dpa-Nachrichtenüberblick Wirtschaft
EZB sieht Risiken für Konjunkturerholung
Frankfurt/Main (dpa) - Die Europäische Zentralbank (EZB) sieht Risiken für eine rasche Konjunkturerholung im Euroraum. Die für die zweite Jahreshälfte erwartete wirtschaftliche Entspannung könne durch eine schwächere Binnennachfrage gefährdet werden, berichtet die Notenbank in ihrem am Donnerstag in Frankfurt veröffentlichten Monatsbericht. Die Währungshüter warnen auch vor Bremsspuren durch eine unzureichende Umsetzung von Strukturreformen im Eurogebiet.
Siemens-Sparpläne: Über 3000 Jobs im Industriegeschäft betroffen
Hannover/München (dpa) - Von dem Milliarden-Sparprogramm bei Siemens sind allein im Industriegeschäft des Elektrokonzerns mehr als 3000 Arbeitsplätze betroffen. Der für den Bereich zuständige Vorstand Siegfried Russwurm konkretisierte die Pläne für den Sektor am Donnerstag in Hannover. Einzelne Maßnahmen waren bereits bekannt, doch hatte Siemens die Pläne für den gesamten Industriesektor noch nicht beziffert.
Telekom will Fusion in den USA mit besserem Angebot absichern
Bonn/New York (dpa) - Nach Protesten von Investoren hat die Deutsche Telekom ihr Angebot zum Zusammenschluss ihrer Tochter T-Mobile USA mit dem Wettbewerber MetroPCS verbessert. Sie besteht allerdings weiterhin darauf, 74 Prozent an der neuen Gesellschaft zu halten. Die neue Gesellschaft soll nach dem verbesserten Angebot im Endeffekt mit mehr Eigenkapital ausgestattet werden. Die Schulden, die die Telekom ihrer Tochter aufbürden wollte, sinken um 3,8 Milliarden Dollar (2,9 Mrd Euro). Zudem verpflichtet sich die Telekom, Aktien der neuen Gesellschaft für mindestens anderthalb Jahre nach dem Zusammenschluss zu halten.
Deutsche Bank legt Geld für Kirch-Prozess zurück
Frankfurt/Main (dpa) - Die Deutsche Bank hat erstmals Geld für Schadenersatzforderungen der Kirch-Gruppe zurückgelegt. Nach der Niederlage vor dem Oberlandesgerichts München vom Dezember 2012 habe das Institut Rückstellungen gebildet, sagte Co-Vorstandschef Jürgen Fitschen auf der außerordentlichen Hauptversammlung am Donnerstag in Frankfurt. Zur Höhe der Rücklagen machte er keine Angaben. Fitschen betonte, dass mit den Rückstellungen kein Schuldeingeständnis verbunden sei. Zudem könne daraus nicht abgelesen werden, dass das Institut mit einer Auszahlung an die Kirch-Erben rechne.
Defekte Airbags aus Japan sorgen für Massenrückruf
Tokio/Frankfurt (dpa) - Wegen fehlerhafter Airbags rufen mehrere japanische Autobauer weltweit mehr als 3 Millionen Fahrzeuge zurück. Die meisten gehen auf das Konto von Toyota, Honda und Nissan. Deutsche Hersteller haben die fraglichen Airbags vom japanischen Zulieferer Takata dagegen wohl nicht eingebaut. Betroffen sind vermutlich nur ältere Modelle: Laut Toyota-Mitteilung vom Donnerstag geht es um die Baujahre 2000 bis 2004. Bislang habe es fünf Fälle von Fehlfunktionen der Airbags gegeben, bei denen aber niemand verletzt worden sei.
WMF knackt Umsatzmilliarde
Stuttgart/Geislingen (dpa) - Der Küchengeräte-Spezialist WMF hat im Geschäftsjahr 2012 erneut einen Rekordumsatz erzielt. Das Geislinger Unternehmen steigerte seinen Umsatz um fünf Prozent auf 1,027 Milliarden Euro, wie Vorstandschef Thomas Klapproth am Donnerstag auf der Bilanzpressekonferenz in Stuttgart sagte. Unter dem Strich erwirtschaftete WMF mit 44,8 Millionen Euro leicht mehr Gewinn als im Vorjahr (2011: 44,4 Millionen Euro). Die vor 160 Jahren gegründete WMF erzielte gut 48 Prozent des Umsatzes im Ausland, den Anteil will das Unternehmen weiter erhöhen.
Studie: Chancen für deutsche Firmen durch Investoren aus China
München (dpa) - Chinesische Firmen investieren einer Studie zufolge nach dem Kauf deutscher Unternehmen weiter in die Forschung und Entwicklung hierzulande. Anders als vielfach befürchtet, würden die Käufer aus dem Reich der Mitte Hochtechnologie nicht einfach abziehen, sondern setzten auf eine enge Zusammenarbeit mit den übernommenen Unternehmen, heißt es in der Untersuchung der Technischen Universität München (TUM) und der Munich Innovation Group, die der dpa vorliegt. Für die Studie untersuchten die Forscher die Einkaufspolitik von 50 chinesischen Unternehmen in Deutschland.
Deutschland lahmt bei E-Mobilität
Hannover (dpa) - Deutschland fällt bei der Elektromobilität bislang hinter seine gesetzten Ziele zurück. Mit weniger als 5000 Elektrofahrzeugen wurde 2012 das Ziel von 25 000 abgesetzten derartigen Wagen verfehlt, erklärte die für das E-Mobilitätsprogramm der Bundesregierung zuständige Leiterin Christina Tenkhoff am Donnerstag. Auf einem Forum der Hannover Messe zum Thema „Neue Verkehrskonzepte für Metropolregionen“ warf sie ebenso wie Ralf Fücks, Chef der Grünen- nahen Heinrich Böll-Stiftung, die Frage nach neuen Nutzungsmodellen auf. Deutschland hat sich bis zum Jahr 2020 das Ziel von 1 Million Elektro-Fahrzeugen und bis 2030 rund 5 Millionen E-Wagen gesetzt.
Dax setzt Erholung in moderatem Tempo fort
Frankfurt/Main (dpa) - Der Dax hat am Donnerstag bei dünner Nachrichtenlage seine Vortagserholung mit gebremstem Tempo fortgesetzt. Bis zum frühen Nachmittag rückte der deutsche Leitindex um 0,27 Prozent auf 7832 Punkte vor, kam damit aber etwas von seinem Tageshoch bei 7864 Punkten zurück. Der MDax gewann 0,66 Prozent auf 13 355 Punkte und der TecDax zog um 0,95 Prozent auf 933 Punkte an. Der Kurs des Euro stieg: Die Europäische Zentralbank (EZB) setzte den Referenzkurs auf 1,3119 (Mittwoch: 1,3086) Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,7623 (0,7642) Euro.