dpa-Nachrichtenüberblick Wirtschaft

Asien und Amerika treiben VW-Absatz an

Wolfsburg (dpa) - Volkswagen hat dank glänzender Geschäfte in Asien und Amerika im ersten Halbjahr den Absatz kräftig gesteigert. Die sieben Pkw-Marken und leichten Nutzfahrzeuge des größten europäischen Autokonzerns lieferten zwischen Januar und Juni insgesamt 4,45 Millionen Fahrzeuge aus, wie die Wolfsburger am Freitag mitteilten. Das waren 8,9 Prozent mehr als in den ersten sechs Monaten 2011. Betrachtet man nur den Juni, lag das Plus bei 11 Prozent. Vor allem in Asien läuft es für Volkswagen derzeit nach wie vor rund. Mit 1,3 Millionen Modellen wurde seit Jahresbeginn inzwischen beinahe jedes dritte Auto aus dem Konzern auf dem wichtigsten Einzelmarkt China ausgeliefert (plus 17,5 Prozent).

Berlin: Griechenland muss Reformzusagen erfüllen

Berlin (dpa) - Deutschland pocht vor Entscheidungen über weitere internationale Milliardenhilfen an Griechenland auf die Erfüllung der Reformzusagen. Die Vereinbarungen mit Athen enthielten „inhaltliche wie zeitliche Festlegungen“, sagte Regierungssprecher Steffen Seibert am Freitag in Berlin. Er verwies darauf, dass die Troika aus EU, Europäischer Zentralbank (EZB) und Internationalem Währungsfonds (IWF) derzeit prüfe, wie weit die Umsetzung der vereinbarten Maßnahmen gekommen sei. Wenn der Bericht vorliege, könnten die nächsten Entscheidungen mit den europäischen Partnern getroffen werden. Dem Bundesfinanzministerium liege kein Zwischenbericht vor, sagte eine Sprecherin. Vermutungen würden nicht kommentiert.

Chinas Wachstum fällt auf Drei-Jahres-Tief

Peking (dpa) - Chinas Wachstum ist mit 7,6 Prozent im zweiten Quartal auf den niedrigsten Stand seit drei Jahren gefallen. Die schwache Nachfrage nach „Made in China“ im schuldengeplagten Europa, die Stagnation des Immobilienmarktes und ein langsamer Zuwachs des heimischen Konsums bremsen die zweitgrößte Wirtschaftsnation. Das Wachstum ist jetzt sechs Quartale in Folge zurückgegangen, wie das Statistikamt am Freitag in Peking berichtete. China kann der Weltkonjunktur damit nur noch schwerer auf die Sprünge helfen. Auch die deutsche Exportwirtschaft, die stark vom China-Geschäft profitiert hat, bekommt die Abkühlung zu spüren.

Vergleichsweise wenig Unheil durch Naturkatastrophen im 1. Halbjahr

München (dpa) - Naturkatastrophen haben in diesem Jahr bisher vergleichsweise wenig Unheil angerichtet. Weltweit seien bis Juni 3500 Menschen ums Leben gekommen und Sachwerte für etwa 26 Milliarden US-Dollar (rund 21 Mrd Euro) zerstört worden - viel weniger als in einem Durchschnittsjahr, teilte der Rückversicherer Munich Re am Freitag in München mit. Nur Schäden im Wert von 12 Milliarden Dollar seien versichert gewesen. Eine Serie von Tornados und Buschfeuern in den USA machten 85 Prozent der weltweit versicherten Schäden aus, erklärte die Munich Re.

Brüsseler TÜV-Plan soll 1200 Verkehrstote pro Jahr verhindern

Brüssel (dpa) - Die EU-Kommission will jährliche Hauptuntersuchungen für Autos ab dem siebten Betriebsjahr einführen. Entsprechende Pläne hat EU-Verkehrskommissar Siim Kallas am Freitag in Brüssel offiziell vorgestellt. Technische Mängel seien Ursache für 6 Prozent aller Autounfälle und für 2000 Tote pro Jahr, 1200 davon wären nach Kallas' Ansicht durch bessere Sicherheitskontrollen zu vermeiden. Die Zahl der tödlichen Unfälle im europäischen Straßenverkehr sei „sehr besorgniserregend“, sagte Kallas. Die meisten Unfälle gingen von Wagen aus, die sechs Jahre oder älter seien, sagte der Verkehrskommissar. Nun werden sich Europaparlament und EU-Staaten mit den Vorschlägen beschäftigen.

Libor-Skandal könnte Banken Milliarden kosten

Washington/New York (dpa) - Der Libor-Skandal um manipulierte Zinssätze kann für beteiligte Banken richtig teuer werden. Analystenschätzungen zufolge drohen zahlreichen Instituten teils milliardenschwere Strafen und Schadenersatz-Forderungen. Dabei fällt auch der Name der Deutschen Bank. Überdies könnte der Skandal strafrechtliche Konsequenzen nach sich ziehen. Die „Financial Times“ (Freitag) kam bei ihrer Auswertung einer Studie der US-Investmentbank Morgan Stanley auf insgesamt 22 Milliarden Dollar (18 Mrd Euro), die zwölf Banken schlimmstenfalls zahlen müssten. Dabei nahmen die Analysten die Summe von umgerechnet 450 Millionen Dollar als Basis, die britische und US-amerikanische Aufsichtsbehörden der Barclays Bank aufgebrummt hatten.

Ringen um Sanierung des Versandhändlers Neckermann.de geht weiter

Frankfurt/Main (dpa) - Das Tauziehen um die Sanierung des angeschlagenen Versandhändlers Neckermann.de entwickelt sich zu einem Nervenkrieg für die rund 2400 Beschäftigten. Die Gewerkschaft Verdi ist zu neuen Gesprächen mit dem Management über den geplanten Abbau von 1380 Stellen bereit und wartet „auf ein ernsthaftes Angebot“, wie Handelssekretär Wolfgang Thurner am Freitag in Frankfurt sagte. Doch ob Management und Arbeitnehmervertreter tatsächlich an den Verhandlungstisch zurückkehren, blieb zunächst offen. „Das Unternehmen prüft alle Optionen, um möglichst finanzierbare Lösungen zu finden“, sagte ein Firmensprecher lediglich.

Deutsche Aktien legen zum Wochenausklang zu =

Frankfurt/Main (dpa) - Der deutsche Aktienmarkt hat sich am letzten Handelstag der Woche freundlich präsentiert. Für den Dax ging es um 0,91 Prozent auf 6477 Punkte hoch. Auf Wochensicht weist der Index bislang ein Plus von etwas mehr als einem Prozent auf. Für den MDax ging es an diesem Freitag um 1,16 Prozent auf 10 508 Punkte aufwärts und der TecDax rückte um 1,00 Prozent auf 746 Punkte vor. Der Euro stieg. Die Europäische Zentralbank (EZB) setzte den Referenzkurs auf 1,2185 (Donnerstag: 1,2178) Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,8207 (0,8212) Euro.