dpa-Nachrichtenüberblick Wirtschaft
Dax-Chefs 2013 mit geringen Gehaltssprüngen - Starker Euro belastet
Frankfurt/Stuttgart (dpa) - Trotz sprudelnder Gewinne haben die Chefs deutscher Großkonzerne 2013 nur etwas mehr verdient als im Vorjahr. Die Vergütungen der Dax-Bosse stiegen im Schnitt von 5,2 auf 5,3 Millionen Euro, wie aus einer am Donnerstag in Frankfurt veröffentlichten Untersuchung des Beratungsunternehmens Towers Watson hervorgeht. Gleichzeitig nahmen die operativen Gewinne (Ebit) demnach im Schnitt deutlich rasanter von 3,2 Milliarden auf 3,9 Milliarden Euro zu. Ausgewertet wurden 23 Geschäftsberichte der 30 Dax-Konzerne. Zu schaffen macht den deutschen Großkonzernen aber zunehemend der starke Euro, wie eine weitere Studie von Ernst & Young (EY) ergab.
Europa schützt Steuerzahler mit neuem Banken-Pleitefonds
Brüssel (dpa) - Die Europäische Union errichtet einen neuen Notfalltopf für Pleitebanken und schützt damit Steuerzahler vor weiteren Milliardenlasten. Unterhändler der EU-Staaten und des Europaparlaments einigten sich am Donnerstag in Brüssel auf eine europäisches System zum Schließen oder Sanieren von maroden Geldhäusern. Der Kompromiss soll noch rechtzeitig vor dem Europawahlen im Mai von der Volksvertretung und den Mitgliedstaaten förmlich gebilligt werden. In der Finanzkrise hatten die EU-Länder insgesamt 1,6 Billionen Euro in marode Geldhäuser gesteckt.
Magazin: Air Berlin bereitet Neustart abseits der Börse vor
Berlin (dpa) - Deutschlands zweitgrößte Fluggesellschaft Air Berlin erwägt laut einem Pressebericht den Ausstieg aus der Börse. Die angeschlagene Fluglinie bereite einen Neustart mit frischem Kapital und einer veränderten Gesellschafterstruktur vor, berichtete „Manager Magazin Online“ am Donnerstag. Treiber des Vorhabens sei der arabische Großaktionär Etihad, der mit knapp 30 Prozent an Air Berlin beteiligt ist. Die Araber wollten sich mehr Durchgriff verschaffen, ohne den Anteil über die verkehrsrechtlich kritische Grenze von 30 Prozent zu erhöhen. Air Berlin wollte den Bericht nicht kommentieren.
Lokführer und Bahn gehen optimistisch in Tarifverhandlungen
Berlin (dpa) - Die Deutsche Bahn und die Lokführergewerkschaft GDL sehen gute Chancen für eine Lösung ihres Tarifkonflikts. „Wir hoffen, dass wir die Kuh vom Eis kriegen“, sagte der Chef der Gewerkschaft der Lokomotivführer, Klaus Weselsky, am Donnerstag vor einer weiteren Verhandlungsrunde im Berlin. Streiks schloss er vorerst aus. Bahn-Personalvorstand Ulrich Weber sagte, er sehe Chancen, sich mit der Gegenseite auf Eckpunkte zu einigen. „Wir sollten uns anstrengen, weiter voranzukommen.“ Die Gewerkschaft kämpft für einen besonderen Schutz der Lokführer im Fall einer Berufsunfähigkeit.
Rund 650 Weltbild-Mitarbeiter sollen in Auffanggesellschaft wechseln
Augsburg (dpa) - Bei der existenzbedrohten Verlagsgruppe Weltbild sollen 656 Mitarbeiter in eine Auffanggesellschaft wechseln. Mit diesem Schritt will Insolvenzverwalter Arndt Geiwitz die Grundlage für die Rettung des katholischen Unternehmens schaffen. Geiwitz informierte am Donnerstag die Beschäftigten der Konzernzentrale in Augsburg über die geplanten Maßnahmen. Wenn die Mitarbeiter der Bereiche Verwaltung und Logistik das Angebot zum Wechsel in eine Beschäftigungs- und Qualifizierungsgesellschaft annehmen, müssten derzeit keine betriebsbedingten Kündigungen ausgesprochen werden.
Munich Re verwöhnt Anleger trotz trüberer Gewinnaussichten
München (dpa) - Die Niedrigzinsen und der Preiskampf in der Branche drücken auf die Gewinnerwartungen des weltgrößten Rückversicherers Munich Re. Nach 3,3 Milliarden Euro im vergangenen Jahr erwartet Konzernchef Nikolaus von Bomhard 2014 ein Ergebnis von 3 Milliarden Euro. Dennoch will die Munich Re von Ende April an eine weitere Milliarde Euro in den Rückkauf eigener Aktien stecken. Den Munich-Re-Papieren gab das am Donnerstag kräftig Auftrieb. Am frühen Nachmittag notierten die Aktien des Dax-Unternehmens zeitweise um gut 1,4 Prozent im Plus.
Autobranche fürchtet Rückstand im Wettlauf um Fahren 2.0
Hannover (dpa) - Die deutsche Autoindustrie fürchtet beim Fahrzeug der Zukunft einen Rückstand auf die Konkurrenz in den USA. Die Branche fordert daher auf ihrem Weg zu vernetzter Mobilität und Fahrzeugen mit Autopiloten eine schlagkräftigere Allianz mit der Politik und der IT-Branche. „Beim Thema Vernetzung braucht es den Schulterschluss von Politik und Unternehmen“, sagte Volkswagen-Chef Martin Winterkorn am Donnerstag in Hannover bei einem Kongress des Automobilverbandes VDA. „Wir brauchen rechtliche Rahmenbedingungen, die den Fortschritt nicht ausbremsen, sondern unterstützen.“
US-Notenbank macht Märkte nervös - Höhere Zinsen früher als erwartet?
Washington/Frankfurt (dpa) - Die neue US-Notenbank-Chefin Janet Yellen hat mit widersprüchlichen Aussagen zur künftigen Geldpolitik weltweit die Märkte in Aufregung versetzt. Obwohl sie betonte, dass die Federal Reserve (Fed) ihre Unterstützung der Konjunktur weiter nur sehr langsam abbaue, löste sie dennoch Spekulationen über eine vorzeitige Anhebung des Leitzinses aus. Aktien, Anleihen und der Euro gerieten am Donnerstag als Konsequenz unter Druck. Die US-Börsen erholten sich hingegen am Tag nach den Yellen-Äußerungen wieder.
Spekulationen über US-Zinserhöhung belasten den Dax
Frankfurt/Main (dpa) - Spekulationen über eine Zinserhöhung in den USA haben den deutschen Aktienmarkt am Donnerstag belastet. Der Dax stand 0,85 Prozent tiefer bei 9198 Punkten. In den vergangenen vier Handelstagen hatte der deutsche Leitindex noch von der Hoffnung auf eine Entspannung in der Krim-Krise profitiert und knapp drei Prozent gewonnen. Für den MDax ging es am Donnerstag um 1,00 Prozent auf 16 279 Punkte nach unten, der TecDax büßte 1,47 Prozent auf 1238 Punkte ein. Der Eurozone-Leitindex EuroStoxx 50 fiel um 0,74 Prozent auf 3054 Punkte. Am deutschen Rentenmarkt stieg die durchschnittliche Rendite börsennotierter Bundeswertpapiere von 1,29 Prozent am Vortag auf 1,36 Prozent. Der Kurs des Euro gab nach. Die Europäische Zentralbank setzte den Referenzkurs auf 1,3762 (Mittwoch: 1,3913) Dollar fest.