Nach den Worten von Christoph Schenk von der Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft KPMG holen deutsche Unternehmen Geld aus Russland zurück.
Schwache Konjunkturdaten beenden Dax-Gewinnserie
Frankfurt/Main (dpa) - Schwache Konjunkturdaten und die anhaltende Krise in der Ukraine haben die Gewinnserie des Dax am Montag zunächst beendet. Am Nachmittag notierte der deutsche Leitindex 0,43 Prozent schwächer bei 9303 Punkten. Für den MDax ging es um 0,67 Prozent auf 16 228 Punkte nach unten, während der TecDax 1,32 Prozent auf 1221 Punkte verlor. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 sank um 0,46 Prozent. Am deutschen Rentenmarkt verharrte die durchschnittliche Rendite börsennotierter Bundeswertpapiere bei 1,35 Prozent. Der Rentenindex Rex fiel um 0,05 Prozent auf 134,21 Punkte. Der Euro fiel. Die Europäische Zentralbank (EZB) setzte den Referenzkurs auf 1,3774 (Freitag: 1,3780) Dollar fest.