dpa-Nachrichtenüberblick Wirtschaft

Metro-Mitgründer Otto Beisheim ist tot

München (dpa) - Der Mitgründer des größten deutschen Handelskonzerns Metro, Otto Beisheim, ist tot. Der 89-Jährige sei am Montagmorgen in seinem Haus in Rottach-Egern am Tegernsee tot aufgefunden worden, teilte die Agentur Brunswick als Vertreter des Familienbüros der Otto Beisheim Gruppe mit. Zuvor hatte bereits die „Bild“-Zeitung online darüber berichtet. „Er litt an einer nicht heilbaren Krankheit und ist aufgrund der Hoffnungslosigkeit seiner gesundheitlichen Lage aus dem Leben geschieden“, hieß es in der Pressemitteilung. Beisheim war Mitgründer der Metro AG und hatte den Handel in Deutschland mit der Einführung des Cash & Carry-Konzepts im Jahre 1964 mit geprägt.

Amazon trennt sich von umstrittenem Sicherheitsdienst

München(dpa) - Amazon zieht angesichts der heftigen Kritik an dem Umgang mit Leiharbeitern erste Konsequenzen. Der Internet-Händler trennt sich von einer Sicherheitsfirma, die unter anderem Wohnanlagen für Saisonkräfte in den deutschen Logistikzentren des Konzerns überwachte. „Amazon hat veranlasst, dass die Zusammenarbeit mit dem kritisierten Sicherheitsdienst mit sofortiger Wirkung beendet wird“, sagte eine Sprecherin am Montag in München und bestätigte einen Bericht von „sueddeutsche.de“. Seit der Ausstrahlung einer ARD-Dokumentation über schlechte Arbeitsbedingungen von Zeitarbeitern in Deutschland erlebt der US-Konzern einen Sturm der Entrüstung.

Größter Streik bei Iberia - 1200 Flüge bis Freitag gestrichen

Madrid (dpa) - Fast menschenleere Abflughallen, Hunderte Flüge abgesagt: Bei der spanischen Fluggesellschaft Iberia hat am Montag die größte Streikwelle in der Geschichte des angeschlagenen Unternehmens begonnen. Die Beschäftigten des Boden- und Kabinenpersonals waren von den Gewerkschaften aufgerufen worden, aus Protest gegen einen Sanierungsplan bis einschließlich Freitag die Arbeit niederzulegen. Für die fünf Streiktage wurden insgesamt mehr als 1200 Flüge abgesagt. Dazu gehörten nicht nur Flugverbindungen von Iberia selbst, sondern auch von Tochtergesellschaften wie Vueling, Air Nostrum oder Iberia Express.

Immer mehr Deutsche müssen am Wochenende oder nachts arbeiten

Berlin (dpa) - In Deutschland arbeiten immer mehr Menschen am Wochenende, in der Nacht oder im Schichtbetrieb. Grund dafür ist die Ausweitung des Dienstleistungssektors. So waren 2011 ein Viertel oder 25,3 Prozent der Beschäftigten an Wochenenden im Einsatz. 2001 waren es erst 20,6 Prozent. Das geht aus einer Antwort der Bundesregierung auf eine Anfrage der Linksfraktion im Bundestag hervor, über die die „Süddeutsche Zeitung“ (Montag) zuerst berichtete. Demnach arbeiteten im Jahr 2011 etwa 8,9 Millionen Beschäftigte „ständig oder regelmäßig am Wochenende“ - nach 6,7 Millionen im Jahr 2001. Auch bei der Nachtarbeit gab es Zuwachs: Von 7,8 auf 9,4 Prozent der Beschäftigten. Schichtarbeit leisteten zuletzt 15,6 Prozent der Arbeitnehmer - nach zuvor 13,6 Prozent.

Finanzminister: Frankreich will nicht bei Peugeot einsteigen

Paris (dpa) - Die französische Regierung will keine Anteile des angeschlagenen Autobauers PSA Peugeot Citroën kaufen oder das Unternehmen gar verstaatlichen. Einen Anteil zu übernehmen sei nicht notwendig und wäre auch nicht hilfreich, sagte Finanzminister Pierre Moscovici am Montag in Paris. Der Staat werde Partner von PSA sein, aber nicht Eigentümer. Zuvor waren Spekulationen über eine Staatsbeteiligung bei PSA angeheizt worden. Die Regierung hatte der Finanztochter des Konzerns im Herbst bereits Garantien über bis zu 7 Milliarden Euro zur Refinanzierung gegeben. Europas zweitgrößter Autohersteller PSA leidet sehr unter der Absatzkrise auf dem Heimatkontinent.

Bundesregierung: Neue Zypern-Gespräche frühestens im März

Berlin (dpa) - Die Bundesregierung rechnet mit neuen Gesprächen über die Finanzprobleme der pleitebedrohten Mittelmeerrepublik Zypern frühestens im März. „Jetzt kommt es darauf an, wie schnell die zyprische Seite gesprächsbereit ist“, sagt Martin Kotthaus, der Sprecher des Finanzministeriums, am Montag. Bei der ersten Runde der Präsidentschaftswahlen hatte der konservative Politiker Nikos Anastasiades 45,5 Prozent erzielt. Er geht als Favorit in die Stichwahl am 24. Februar. Kotthaus forderte „interessierte Drittstaaten“ ausdrücklich zum Dialog über die Finanzlage Zyperns auf. Gemeint ist damit vor allem Russland. Zypern braucht nach offiziellen Angaben dringend 17,5 Milliarden Euro, um seine Banken und die Staatsfinanzen zu stabilisieren.

Bundesbank rechnet mit baldiger Konjunkturerholung

Frankfurt (dpa) - Nach dem Konjunktureinbruch Ende 2012 sieht die Bundesbank Anzeichen für eine rasche Erholung der Wirtschaft in Deutschland. „Für das erste Quartal 2013 kann aus heutiger Sicht mit einem Plus bei der gesamtwirtschaftlichen Erzeugung gerechnet werden“, schreibt die Notenbank in ihrem am Montag veröffentlichten Monatsbericht. Die Stimmung der Unternehmen habe sich in einem bemerkenswerten Ausmaß erholt. Damit seien die Chancen gestiegen, dass die Firmen ihre Zurückhaltung bei den Investitionen allmählich aufgeben könnten. Die deutsche Wirtschaft war Ende 2012 um 0,6 Prozent gegenüber dem dritten Quartal geschrumpft.

Deutsche Bank prüft rechtliche Schritte gegen umstrittene Libor-Boni

Frankfurt/Main (dpa) - Die Deutsche Bank will sich im Skandal um Zinsmanipulationen möglicherweise per Klage Millionen-Boni von Händlern zurückholen. „Im Zuge unserer internen Untersuchung prüfen wir alle Optionen, um Maßnahmen gegen Personen zu ergreifen, wenn deren Fehlverhalten erwiesen ist. Dazu können auch rechtliche Schritte gehören“, sagte ein Sprecher des Konzerns am Montag in Frankfurt. Im „Handelsblatt“ (Montag) verweisen Insider auf mögliche Hürden: Die Verträge der betroffenen Händler seien „absolut marktüblich“ gewesen. Die Bank habe das an Boni eingefroren, was sie mit arbeitsrechtlichen Mitteln einbehalten konnte.

Dax legt im impulsarmen Handel zu

Frankfurt/Main (dpa) - In einem insgesamt eher impulslosen Handel haben sich die wichtigsten deutschen Aktienindizes am Montag nur wenig von der Stelle bewegt. Der Dax zeigte sich mit einem Plus von 0,21 Prozent auf 7609 Punkte eher antriebsarm. Der MDax rückte um 0,15 Prozent auf 12 984 Punkte vor, und der TecDax verzeichnete zuletzt ein Minus von 0,22 Prozent auf 897 Punkten. Am Rentenmarkt verharrte die Umlaufrendite börsennotierter Bundeswertpapiere bei 1,31 Prozent. Der Rentenindex Rex stieg um 0,01 Prozent auf 133,65 Punkte. Der Kurs des Euro legte zu: Die Europäische Zentralbank (EZB) setzte den Referenzkurs auf 1,3352 (Freitag: 1,3325) Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,7490 (0,7505) Euro.