dpa-Nachrichtenüberblick Wirtschaft
Japans Wirtschaft stärker gewachsen als erwartet
Tokio (dpa) - Japans Wirtschaft ist im ersten Quartal überraschend stark gewachsen. Wie die Regierung am Donnerstag auf vorläufiger Basis bekanntgab, stieg das Bruttoinlandsprodukt zwischen Januar und März um eine hochgerechnete Jahresrate von 3,5 Prozent, nach 1 Prozent im Vorquartal. Das ist deutlich stärker als viele Ökonomen erwartet hatten. Im Vergleich zum Vorquartal wuchs die Wirtschaft um 0,9 Prozent. Nach Ansicht von Ökonomen sowie der Regierung scheint die Wirtschaftspolitik von Ministerpräsident Shinzo Abe Früchte zu zeigen. Der seit Dezember amtierende Premier will sein Land mit massiven Konjunkturprogrammen und einer aggressiven Lockerung der Geldpolitik wieder gesunden.
Tester finden mehr gefährliche Produkte in Europa
Brüssel (dpa) - Verbraucherschützer ziehen in Europa immer öfter gefährliche Produkte aus dem Verkehr. Die Kontrolleure meldeten im vergangenen Jahr 2278 riskante Waren, die die Gesundheit gefährden - das waren 26 Prozent mehr als 2011, wie die EU-Kommission am Donnerstag in ihrem „Rapex“-Bericht mitteilte. Ein Drittel der beanstandeten Produkte waren Kleidungsstücke wie T-Shirts mit giftigen Chemikalien. Auf Platz zwei landeten gefährliche Spielzeuge,
gefolgt von riskanten Elektrogeräten. Mehr als die Hälfte dieser Gegenstände stammt aus China. Die EU-Kommission erklärt den Anstieg mit besseren Kontrollen. Über die Datenbank Rapex warnen sich die EU-Staaten gegenseitig vor gesundheitsgefährdenden Produkten.
Telekom-Chef Obermann verteidigt Flatrate-Begrenzung
Köln (dpa) — Der scheidende Telekom-Vorstandsvorsitzende René Obermann hat auf seiner letzten Hauptversammlung eine positive Bilanz seiner Amtszeit gezogen. „Wir haben alle schwierigen Themen angepackt, Skandale bewältigt und deren Ursachen abgestellt“, sagte der Manager am Donnerstag in einem Rückbick auf seine sechsjährige Amtszeit vor den Aktionären in Köln. Das gelte für Themen wie Servicequalität oder Datensicherheit, aber auch für die großen Auslandsbaustellen. Obermann wird den Telekommunikationsriesen auf eigenen Wunsch zum Jahresende verlassen. Zum Nachfolger berief der Aufsichtsrat des Konzerns bereits am Mittwoch Finanzvorstand Timotheus Höttges.
31 Konzerne treten Abkommen zum Schutz von Textilarbeitern bei
Genf/Dhaka (dpa) - Drei Wochen nach dem Einsturz eines Fabrikgebäudes in Bangladesch ist ein Abkommen von 31 führenden Handelskonzernen der Textilbranche für mehr Sicherheit in Kraft getreten. „Dies ist ein Wendepunkt“, erklärte am Donnerstag der internationale Gewerkschaftsdachverband UNI Global Union in Genf. „Die Umsetzung beginnt jetzt.“ Die Vereinbarung soll Millionen Arbeiter in Textilfabriken in Bangladesch besser schützen. Damit reagieren die Unternehmen auf Forderungen der Gewerkschaften nach dem Einsturz eines Fabrikgebäudes am 24. April nahe Dhaka mit mehr als 1100 Toten.
Ministerpräsident Weil: Offshore-Branche an der Küste akut gefährdet
Hannover (dpa) - Fehlende Planungssicherheit für Investoren gefährdet nach Ansicht von Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) die rund 10 000 Arbeitsplätze der norddeutschen Offshore- Windindustrie. „Es bestätigt sich eine Befürchtung, die wir vor mehreren Monaten schon geäußert haben: dass es sich um eine Krise der gesamten Offshore-Branche handelt“, sagte Weil der Nachrichtenagentur dpa. Damit drohe der Verlust eines nötigen Bausteins der Energiewende. „Die Branche ist in einer substanziellen Gefahr“, so der Politiker. Eine aktuelle Studie im Auftrag des Netzbetreibers Tennet warnt vor Milliardenkosten im Offshore-Bereich wegen mangelnder Koordination.
US-Konjunkturdaten bremsen Dax
Frankfurt/Main (dpa) - Überraschend schwache US-Konjunkturdaten haben dem Dax am Donnerstagnachmittag den Wind aus den Segeln genommen. Kurz zuvor hatte der deutsche Leitindex wieder Fahrt aufgenommen und war nach einem überwiegend verhaltenen Handelsverlauf auf ein Rekordhoch von 8401,28 Punkten gestiegen. Zuletzt stand er aber wieder 0,02 Prozent unter seinem Vortagesschluss bei 8360 Punkten. Der MDax gab um 0,24 Prozent auf 14 022 Punkte nach, während der TecDax um 0,45 Prozent auf 971 Punkte stieg. Für den EuroStoxx 50 ging es um 0,19 Prozent auf 2804 Punkte nach unten. Der Kurs des Euro stieg. Die Europäische Zentralbank (EZB) setzte den Referenzkurs auf 1,2890 (Mittwoch: 1,2864) Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,7758 (0,7774) Euro.