dpa-Nachrichtenüberblick Wirtschaft
Überraschender Wechsel an Telekom-Spitze: Höttges für Obermann
Bonn (dpa) - Überraschender Wechsel an der Spitze der Deutschen Telekom: Der Vorstandsvorsitzende René Obermann wird Ende 2013 seinen Posten abgeben und den Konzern verlassen. Sein Nachfolger wird der bisherige Finanzvorstand Timotheus Höttges. Das teilte die Deutsche Telekom AG am Donnerstag in Bonn mit. Zur Begründung heißt es in der Mitteilung, Obermann wolle nach 16 Jahren Tätigkeit für die Deutsche Telekom, davon dann sieben Jahre an der Spitze des Unternehmens, wieder „näher ans operative Geschäft rücken“, als dass für den Vorstandsvorsitzenden eines Großkonzerns möglich sei.
Spaniens Banken erhalten 39 Milliarden Euro von Euro-Partnern
Brüssel (dpa) - Spanien bekommt zur Rettung seiner Banken insgesamt 39 Milliarden Euro von den Euro-Partnern. Diese Summe hat EU-Wettbewerbskommissar Joaquín Almunia am Donnerstag in Brüssel genannt. Der Betrag liege deutlich niedriger als die 100 Milliarden Euro, die die Euro-Partner Madrid im Juli als Sonderprogramm für Krisenbanken zugesagt hatten. Die spanische Regierung hatte zuletzt von 40 Milliarden Euro gesprochen. Die Hilfe stand unter dem Vorbehalt der Erlaubnis durch die Wettbewerbshüter der EU-Kommission. Diese haben nun für eine weitere Gruppe von spanischen Geldhäusern Notkredite der Euro-Partner von knapp 1,9 Milliarden Euro genehmigt.
Bahn reicht Klage gegen Schienenkartell ein
Berlin/Essen (dpa) - Die Deutsche Bahn geht juristisch gegen ein Schienenkartell um den Stahlkonzern ThyssenKrupp vor. Beim Landgericht Frankfurt am Main sei gegen mehrere Unternehmen Schadenersatzklage wegen illegaler Preisabsprachen beim Verkauf von Schienen eingereicht worden, teilte der bundeseigene Konzern am Donnerstag in Berlin mit. Über eine mögliche Klage war in den vergangenen Wochen mehrfach spekuliert worden. Die Bahn sehe „sehr gute“ Erfolgschancen für eine Klage.
Kampf den Kosten: Opel und PSA entwickeln gemeinsame Auto-Plattformen
Rüsselsheim/Paris (dpa) - Die kriselnden Autohersteller Opel und Peugeot-Citroën gehen künftig gemeinsame Wege. Nach mehrmonatigen Verhandlungen haben die Opel-Mutter General Motors (GM) und der französische PSA-Konzern die Verträge für eine enge Zusammenarbeit in den Bereichen Auto-Entwicklung und Einkauf unterschrieben, wie die Adam Opel AG am Donnerstag in Rüsselsheim berichtete. Durch die Zusammenarbeit wollen die Unternehmen nach spätestens fünf Jahren zusammen jährlich zwei Milliarden Dollar (1,5 Mrd Euro) einsparen. Die ersten zusammen entwickelten Autos sollen bis Ende 2016 auf den Markt kommen.
DIW: Schwächephase der deutsche Wirtschaft bald überwunden
Berlin (dpa) - Die deutsche Wirtschaft schrumpft nach Berechnungen des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) im Schlussquartal, dürfte aber die Schwächephase schon bald überwinden. Die Forscher erwarten im Vergleich zum dritten Quartal einen Rückgang des Bruttoinlandsprodukts von 0,2 Prozent. Die Industrie habe die Produktion im vierten Quartal kräftig zurückgefahren, hieß es am Donnerstag im monatlichen DIW-Konjunkturbarometer. Die Nachfrage aus dem Euroraum war demnach in den vergangenen Monaten schwach, dazu kommt, dass die Unternehmen im Inland die Nachfrage nach Investitionsgütern massiv eingeschränkt haben.“ Im dritten Quartal war das Bruttoinlandsprodukt noch um 0,2 Prozent gewachsen.
BayernLB wartet vergeblich auf Millionenzinsen aus Österreich
München (dpa) - Die österreichische Bank Hypo Alpe Adria macht Ernst mit ihrem angekündigten Zahlungsstopp für Milliardenkredite an die bayerische Landesbank. Eine für Donnerstag geplante Zinszahlung von zwei Millionen Euro wurde nicht an die BayernLB überwiesen, sagte ein Sprecher der Hypo Group Alpe Adria (HGAA) der Nachrichtenagentur dpa in München. Auch die weiteren Zinszahlungen in Millionenhöhe sowie die nächste Tilgungsrate von 1,7 Milliarden Euro Ende kommenden Jahres will die HGAA nicht zahlen. Insgesamt geht es um ausstehende Zahlungen von mehr als 2,3 Milliarden Euro, die die BayernLB von ihrem ehemaligen Tochterunternehmen erhalten sollte.
Mehr als eine Milliarde Euro Gläubigerforderungen an P+S-Werften
Stralsund (dpa) - Die Gläubigerforderungen an die insolvente P+S-Werften sind auf einen Betrag von mehr als eine Milliarde Euro angewachsen. Insgesamt seien 2300 Forderungen mit einem Volumen von 1,004 Milliarden Euro angemeldet worden, sagte ein Sprecher des Insolvenzverwalters Berthold Brinkmann am Donnerstag der dpa. Mitarbeiter von Brinkmann legten dem Insolvenzrichter in Stralsund 50 Aktenordner mit den angemeldeten Ansprüchen vor. Der hohe Betrag komme zustande, weil nicht nur Bund, Land und Banken, sondern auch mehrere Schiffbesteller hohe Forderungen angemeldet hätten.
Jahresendrally im Dax legt Pause ein
Frankfurt/Main (dpa) - Die Jahresendrally im Dax hat am Donnerstag zunächst einmal eine Pause eingelegt. Für den Leitindex stand nach einem kurzen Ausflug ins Plus ein Abschlag von 0,05 Prozent auf 7665 Punkte zu Buche, nachdem er am Mittwoch noch bis auf den höchsten Stand seit fast fünf Jahren gestiegen war. Der MDax sank am Donnerstag um 0,03 Prozent auf 12 083 Punkte. Beim TecDax zeigte die Kurstafel einen Gewinn von 0,03 Prozent auf 840 Punkte. Der Kurs des Euro sank: Die Europäische Zentralbank setzte den Referenzkurs auf 1,3246 (Mittwoch: 1,3302) Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,7549 (0,7518) Euro.