dpa-Nachrichtenüberblick Wirtschaft
Euro-Kassenhüter gründen Rettungsschirm ESM
Luxemburg (dpa) - Die Euro-Kassenhüter sind am Montag in Luxemburg zusammengekommen, um den ständigen Rettungsschirm ESM offiziell aus der Taufe zu heben. Damit wird die europäische „Brandmauer“ gegen die gefährliche Schuldenkrise auf Dauer 700 Milliarden Euro betragen. „Damit hat Europa ein Rieseninstrumentarium“, sagte die österreichische Finanzministerin Maria Fekter. Die obersten Kassenhüter werden auch über Krisenländer im gemeinsamen Währungsraum beraten - mit grundlegenden Entscheidungen zu Griechenland oder Spanien wird aber nicht gerechnet. An der Sitzung nahm auch der Präsident der Europäischen Zentralbank, Mario Draghi, teil.
Deutsche Exportwirtschaft legt unerwartet deutlich zu
Wiesbaden (dpa) - Die deutsche Exportwirtschaft setzt ihre Rekordjagd trotz der Schuldenkrise in Europa fort: Im Monatsvergleich legten die Ausfuhren im August kalender- und saisonbereinigt überraschend kräftig um 2,4 Prozent zu, wie das Statistische Bundesamt am Montag in Wiesbaden mitteilte. Das ist der größte Zuwachs seit Mai. Im Juli waren die Ausfuhren um 0,4 Prozent gestiegen. Experten hatten im August mit einem Rückgang um 0,6 Prozent gerechnet. Der Wert der Ausfuhren erreichte mit 90,1 Milliarden Euro ein neues Allzeithoch für einen August.
Air Berlin und Etihad verbünden sich mit Air France-KLM
Berlin/Paris (dpa) - Neuer Partner für Air Berlin: Deutschlands zweitgrößte Fluggesellschaft bündelt ihre Kräfte mit der französisch-niederländischen Air France-KLM. Auch der arabische Air-Berlin-Großaktionär Etihad ist bei der neuen Kooperation mit an Bord. Die drei Gesellschaften vermarkten ihre Flüge künftig gegenseitig im sogenannten Codesharing unter eigenen Flugnummern und bieten Kunden auf diese Weise zusätzliche Flugziele an. Die Araber bekommen damit einen noch breiteren Zugang zum europäischen Markt. Die Kooperation war Medienberichten zufolge seit Monaten vorbereitet worden. Etihad hatte auch öffentlich auf einen Abschluss gedrängt.
Google startet Themen-Kanäle bei YouTube in Deutschland
Berlin/Mountain View (dpa) - Die Google-Videoplattform YouTube startet jetzt auch in Deutschland erste Themen-Kanäle. Bei den zwölf am Montag angekündigten „Originalkanälen“ geht es um Unterhaltung, Gesundheit, Sport, Comedy und Auto. YouTube hatte die ersten Sparten-Kanäle mit speziell dafür produzierten Inhalten vor einem Jahr in den USA gestartet. Sie bestehen aus meist kurzen Videos zu bestimmten Themen, etwa Kochen, Mode oder Technik. Jetzt kommen zu den bisher mehr als 100 Kanälen 60 weitere dazu, unter anderem auch aus Großbritannien und Frankreich. Geld verdient Google mit vorgeschalteten Werbeclips, die Nutzer auch überspringen können.
So viel Rabatt war nie: Autohersteller rangeln um Zulassungen
Frankfurt/Duisburg (dpa) - Auf dem deutschen Automarkt tobt in diesem Herbst ein heftiger Rabattkrieg. Laut der regelmäßigen Marktanalyse der Universität Duisburg-Essen haben die Hersteller im September mit 435 Sonderaktionen versucht, ihre Modelle in den Markt zu drücken. So viele Verkaufsförderungen habe es noch nie gegeben, berichtete der Autoexperte Ferdinand Dudenhöffer am Montag. Der durchschnittlich offerierte Nachlass habe bei leicht rückläufigen 12,9 Prozent gelegen, für die gängigsten 30 Modelle sogar bei 18,5 Prozent. In der Spitze bieten die Hersteller Honda und Citroën bis zu 30 Prozent für einzelne Modelle.
Fahrgastverband: Bahn hat für Winter immer noch zu wenig Reserven
Berlin (dpa) - Die Bahn hat nach Einschätzung des Fahrgastverbands Pro Bahn für den Winter immer noch zu wenig Reserven bei Zügen und Gleisen. „Dass mal etwas vereist oder ausfällt, ist durchaus normal. Das eigentliche Problem ist, dass die Bahn für solche Fälle kaum Ersatz hat“, sagte der Verbandsvorsitzende Karl-Peter Naumann am Montag der Nachrichtenagentur dpa. Es fehlten nicht nur immer noch Züge, auch im Netz seien zu viele Ausweichgleise „weggespart“ worden. Die Bahn müsse ihre Bestrebungen fortsetzen. Insbesondere müsse der Rückbau der Nebengleise gestoppt werden. Im vergangenen Sommer und Winter habe der Konzern Glück gehabt mit dem Wetter. „Der Sommer war nicht so heiß, der Winter nicht so hart“, sagte Naumann.
Deutsche Aktien verzeichnen Gewinnmitnahmen
Frankfurt/Main (dpa) - Gewinnmitnahmen haben den deutschen Aktienmarkt am Montag belastet. Am Nachmittag ging es für den Leitindex Dax um 1,24 Prozent auf 7306,08 Punkte nach unten, nachdem er in den vergangenen fünf Handelstagen wieder Kurs auf die Marke von 7500 Punkte genommen und dabei um 2,5 Prozent zugelegt hatte. Der MDax verlor zu Wochenbeginn 0,91 Prozent auf 11 246,24 Punkte. Am Freitag war der Index mittelgroßer Werte noch auf den höchsten Stand seit Juli 2007 geklettert. Der TecDax büßte 0,44 Prozent ein auf 826,07 Punkte. Der Kurs des Euro fiel: Die Europäische Zentralbank (EZB) setzte den Referenzkurs auf 1,2958 (Freitag: 1,3002) Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,7717 (0,7691) Euro.